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212 - Das Skelett (German Edition)

212 - Das Skelett (German Edition)

Titel: 212 - Das Skelett (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Graser
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Mal gefiltert und mit kleinsten Teilchen echtem Gelbgold durchsetzt.
    Alle neunhundertneunundneunzig produzierten Flaschen waren schon vorbestellt, sprich verkauft.
    Zwanzig davon waren aber den heutigen Gästen vorbehalten. Dieses besondere Gebräu ließ meine Gebrechen schwinden. Halleluja!
     
     
    Als wir das achtstöckige, imposante Gebäude in der Nähe vom Hyde Park betraten, ahnte ich nicht im Geringsten, was mich erwarten sollte. Überall standen Sicherheitsleute herum, vor meinen beiden Freunden machten alle einen Hofknicks.
    Ihr gigantisches Penthouse hatte eine Grundfläche von mehr als zweitausend Quadratmetern, es nahm die gesamte obere Etage ein. Mein erster Eindruck war: überwältigend. Genauso unvorstellbar war, was sich im Eingangsbereich und im Wohnraum alles abspielte. Eigentlich hätten sie den Gästen Rollschuhe hinstellen sollen.
    Eine auf solch ein Event spezialisierte Cateringfirma hatte wohl ihr gesamtes Personal und diverse Dekorationen aus einem Museum aufgeboten. Und natürlich wurde technisches Equipment aufgebaut. Als wenn ein Rockkonzert stattfinden sollte.
    Sie wuselten noch wie die Ameisen.
    Ich hatte in meinem Leben schon einige beeindruckende Häuser und Wohnungen gesehen, aber dieses Penthouse kann man nicht mit üblichen Begriffen beschreiben.
    D ieses Refugium wollte ich mir gern noch mal ansehen, wenn wirklich alles wieder an seinem bestimmten Ort stehen würde.
    Waren in der dunkelblauen Se identapete an den Wänden kleine Diamantsplitter eingearbeitet? Vielleicht sogar echte?
    Aus de n schneeweißen Bodenfliesen strahlten LEDs die Wände an, so funkelten Tausende Sterne und reflektierten ein wohlig warmes Licht in den Raum. Im Fußboden waren kaum sichtbare Metallführungen eingelassen, wo sonst Fugen zu sehen sind.
    S o konnten alle Ledersitzmöbel und anderes Mobiliar elektrisch nach Belieben und Bedarf verschoben werden. Bei diesen Ausmaßen des Raumes machte es sehr wohl Sinn. Ich brauchte einige Minuten, um das System zu entdecken und zu begreifen. Die ganzen exklusiven Möbel wurden so vom Zentrum an den Rand befördert.
    Ohne dass jemand Hand anlegen musste oder gar den Hochglanzboden verkratzen würde.
    Morgen nach dem Aufräumen bräuchte nur irgendjemand einen Knopf zu drücken und alles würde wieder da stehen, wo es hingehörte. Simsalabim!
     
    Auf einer erhöhten Ebene, an einer seitlichen Fensterfront befand sich ein Heimkino. Ich fand nicht heraus, wie sie den megagroßen Flachbildschirm befestigt hatten. Als wenn er im freien Raum schweben würde. Ich nahm mir vor, nach meiner Rückkehr gleich meinen Innenarchitekten anzurufen und ihm mal etwas von angewandter Kreativität zu berichten.
    In der Mitte des Raumes war nun - nur für diese Feier – ein übergroßer Esstisch aufgebaut.
    M it einem goldenen, weich gepolsterten Thron für jeden der fünfzig Gäste. Und eine Bühne sowie eine Tanzfläche und flauschige Schlaf- oder Lümmellandschaften.
    Hie r würde heute die ausschweifendste Orgie von ganz London steigen, das stand mal fest. Das Eventthema war naheliegend, die gute alte Zarenzeit. Pompöser Prunk und Gloria!
    Die ganzen Dekorationen waren wohl aus dem Kreml gestohlen, sorry, geliehen .
    Meine beiden Zaren zoge n sich zurück in ihre Schlafgemächer, sie wollten sich noch etwas hinlegen. Da war es gegen 18.00 Uhr, um 20.00 Uhr sollte die Party losgehen. Mir wurde mein Gästezimmer von einer resoluten älteren Dame gezeigt. Ich folgte ihr und musste feststellen, dass dieser Raum schon doppelt so groß war, wie mein eigenes Schlafzimmer mit Ankleideraum zusammen. Und das Bett, nein, das konnte keins sein. Es war eine Schlaflandschaft in XXXXL. Als ich mich frisch machen wollte und ins Bad trat, schlug ich fast einen Rückwärtssalto. Es sah aus wie eine große Tropfsteinhöhle, an einer Wand sprudelte ein Wasserfall als Dauerdusche aus der Wand in ein riesiges Wannenbecken. Wie viel Tonnen wunderschönes Gestein wurde hier hereingeschleppt und verbaut? Wie würden erst die Bäder von Artjom und Michail aussehen? Wie hatten sie das mit der Gebäudestatik hinbekommen?
    In den zurückliegenden Minuten war ich nach längerer Zeit mal wieder völlig abgelenkt und von allem Übel der letzten Zeit losgelöst.
    Eigentlich hielt die se Stimmung nicht allzu lange. Ich duschte, zog mich an und lächelte meine gut aussehende Hülle im riesigen Spiegel an. Mein Smoking saß perfekt, und ich war mit mir zufrieden.
     
    Und wusste ganz genau, dass ich immer noch

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