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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Belami beugte sich tiefer über die Gurte.
    Omani ritt an ihm vorbei. Vor Ahmad hielt er sein Tier an. »Weit kann er noch nicht sein! Holt ihn zurück!«
    Ahmad protestierte. »Lass ihn doch seiner Wege ziehen. Wir haben den Wagen! Was wollen wir mehr?«
    »Ich habe einen Ruf zu verlieren!« Die Gestalt Omanis regte sich nicht auf seinem Kamshaa. Aber seine Worte klangen, als hätte er eine Handvoll Messer nach seinem Vertrauten geworfen.
    Widerwillig stieg Ahmad auf sein Reittier und gab zwei der Vermummten ein Zeichen, ihm zu folgen. Es waren Shorts, ein kleiner kräftiger Mann mit unzähligen Ringen an den Fingern, und Buff, der Stumme. Belamis Blick streifte das Büffelhorn, das vom Hals des großen Mannes baumelte. Er hatte es nur ein einziges Mal gehört. Das war, als der Stumme in einen Sumpf geraten war.
    Ahmads Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. »Du kommst auch mit!«, zischte er ihm im Vorbeireiten zu.
    Belami ließ Karren Karren sein, schnappte sich das nächste Kamshaa und jagte seinem Anführer und den anderen hinterher. Als er sie erreicht hatte, blieb er mit seinem Tier in sicherem Abstand zu Ahmad. Schweigend folgten sie den Spuren, die der Dickhäuter im Dschungel hinterlassen hatte. Schließlich erreichten sie den Rand des Waldes, der die Grassavanne vor ihnen und Gambudschie hinter ihnen voneinander trennte.
    »Dort!«, rief Shorts. Belamis Blick folgte dem ausgestreckten Finger des kleinen Mannes. In der Ferne ragte aus kniehohem Steppengras ein einzelner Marulabaum, an dessen Laub sich gerade ein Efrant gütlich tat. Auf dem Rücken des Dickhäuters kauerte Mosombukala. Belami atmete auf.
    »Dieser Narr!« hörte er Ahmad knurren. »Lässt einen Reit-Efranten Marula fressen!« Er stieß seinem Kamshaa die Fersen in die Flanken und stürmte los. Belami grinste wie ein Honigkuchenpferd und folgte mit den anderen seinem Anführer.
    Das Glück hatte ihn verlassen: Seit einer geschlagenen Stunde hing er an diesem verflixten Marulabaum fest.
    Nikinda Mosombukala war zum Heulen zumute. Er hatte wirklich alles versucht, das Tier von dem Baum weg zu kriegen. Sogar ein Juckpulver hatte er dem Efranten in den Rüssel gesteckt. Das Tier schnaubte und trompetete zwar, warf auch dreimal den Kopf hin und her, aber nur, um gleich darauf wieder seinen Rüssel in die Baumkrone zu strecken. Eimerweise schaufelte es die vergorenen Früchte in sich hinein. Inzwischen konnte sich der Efrant kaum noch auf den Beinen halten.
    Nachdem Nikinda vergangene Nacht Fumo und Ahmad belauscht hatte, änderte er seine Pläne: Keine Minute länger als nötig wollte er bei diesen Wahnsinnigen bleiben. Auch er hatte von den zombieartigen Kreaturen gehört: angeblich unsterbliche Hirnfresser! Dazu noch hochgradig infektiös. Gruh wurden sie genannt. Nie und nimmer wollte er einem von ihnen begegnen. Fumo Omani sollte tun und lassen, was er wollte, aber ohne ihn!
    So kam es Nikinda gelegen, dass sein Bewacher bei ihrer letzten Rast ein Schläfchen hielt. Unbemerkt hatte er das Karrengeschirr von seinem Efranten gelöst. Der Rest war ein Kinderspiel gewesen. Als die Karawane weiter zog, blieb er mit seinem Tier mehr und mehr zurück. Bis er schließlich kehrt machen konnte. Und jetzt das hier! Nikinda trommelte mit seinen Fäusten auf den Dickhäuter ein.
    Der Efrant schnaubte. Sein schwerer Körper torkelte von einer zur anderen Seite. Seine Füße durchpflügten den Boden. Der Alchemist hob den Kopf. Sollte das Tier endlich genug haben von den berauschenden Früchten?
    Dann entdeckte er, was den Efranten beunruhigte: Durch die kniehohen Gräser wankten graue Gestalten auf ihn zu. Nikinda kniff die Augen zusammen.
    Offensichtlich handelte es sich um Menschen. Zumindest liefen sie auf zwei Beinen. Und es musste ein ganzes Dorf sein: Es waren Dutzende, die sich einen Weg durch das Gras bahnten.
    Auch in seinem Rücken durchpflügte jemand das Gras!
    Der Alchemist fuhr herum. Das erste, was er sah, war das weinrote Gewand von Ahmad. Drei Vermummte begleiteten ihn.
    »Na wunderbar! Alles umsonst!«, seufzte Nikinda.
    Oder doch nicht? Vielleicht würden die Dorfbewohner ihm ja gegen seine Verfolger helfen! Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder den grauen Gestalten im Steppengras zu.
    Eine kleine Gruppe von ihnen war nur noch einen Steinwurf entfernt. Nikinda Mosombukala stockte der Atem, als er erkannte, was dort unten durch das Gras streifte: Das mussten diese Zombiewesen sein! Sie trugen keine Kriegsbemalung, wie Nikinda zunächst

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