2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
nicht
angehalten und schon sprang Eston hinaus. »Simone! Mom! Dad!«,
schrie er in die Stille. Er hatte das Bild von seiner Frau und seiner
Tochter vor Augen. Diese eine Videobotschaft, in der seine Eltern ihm
mitgeteilt hatten, dass Emilia und Simone wohlauf waren, es holte ihn
nun alles ein. »Simone, antworte doch«, verlangte er
verzweifelt. Tränen suchten sich ihren Weg, um vergossen zu
werden. Er erhielt keine Antwort. Dann fiel Eston auf die Knie,
weinte und schrie seine Pein in die gespenstische Stille, die nur von
den leisen Geräuschen der Autos zerrissen wurde. Stunden
vergingen und er verharrte so. Es war ihm egal, was seine Männer
von ihm dachten. Er hatte alles verloren. Seine Frau, seine Tochter
und seine Eltern. Der Schmerz über den Verlust zerriss ihn. Kein
weltlicher Besitz war ihm so wichtig, wie seine Familie. Eston raffte
sich auf und sah sich um. Dann sah er, wonach er suchte.
Captain
Hilliard saß am Steuer des Wagens und sah Eston zu. Dieser Mann
hatte sie zurück nach Hause gebracht und nun gab es hier nichts
mehr. Die Kasernen hatten sie bereits ausgeräumt, sich alles
genommen, was sie brauchten und sogar einen Replikator ergattern
können. Er seufzte und sah zu, wie Major Blackmore einen
schweren Stein zum Ortseingangsschild hievte. Dann hockte der Hüne
sich davor, griff in die Tasche seiner Lederrüstung und zog ein
Messer hervor. Hilliard wartete eine Stunde, dann stieg er aus dem
Wagen und ging zu Eston. Er blieb neben ihm stehen und sah auf den
Stein. ‚Simone & Emilia Blackmore – Geliebte
Ehefrau und nie gekannte Tochter‘ .
Er
legte seinem Freund die Hand auf die Schulter. »Wo sie nun
sind, geht es ihnen besser«, sagte er leise. »Mein
Beileid, Major Blackmore.«
»Danke«,
erwiderte Eston heiser und starrte den Stein an. Sein langes Haar
fiel ihm ins Gesicht und verbarg so die Tränen vor Gary. »Wir
sollten weiterziehen und uns eine neue Heimat suchen«, sagte
Hilliard.
Eston
nickte und sah zu ihm hoch. »Sie haben recht. Ich brauche nur
noch einen Moment.«
Hilliard
entfernte sich und stieg wieder ins Auto. Dort wartete er darauf,
dass Eston sich wieder zu ihm gesellte und sie weiterfahren konnten.
Eston
sah auf den hellen Stein und schloss für einen Moment die Augen.
Dann küsste er seinen Zeigefinger und legte ihn darauf. »Ich
werde euch immer lieben und niemals vergessen«, flüsterte
er.
~
~ ~
Er
schüttelte den Kopf, um die Bilder zu vertreiben. Zu oft hatten
sie ihn in seinen Träumen heimgesucht und schreiend aufwachen
lassen. »Ich werde aber nicht über den Krieg reden, weißt
du, …«, sagte er, nachdem die Erinnerungen ihn eingeholt
hatten.
»Ich
möchte nicht mehr darüber erfahren, als du mir damals
gesagt hast«, meinte Cat.
Eston
nickte. »Aber ich werde dir antworten, wenn dich etwas
interessiert. Und jetzt sollten wir raus aus dem Wasser, bevor wir
uns auflösen.«
»Nach
und nach werde ich dich schon mit meinen Fragen löchern«,
lächelte Cat und löste sich von ihm. Sie stand auf und
stieg aus der Badewanne.
Eston
erhob sich hinter ihr, dann stieg er ebenfalls heraus. Er zog den
Stopfen und stützte sich am Badewannenrand an. Er musste sich
festhalten, zumindest kurz. Er hatte sich noch nicht daran gewöhnt,
dass er sich wieder bewegte und sein Kreislauf machte es ihm nun
deutlich. Es war noch ein wenig viel für seinen Körper.
»Ist
alles in Ordnung?«, fragte Cat besorgt und kam mit einem
Handtuch an seine Seite.
»Ja,
geht schon, nur muss ich wieder üben«, antwortete er und
nahm ihr das Handtuch ab, welches sie ihm hinhielt. Sie trockneten
sich ab und Cat wickelte das Tuch um ihren noch zierlichen Körper.
Der Soldat warf das Handtuch in die Wäschetonne und ging nackt
ins Schlafzimmer, wo er sich frische Kleider aus dem Schrank nahm.
Cat
rubbelte mit einem weiteren Handtuch ihr Haar trocken und steckte es
mit einer Klammer zusammen. Sie ging ihm hinterher und stellte sich
vor den Kleiderschrank. Sie überlegte, was sie anziehen sollte,
denn langsam wurde ihr ihre Kleidung zu eng. Eston zog Jeans und Hemd
an, etwas Leichtes, da er heute nicht arbeiten wollte. Cat zog ein
leichtes, einfaches Kleid aus dem Schrank und sah es an. »Es
ist zum Kotzen, wenn alles zu eng wird«, sagte sie und lächelte
ihn an. Sie ließ das Handtuch fallen und zog Unterwäsche
an, danach schlüpfte sie in das, ebenfalls rote, Kleid.
»Ach,
du siehst wahnsinnig gut aus, aber demnächst brauchst du wohl
neue Kleider, ich werde dir alles bringen
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