2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
hatte, doch jetzt musste sie ehrlich zu ihm sein. »Es
war nicht nur einmal und du bist einfach zu sanft. Eston, ich mag
deine herrische Seite, deine Dominanz und, wenn du die Kontrolle
übernimmst. Du bist so viel unterwegs wegen deiner Arbeit und,
es tut mir leid, aber unser Sex ist langweilig geworden. Du
befriedigst mich einfach nicht mehr«, antwortete sie.
Eston
klappte die Kinnlade herunter. Er konnte nicht glauben, dass sie das
gerade gesagt hatte. Ohne ein weiteres Wort an sie zu richten, wandte
er sich von ihr ab und ging in den Flur. Sie waren jetzt seit fünf
Jahren zusammen und ausgerechnet an ihrem zweiten Hochzeitstag
gestand sie ihm ihre Seitensprünge. Er setzte sich auf die
Treppe und stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und sein
Gesicht in seine Hände. Eston ließ den Tränen freien
Lauf. ‚Spürt sie denn nicht, wie sehr ich sie liebe?‘ ,
fragte er sich. Er hörte ihre Schritte, die vor ihm verstummten,
und hob den Kopf. Er sah ihr in die Augen.
»Ich
liebe dich«, flüsterte sie und vergoss ihre Tränen.
Eston
erhob sich und nahm sie in die Arme. Wegen des Vertrauensbruchs
musste er sich noch Gedanken machen, vor allem darüber, wie er
damit umgehen sollte. Er streichelte ihren Rücken, beugte sich
zu ihr herunter und hauchte einen Kuss auf ihr Haar.
»Ich
liebe dich auch, Simone«, erwiderte er ebenso. Das Baby in
ihrem Bauch begann zu treten. Er spürte die leichten Bewegungen
an seinem Körper. Es war der Kleinen wohl zu eng in dieser
Umarmung, doch Eston wollte sich nicht lösen. Simone sah zu ihm
auf, ihr Gesicht war tränennass. Er gab sie frei und legte seine
Hände an ihre Wangen. Dann küsste er sie sanft. Sie ließ
sich darauf ein, erwiderte es ebenso und ihre Finger zogen Kreise
über seinen Oberkörper. Simones Hände fassten an
seinen Kragen und öffneten den ersten Knopf seines Hemdes. Am
liebsten hätte er sie jetzt und hier auf dem Fußboden
genommen, hart natürlich, um ihr zu zeigen, dass er das Sagen
hatte. Eston zog ihr Kleid hoch und wollte es ihr ausziehen, als es
an der Tür klopfte.
»Ignorier‘
es bitte«, flüsterte sie.
Er
nickte und küsste sie abermals, doch das Klopfen wurde
energischer. Eston löste sich von ihr. »Ich sollte
nachsehen, wer das ist«, sagte er genervt. Er richtete seine
Kleidung auf dem Weg zur Tür und öffnete sie.
»Major
Blackmore, verzeihen Sie bitte die Störung, aber Sie werden
gebraucht«, sagte der Bote und hielt ihm einen Umschlag hin.
Skeptisch
nahm Eston ihn entgegen. »Worum geht es, Private Jordan?«
Eston öffnete den Briefumschlag, zog das Dokument heraus und
entfaltete es. Es war ein Einberufungsbefehl. Eston schluckte und las
weiter. Man wollte ihn am nächsten Tag in der Kaserne sehen.
Sein Heimaturlaub, der gerade mal vier Tage gedauert hatte, war
abrupt beendet.
Er
seufzte. »Ich werde pünktlich dort sein«, sagte
Eston und verabschiedete seinen Kollegen.
Dann
schloss er die Tür und drehte sich zu seiner Frau um.
Sie
sah ihn fragend an. »Gibt es Schwierigkeiten?«
Eston
zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht, aber ich denke
nicht, dass sie umsonst einen Einberufungsbefehl schicken«,
antwortete er.
Sie
seufzte und zog ihr Kleid zurecht.
»Ich
werde mich von meinen Eltern verabschieden und bin heute Abend
zurück«, sagte er und nahm seine Jacke von der Garderobe.
Simone
nickte bloß und kam mit ihm an die Tür. »Pass auf
dich auf«, bat sie. Das Ehepaar verabschiedete sich mit einem
flüchtigen Kuss.
Dann
ging Eston zu seinem SUV, stieg ein und machte sich auf den Weg zu
seinen Eltern. Unterwegs dachte er über Simones Worte nach. Er
befriedigte sie nicht mehr, das traf ihn wie eine Ohrfeige.
Dann
parkte er den Wagen vor dem Fachwerkhaus. Schon seine Großeltern
hatten hier gelebt. Es war das Elternhaus seines Vaters und er war
gerne hier. Mit 31 Jahren hatte er sich bereits zum Major
hochgearbeitet, nachdem Simone ihn ermutigt hatte, zur Armee zu
gehen. Er stieg aus dem Wagen und seufzte.
Langsam
ging er auf das Haus zu und zog den Kragen der Lederjacke höher.
Der kalte Wind peitschte durch sein Haar. Vor der Tür atmete er
noch mal tief durch und drückte auf die Klingel.
Unruhig
tippte er mit dem Fuß und wartete, dass sein Vater, oder seine
Mutter die Tür öffnete. Hinter der Spitzengardine sah er
eine Bewegung und die Gestalt kam näher. Ihm wurde geöffnet
und seine Mutter lächelte ihn an.
»Hallo,
mein Junge«, sagte sie warm und schloss ihn in die Arme.
»Hallo,
Mom«, entgegnete
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