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2131 - Der Schwarmer

Titel: 2131 - Der Schwarmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihnen.
    „Mir ist schlecht", ächzte einer der Reisenden, als das Schiff endlich stillstand und der Triebwerkslärm allmählich erstarb. „Mein Magen befindet jetzt in meiner Kehle."
    „Pröhö", schnorchelte das kleine Wesen unglücklich, das sie den Trompeter nannten. „Was hast du gesagt?", rief ein anderer Reisender. „Ich bin noch halb taub!"„Nun stellt euch doch nicht so an" donnerte der dritte Reisende. „Wir sind sicher gelandet, was wollt ihr mehr?"
    „Eine gute Idee war das, ich muss es noch einmal betonen", meinte der vierte Reisende, stand auf und prüfte, ob seine Muskeln schon für Fortbewegung bereit waren. „Das finde ich auch", meinte der fünfte Reisende. „Es ist alles glatt über die Bühne gegangen. Nun werden wir das Schiff verlassen und nach unserem Kontakt suchen." Der sechste Reisende ging mit leicht schwankenden Schritten zu einem gläsernen Sarg, den sie auf einem Antigravschlitten mit sich führten, und warf einen prüfenden Blick auf den Leichnam. „Der hier beschwert sich jedenfalls nicht", stellte er fest. „Bis jetzt ist er der angenehmste Reisebegleiter, wobei ich niemandem zu nahe treten möchte."
    „Oh", machte der erste Reisende plötzlich und starrte zu dem kleinen Trompeter. „Wenn ihr mich fragt, sollten wir uns umgehend auf den Weg machen und diese gastliche Stätte verlassen, bevor wir unsere Hinterlassenschaft selbst beseitigen müssen. Ich würde sie gern als Andenken dalassen... das sollte bei dem Wucherpreis schon drin sein."
    „In Ordnung", waren sich alle einig und machten sich auf den Weg zum Ausgangsschott.
    Hunderte Container mit Billig-Stückgut wurden aus dem Walzenschiff entladen. Der Kommandant überwachte die Arbeiten, denn jede Beschädigung verringerte die Gewinnmarge. Er zischte erfreut, als er nacheinander die Reisegruppe aus dem Bauch des Schiffes hervorkommen sah. Abgesehen von dem seltsamen, kleinen grauen Trompeter, der eilig auf vier Säulenbeinen vorauswackelte, gingen sie aufrecht auf zwei Beinen und besaßen nur zwei Arme. Vier von ihnen mit jeweils knapp zwei Meter Größe entstammten wohl demselben Volk, denn sie besaßen eine grüne Schlangenhaut, sieben Finger und ein riesiges rotes Auge auf der Stirn, das möglicherweise für Infrarotsicht zu nutzen war. Sie trugen faltenreiche, weite, schwarzgrüne Gewänder und bodenlange Umhänge mit nach hinten geschlagenen Kapuzen. Ein weiterer war ein Reptiloider, größer und vor allem sehr viel schwerer, mit einer braunschwarzen Hornschicht, durchsetzt von Hornplättchen und kleinen Hornschuppen und einem faltigen Kehlsack; beim Gehen sorgte ein kräftiger Schwanz, der in zwei Spitzen auslief, für das nötige Gleichgewicht. Er trug eine schwarze Kampfrüstung und diente wohl als Leibwächter, so, wie er aufmerksam umherschaute, das Gelände sondierte und sich schützend vor die anderen stellte.
    Der letzte Begleiter überragte alle um ein gutes Stück, allerdings war er fast zerbrechlich hager und wirkte ausgezehrt wie ein trockenes Stück Holz, seine Haut strahlte in einem hellen Grün, er besaß einen Spitzschädel und tief liegende dunkelrote Augen. An seiner Seite schwebte ein gläserner Sarg, in de- der Leichnam eines Medilen lag. „Willkommen in Rou-Hammyr", zischelte der Quintanen-Kommandant. „Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Reise."
    „Den Umständen entsprechend", antwortete der Erste der Gruppe in fast akzentfreiem Anguela-Idiom. „Hier ist die vereinbarte Restsumme."
    „Vielen Dank", säuselte der Kommandant. „Falls ihr eine Passage für den Rückflug benötigt ..."
    „Besten Dank, aber wenn unser Handel hier zufrieden stellend verläuft, werden wir eine andere Fortbewegungsmöglichkeit wählen. Ich wünsche gute Geschäfte." Eine kurz angedeutete Verbeugung, und die Gruppe steuerte auf die Schleuse der ID-Chip-Kontrolle des Raumhafens zu. Nacheinander hielten sie die Karten in das Abtastfeld. „Grund der Reise!", bellte der E'Valenter sie an, nachdem er die Karten nochmals kontrolliert und sie durch den Scan geschickt hatte. „Wir haben eine geschäftliche Verabredung von höchster Wichtigkeit", antwortete der Anführer der Reisegruppe. „Teilnehmer der Delegation?"
    „Nun, wir beide sind die Leiter, dieser da ist unser Leibwächter - man ist ja heutzutage leider gezwungen, sich bestens zu schützen -, das hier sind unser Buchhalter und ein technischer Experte, und selbstverständlich dürfen der Salbner und der Trompeter nicht fehlen."
    „Und welche Aufgabe

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