Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2144 - Vor der Konjunktion

Titel: 2144 - Vor der Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eigentlich nicht mehr geben durfte. Eigentlich dürfte es mit diesen Tracheen überhaupt nicht überlebensfähig sein. Startacs Hand glitt zur Hüfte. Er wollte seinen Energiestrahler entsichern. Doch die Hand glitt ins Leere. Er besaß keine Waffe! Er hätte eine haben müssen, doch sie war nicht da.
    Erschrocken beobachtete er das Insekt, dessen Blick aus riesigen Facettenaugen ihn erfasst hatte. Während er noch überlegte, ob er sein Heil in der Flucht suchen oder irgendetwas als Waffe verwenden sollte, wurden Schritte laut, die sich ihm näherten. Schwere Füße glitten schlurfend über den Boden, und der Zugang zu der Halle verdunkelte sich. Eine riesige, humanoide Gestalt wurde sichtbar, die ein kuttenartiges, himmelblaues Gewand trug. Ein Eiseshauch schien Startac Schroeder zu streifen. Er erkannte in dem Wesen eines der verhutzelten Geschöpfe, die auf Vision als Schreiber in den Mediotheken tätig waren. Sein Verstand weigerte sich, das zu glauben, was ihm seine Augen vermittelten. Er wusste, dass die Schreiber durchschnittlich etwa 1,30 Meter groß waren. Dieses Wesen aber erreichte nach seiner Schätzung eine Höhe von etwa fünfzehn bis siebzehn Metern!
    Der Teleporter presste sich mit dem Rücken gegen die Wand und blickte fassungslos zu dem braunen Gesicht des Schreibers hoch, das unter einer Art Kapuze hervorsah. Die Ameise hatte er in diesem Moment vergessen. Er wurde jedoch sogleich wieder an sie erinnert, denn sie geriet unter einen der Füße des monströsen Schreibers. Mit einem hässlichen Knirschen zerbrach der Chitinpanzer. Der Schreiber bemerkte davon nichts. Er schlurfte weiter und verschwand allmählich im Dunkel des Ganges. Startac Schroeder war wie gelähmt. Er drückte sich noch immer mit dem Rücken gegen die Wand und konnte nicht fassen, was geschehen war. Er vernahm die Stimme Atlans, die aus den Lautsprechern kam, jedoch undeutlich und schwer verständlich blieb. Er meldete sich nicht. Seine Gedanken kreisten immer wieder um die gleiche Frage.
    War er unversehens in eine Welt der Giganten geraten, die es irgendwo unterhalb von Rik'ombir gab - oder war er urplötzlich noch kleiner geworden als ein Siganese? Irgendeine hyperdimensionale Kraft hatte just in dem Moment auf ihn eingewirkt, als er teleportiert hatte. Verwandte Energien hatten sich gegenseitig beeinflusst. Zu seinem Nachteil. Möglicherweise gab es einen großen, außerordentlich leistungsfähigen Transmitter irgendwo in der Nähe, der nicht genügend abgeschirmt war. Startac Schroeder rief den Arkoniden. „Wieso meldest du dich nicht?", fragte er. „Startac ... versuche... Zeit... Wo bist du?", kam die von Knistern und Aussetzern durchsetzte Antwort. „Wenn ich das wüsste, wäre mir wohler!", rief er. „Verdammt, ich habe ein ganz anderes Problem." Der Mutant vernahm ein eintöniges Rauschen, und da wusste er, dass er sich mal wieder vergeblich bemühte. Es gab keine Verbindung mehr zu Atlan oder Trim. Er war auf sich allein gestellt, und er würde alle Mühe haben, in dieser Situation zu überleben.
    „Was siehst du mich so an?", fragte Trim Marath. „Habe ich mich irgendwie verändert, oder besitze ich plötzlich ein drittes Auge?" Er grinste schief. „Ich habe dich gesucht." Atlan atmete auf. „Du warst mit einem Mal verschwunden. Ich konnte dich noch nicht einmal über Funk erreichen. Außerdem war da ein Kichi Ihatha, der mir ein Angebot machte."
    „Ein Kichi Ihatha?" Marath schüttelte verwundert den Kopf. „Ich sehe hier alle möglichen Wesen, aber keines von diesen Schlangenwesen."
    Atlan drehte sich um, weil er sicher war, dass der Kichi Ihatha noch immer in seiner unmittelbaren Nähe stand. Schließlich hatte er vor kaum drei Atemzügen mit ihm gesprochen. Doch der angebliche Bote Riks hielt sich nicht mehr in der Nähe auf. Mehrere Ayrfi und ein Pfauchone in roter Tracht bemühten sich um ein humanoides Wesen, das auf dem Boden lag. Ein Messer steckte in seiner Schulter, und neben ihm breitete sich eine Blutlache aus. Der menschenähnliche Verletzte war etwa zwei Meter groß. Auffallend eine breite, wuchtige und weit vorspringende Stirn, die von gewölbten Hornplatten überzogen wurde. Darunter ragte eine kräftige Nase hervor, die an ihrer Spitze einen scharfen, langen Dorn hatte. „Tut mir Leid", sagte der Arkonide. „Hier scheint einiges durcheinander geraten zu sein. Eben war der Kichi Ihatha noch da. Er hat mir ..." Er hielt inne.
    Trim Marath hatte so nah bei ihm gestanden, dass er ihn

Weitere Kostenlose Bücher