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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht zurück. Die beiden Cynos landeten an der Mittellinie der Stadt, unmittelbar unter der Bahn der tanzenden Monde. Die Pfauchonen bauten entlang dem Äquator rund um den Planeten sowie an den Meridianen, die von Pol zu Pol verliefen. Als Baustoff benutzten sie Geomantit, ein Harzgestein, das Licht und Wärme speicherte. Von der Konsistenz her ähnelte es Glas. Je nach Schliff war es durchsichtig bis durchscheinend. Seit alters her benutzten sie es für alle Bauwerke auf ihrer Welt. Elektrisches Licht gab es nur in Raumschiffen und unter Tage.
    Vor den beiden Göttern in ihrer makellosen Pfauchonengestalt ragte der Sphärenpalast auf, ein homogenes Gebilde aus über hundert Spitztürmen, durch Bogengänge und Gewölbe untereinander verbunden. Der Palast reichte tief in den Boden. Geniale Baumeister hatten ihn einst aus einem unterirdischen Geomantitvorkommen kunstvoll in die Höhe getrieben. Kewin Kirrik entdeckte Ghander unter dem offenen Haupttor. Der Sprecher der Mondräte wanderte unruhig hin und her. In seinem scharf geschnittenen Gesicht spiegelte sich die Betroffenheit über das Attentat. Tiefe Falten hatten sich darin eingegraben. Als er den Kopf hob und sie nahen sah, war ihm die Erleichterung anzumerken. Ghander gehörte zur Zunft der Astronomen. Sein Glaube saß tief. Dennoch schien auch er nicht völlig frei von Zweifeln zu sein. „Ihr Götter Zabar-Ardarans! Verzeiht meinem Volk für das, was es getan hat!" Mit ausgestreckten Armen kam er ihnen entgegen. „Es gibt unter den Pfauchonen ein paar Verblendete, die nicht an Götter glauben."
    „Sie werden es auch nach dem zehnten Mordversuch nicht tun", antwortete Kewin Kirrik. „Das ist das persönliche Los aller Eiferer."
    „Sie nennen sich Koshy-Shyna." Ghanders Gesten zeigten seine Hilflosigkeit. Hastig führte er sie in das Gebäude. „Ihre Anführer leben im Verborgenen." In der Sprache der Pfauchonen bedeutete „Koshy-Shyna" so viel wie „acht mal zwei". Die Acht stellte in der Zahlenmythologie der Pfauchonen die Unglückszahl schlechthin dar, im Unterschied zur Neun, der absoluten Glückszahl. Drei ineinander geschobene Quadrate mit offenen Seitenlinien symbolisierten die Unfähigkeit der Acht, das Glück in ihrer Mitte zu halten. Es entwich.
    „Bist du sicher, dass die Koshy-Shyna es nur auf uns abgesehen hat?", fragte Kamattagira. „Vielleicht will sie auch den Rat stürzen. Immerhin wäre es möglich, dass einer ihrer Anführer zu den Mondräten gehört." Ghander hielt ruckartig inne. In dem glatthäutigen Pfauchonengesicht arbeitete es. „Das ist völlig unmöglich! Nein, es kann nicht sein. Ich kenne alle Mondräte persönlich. Sie kämen nie auf einen derart blasphemischen Gedanken."
    „Wenn du es sagst. Sind sie vollzählig zugegen?"
    „Ja, alle sind da."
    „Ich werde sie mir gen au ansehen." Die durchscheinenden Wände des kunstvoll errichteten Gebäudes erhellten jeden Winkel im Innern des Sphärenpalasts. Für Attentäter stellte es keine geeignete Umgebung dar. Sie konnten sich nirgends verbergen, Die Räte warteten im Sitzungssaal.
    Mit ihrem Sprecher zählten sie neun, Über dem kreisrunden Raum wölbte sich eine Kuppeldecke mit einer Projektion des Sonnensystems. Nos Somba, Fer Udhof und Reto Noraud waren schon da. Stumm hießen sie die beiden anderen Cynos willkommen. Mit Blicken gaben sie ihnen ihre Erleichterung zu verstehen. Keine Sorge, signalisierte Kewin Kirrik den Gefährten. Laut sagte er: „Selbst wenn die Koshy-Shyna mit allen Gleitern dieses Planeten auf uns schießt, kann sie uns keinen Schaden zufügen." Er übertrieb gewaltig, aber die Cynos blieben ihrer Taktik treu. Jedes Anzeichen von Schwäche konnte sich irgendwann gegen sie richten. Auf Pfauchon stellte es kein Problem dar. Auf Zabar-Ardaran hingegen würde es nur allzu schnell zum Untergang der friedlichen Ahhani-Kultur führen.
    Die Mago lauschte in sich hinein. Kewin vermutete, dass sie den Auren der Mondräte nachspürte. Sie analysierte ihre Stimmungen, roch den Unterschied zwischen Nervosität und Ruhe. Es dauerte nur Sekunden. Ihr Test schien zu ihrer Zufriedenheit ausgefallen zu sein. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit auf das Modell des Turms. Es stand in der Mitte des Saals. Ghander trat neben sie. Der Sprecher der Mondräte zog mehrere Datenspeicher aus den Taschen seines Kleids. „Unsere Wissenschaftler und Architekten haben sich mit euren Vorschlägen vertraut gemacht. In wenigen Monaten wird es unseren Fabriken möglich sein, eine

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