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212 - Das Skelett (German Edition)

212 - Das Skelett (German Edition)

Titel: 212 - Das Skelett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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boykottierte Charlotte immer wieder die Einnahme von Kupferaufnahmehemmer und ihre speziell auferlegte Diät. Diese war schon schwierig zu bewerkstelligen, da in ziemlich allen Lebensmitteln Kupfer enthalten ist.
    Der Verzicht und fürchterliche Schmerzen zermürbte n sie zusehends.
    Ihre extreme Aufsässigkeit und die unschönen Stimmungsschwankungen waren auch für ihr Umfeld nicht leicht zu ertragen.
     
    Sicherlich litt sie schon unter Depressionen. Ich hatte Charlotte ja schon Live erlebt.
    Charlottes körperlich er Zerfall war für mich nachvollziehbar. Auch wenn diese seltene Krankheit nicht in meinem Fachbereich lag, verstand ich es, dass sie nur noch ein schnelles Ende herbeisehnen würde. Natürlich war ich über Gehörtes schockiert, es siegte mein Mitgefühl.
    Quatsc h! Ein normaler Mensch, zudem noch Arzt ohne gieriges Verlangen, hätte anders gehandelt.
    M ein nicht mehr vorhandenes Gewissen war befriedigt. Dawid Rosenberg hatte mich am Haken und gänzlich überzeugt. All meine Zweifel und anfänglichen Vorbehalte seiner Person gegenüber waren verflogen. Im Prinzip würde ich ja nur Sterbehilfe leisten – und seinen gewünschten Spleen – würde ich schon irgendwie hinbekommen. Ich hatte es mir in meinen Tagträumen schlimmer ausgemalt.
    Wir vereinbarte n einen zeitnahen Termin in zwei Wochen in meiner Klinik in Hamburg. Weitere helfende Hände würde Artjom bereitstellen. Sein Plan war perfekt, wie immer!

Kapitel 1 5
     
    Weitere kuriose Tage folgten nach dem kurzen Aufenthalt in Belgien. Alles Düstere war wieder sehr, sehr weit weggerückt, genauso meine alten Moralvorstellungen. Die folgenden vier Tage trugen noch mehr dazu bei, mich vollends zu verlieren und mich als Marionette einzufangen. All den Spaß, welchen ich mit Artjom, Michail, Olivia, Natascha und Olga hatte, in richtige Worte zu kleiden, würde ein eigenes Buch füllen.
    Nicht meh r lange, dann hätte ich alle vierzehn Target-Models gekostet – dachte ich so für mich und freute mich meines Lebens. Natascha und Olga bedürfen keiner weiteren Beschreibung.
    So schipperten wir mit drei wunderschönen und hemmungslosen Frauen Richtung St. Tropez. Ich verfiel weiter dem Rausch der Vielfalt und den ausschweifenden Lebensstil dieser beiden bekloppten Russen. Dieses Leben ist nur im Suff zu ertragen.
    Vier Tage voller Wodka -Exzesse und gemeinsamer Sexspielchen, die in meiner früheren gedanklichen Welt unvorstellbar waren. Sie zeigten mir weitere illustre Nachtklubs, elegante Restaurants und andere MIA-Locations in Südfrankreich. Wir hatten definitiv einmaligen Spaß, mein gewolltes künftiges Leben kristallisierte sich immer mehr heraus. Das alles wollte ich festhalten – für den Rest meines Lebens! Wir fuhren abwechselnd auf Monacos Küstenstraßen mit einem ausgemusterten, aber echten Formel-1-Rennwagen herum, und niemanden störte es. Polizei kam, sah und verschwand.
    Bei einem verbotenen Pokerturnier gewann ich einen großen Batzen Euro und eine echte AC Cobra Shelby, keinen Nachbau! So einen Wagen hatte ich noch nicht, er würde auch in Hamburg auffallen. Und der Verlierer, ein auf mich zwielichtig wirkender monegassischer Baulöwe, musste mir das Fahrzeug bis nach Hamburg liefern. Ich war der Größte, denn Artjom und Michail gehörten auch zu den Verlierern, das freute mich umso mehr.
     
     
    Der absolute Wahnsinn war unser ureigenes Offshore -Powerboot-Rennen, das war für uns Adrenalinjunkies genau das Richtige. Es war zwar je ein zweiter Mann an Bord, aber wir steuerten selbst. Davon konnte man süchtig werden, wir flogen über das Meer mit drei Powerbooten, die weit mehr als tausend Pferdestärken antrieben. Und verballerten mal eben so an einem Tag für über zehntausend Euro Sprit. Ich lernte weitere Prominente und einflussreiche Menschen kennen, darunter einen französischen Minister. Und natürlich weitere schöne Frauen. Überall empfingen die Menschen Artjom und Michail fast schon ehrfürchtig, und ich gehörte dazu, auch ohne meinen erlauchten Füller zu zeigen. Das beeindruckte mich noch mehr als die Zeit auf Ibiza oder Marbella, ihr Status war nochmals ein gänzlich anderer.
    Artjom erzählte weitere Geschichten aus Michails und seinem bewegten Leben. Sie hatten Menschen getötet – mit ihren Händen, mit allerlei Waffen, auf vielerlei Arten, kaltblütig, ohne Skrupel oder Reue. Aber alle Opfer hatten eines gemeinsam, sie hatten es nachweislich verdient. Ich glaubte es ihnen, verrückt, aber so war es. Seitdem

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