2131 - Der Schwarmer
können wir sie als Verbündete des Trümmerimperiums gewinnen - und dann aktiv gegen das Reich vorgehen! Es wird Zeit. So kann es nicht mehr lange weitergehen. „Vielleicht triffst du ja mal auf einem Sklavenmarkt auf den einen oder anderen aus der Milchstraße", spöttelte Susa. „Im Käfig neben dir ..."
„Ich glaube, du täuschst dich gründlich, meine Koralle. Es werden große Veränderungen auf uns zukommen ..."
4.
Vorbereitungen Vaikiri ließ Cheplin ein paar Tage später zu sich rufen, um mit ihm die weitere Vorgehensweise zu besprechen. „Das Augenmerk liegt jetzt hauptsächlich auf dir, genügend Aufträge hereinzuholen", befahl er. „Kümmere dich aber nur noch um zahlungskräftige Kunden!"
„In wenigen Tagen erreichen wir gemäß Zeitplan Toko-Ro", sagte Cheplin. „Dort sind wir mit der kompletten Umrüstung einer Fabrik beauftragt, was uns eine gute Summe einbringen wird. Dazu haben wir etwa dreißig weitere Aufträge, die ich bereits vor längerem akquiriert hatte. Damit habe ich ausreichend Zeit, weitere Aufträge hereinzuholen. Mein Status als Stellvertretender Schwarmer wird dabei sicher förderlich sein. In den anderen Sektoren sind bereits alle Scoutschiffe unterwegs. Wir werden auf dieser Route nicht leer ausgehen, Vaikiri, aber das wird uns nicht viel nützen."
„Cheplin, tu einfach, was ich dir sage! Ich weiß schon, warum ich so entschieden habe. Sobald wir Toko-Ro erreicht haben, wirst du dich an die Arbeit machen."
Cheplin hatte nichts dagegen, einmal direkt vom Wurm aus die Akquisition zu unternehmen. Wenn die Kunden gleich vor Augen bekamen, welche Möglichkeiten sich durch die Zusammenarbeit boten, konnten bessere Geschäfte abgeschlossen werden. So manches konnte sicher sofort abgearbeitet werden. Auf Toko-Ro hatte vor Jahren der erste Kontakt zum Trümmerimperium stattgefunden. Seitdem hatte er viele Botschaften transportiert, und er war sicher, dass auch diesmal etwas - oder jemand - auf ihn warten würde. Gerade dieser Industrieplanet spielte eine .zentrale Rolle im Reich; sicher würde Cheplin als Gewährsmann nicht mit leeren Händen weiterziehen. Die erneut angehobenen Tributzahlungen konnten irgendwann nicht mehr hingenommen werden, es war an der Zeit, etwas zu unternehmen.
Wenn es nicht so ist, bedeutet dieser so genannte Widerstand wohl doch nur eine Farce, und ich werde aussteigen, dachte er. Ich werde andere Mittel und Wege finden. Auf dem Weg zu Susa rief ihn jemand an. Cheplin erblickte erstaunt Kipana, den alten Genetiker, der ihn einst über seine wahre Herkunft aufgeklärt hatte. Selbst auf dem Holo wurde deutlich, wie vergreist und hinfällig Kipana inzwischen war. Viel Zeit hatte er wohl nicht mehr vor sich. „Ich muss dich unbedingt sprechen, Junge. Wenn du es einrichten kannst, komm bitte sofort zu mir."
„Bin schon unterwegs, Kipana." Cheplin gab Susa Bescheid und nahm einen Schlitten zur Genetischen Sphäre. Er tauchte durch die Schleuse und stellte auf Kiemenatmung um, als er in dem zylindrischen Mittelteil zu dem Alten schwamm. Mit einigen Belanglosigkeiten zur Unterhaltung führte ihn Kipana wie das letzte Mal immer tiefer hinein, bis er sicher schien, dass niemand in der Nähe war. Durch seinen Status war es zwar nicht ungewöhnlich, wenn Cheplin mit dem Chefgenetiker sprechen wollte, aber Kipana wollte offensichtlich kein Risiko eingehen. „Es hat beinahe einen Unfall gegeben", begann Kipana. „Im Familiensektor der Ruu sollte eine Explosion stattfinden, die alle älteren Mitglieder der Schiffsführung getötet hätte. Es ist nur deswegen aufgeflogen, weil der Attentäter ein Stümper war und dabei beobachtet wurde. Das ist natürlich kein Wunder, denn solche Handlungen sind nicht die Art der Aarus. Er trug einige Mikromaschinen bei sich, damit es wie eine geplante Aktion der Valenter aussehen würde. Eine Befragung hat ergeben, dass dasselbe bei den anderen Familien geplant war, wenn es hier zum Erfolg käme."
„Weil sie nicht mit Vaikiris Plänen einverstanden waren, sollte es wie ein Vergeltungsschlag aussehen", überlegte Cheplin. „Lass mich raten - der Attentäter war ein Vika, richtig?"
„Ich weiß nicht, wie Vaikiri ihn dazu gebracht hat, denn so etwas hat es' bei uns noch nie gegeben. Wie es aussieht, ist Vaikiri inzwischen größenwahnsinnig."
„Aber was bezweckt er mit dieser Aktion?"„Mein Junge, das ist eine Sache, an die deine jetzige Generation sich nicht mehr erinnert. Auch ich kenne dies nur aus alten
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