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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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weiter, als ob nur ein Lüftchen ihren Hals gestreift hätte.
    Adler keuchte. Er riss dem Kahlkopf den Speer aus der Hand und schleuderte ihn in den Leib des Gruh. Das Wesen kippte zwar um, war aber nicht tot. Es zerbrach den Speer, als wäre er ein Grashalm, und rappelte sich wieder auf die Beine. Unbeirrt taumelte es vorwärts.
    Pomade drehte sich um. »Lysambwe! Sie sind hier! Die Gruh sind hier!« Aber Lysambwe war zu weit weg, um ihn zu hören. Blindlings stolperte er los.
    »Weg! Wir müssen weg hier!« Adler zerrte den Kahlgeschorenen ein Stück mit sich. Vor ihnen rannten der Junge und Pjetre. Doch sie kamen nicht weit. Der Weg in die Senke war abgeschnitten. Auch dort waren Gruh. Adler ließ seinen Kameraden los und rannte vorwärts. Pjetre verschoss einen Bolzen nach dem anderen. Pomade schrie wie am Spieß. Und in seinem Rücken brüllte der Kahlgeschorene. Als Adler nach ihm schaute, stockte ihm der Atem: Mehrere Gruh hieben ihre Krallen in den Kameraden. Einer schlug ihm mit einem Stein den Schädel ein. Das Brüllen des Kahlgeschorenen verklang. Die grauen Kreaturen beugten sich über ihn.
    Rönee und Mikando stürmten die Anhöhe hinunter. Mit Pfiffen und Schreien machten sie den Kommandanten auf sich aufmerksam. Gefolgt von seinen Gardisten rannte er der Mitte der Senke zu. Aber es war zu spät! Adler und seine Männer waren verloren. Niedergemetzelt von den Gruh.
    Für den Rest der Truppe war der Weg zu den Rozieren versperrt. Angesichts der Übermacht befahl Hauptmann Lysambwe den Rückzug.
    Als Rönee und Mikando zu ihnen stießen, hockte Lysambwe in der Mitte seiner Gardisten auf dem Boden.
    In der sandigen Erde entwarf er mit seinem Finger einen Plan, wie man die Gruh von den Luftschiffen weglocken konnte. Sein Blick wanderte über die ängstlichen Gesichter der Halbwüchsigen. »Ohne die Rozieren sind wir aufgeschmissen… Männer! Außerdem befindet sich das Serum an Bord!« Betretenes Schweigen breitete sich aus. »Die Lage ist ernst, aber nicht aus-«
    Zwei dicht aufeinander folgende Detonationen ließen ihn mitten im Wort verstummen. Lysambwe sprang auf und starrte fassungslos zu den Rozieren hinüber: Sie brannten! Die Luftschiffe brannten!
    Hektische Gedanken tobten durch seinen Kopf. Wie haben diese Halbtoten das bewerkstelligt? Wie haben sie es geschafft, Feuer zu entzünden? Der Kommandant konnte sich nicht vorstellen, dass diese Wesen einen Zündschnapper bedienen konnten, geschweige denn, dass sie überhaupt wussten, was das war! Nur wenn sie…
    Lysambwe wehrte sich gegen die aufkeimende Erinnerung aus zahlreichen Berichten, die er über die Gruh gehört hatte: Der Verzehr von Gehirn befähigte diese Kreaturen kurzfristig zu logischem Denken!
    Der Kommandant spürte, wie Übelkeit in ihm aufstieg, als er an Adler, Pjetre und die beiden anderen Gardisten dachte. Die Kreaturen haben ihr Gehirn gegessen, um selbst besser denken zu können!
    »Sie werden bald hier sein!«, raunte ihm Mboosi zu.
    »Es sind zu viele für einen Kampf!«
    Hauptmann Lysambwe ballte die Fäuste. »Also gut, Leute! Wir haben keine Wahl: Wir müssen zu Fuß nach Gambudschie! Dort gibt es befestigte Anlagen und Unterstützung!«
    Die meisten der jungen Männer nickten ihm zu.
    Andere starrten an ihm vorbei zu den Gruh, die sich in ihre Richtung in Bewegung setzten. Lysambwe riss sie aus ihrer Lethargie. »Soldaten! Diese Kreaturen sind so träge, dass sie uns niemals einholen können!« Zufrieden stellte er fest, wie Hoffnung aufflammte in den Gesichtern der jungen Männer. Wohlweislich verschwieg er ihnen, dass Gruh auch keine Müdigkeit kannten und ihnen Tag und Nacht auf den Fersen bleiben würden.
    ***
    Fumo Omanis Karawane erreichte in der Nacht die Handelsstation, die Matt und Rulfan mit den beiden Frauen einen Tag zuvor verlassen hatten. Der junge Alchemist schreckte aus dem Schlaf, als die Hufe der Kamshaas über den gepflasterten Weg klapperten. Er richtete sich auf dem Rücken des Efranten auf und reckte seine Glieder. Vor ihm schimmerten aus der Dunkelheit die hellen Wände des Haupthauses. Wieder hielt die Karawane, ohne dass irgendein Wort fiel.
    Nikinda Mosombukala massierte sich die Schläfen.
    Vermutlich würden sie hier übernachten. Ihm sollte es recht sein. Er war froh, wenn er mal ein paar Stunden ohne das Schaukeln seines dickhäutigen Reittieres verbringen konnte. Doch niemand gab das Zeichen zum Absitzen. Nikinda straffte seinen Rücken: Vor dem Haus flackerten Lampen auf. Vermummte liefen

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