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2146 - Die Pangalaktischen Statistiker

Titel: 2146 - Die Pangalaktischen Statistiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst reduplizierende Hochdrucklegierung herzustellen, wie ihr sie braucht. Die Hüttenschiffe verlassen Pfauchon in Kürze und fliegen hinüber nach Luster. Die starken Anziehungskräfte des Planeten werden uns bei dem Vorhaben unterstützen."
    Erhöhte Schwerkraft als Hilfsmittel bei der Molekularverdichtung - Kewin Kirrik staunte wieder einmal über die Findigkeit der Pfauchonen. Wenn es klappte, eine Legierung von der erforderlichen Dichte bei größtmöglicher Leichtigkeit des Materials zu schaffen, würde sie das beim Bau des Turms endgültig voranbringen. Gleichzeitig lernten die Pfauchonen durch dieses Bauprojekt sehr viel dazu; in diesen vierhundert Jahren fast mehr als in den siebeneinhalbtausend davor. „Get Leshishi und die anderen Götter werden sich darum kümmern, sobald das Schiff von Zabar-Ardaran zurückkehrt", sagte Kewin. Sie gingen Details der nächsten Bauphase durch. Das Skelett des Turms reichte inzwischen drei Kilometer in die Höhe. Prallfelder schützten es vor dem Einsturz. Die Energiespeicher zur Aufrechterhaltung stammten aus pfauchonischer Produktion.
    Nun galt es, die vielschichtige Struktur einer Zehnfachwandung zu konzipieren und nach und nach in einem komplizierten Strukturverfahren den Wachstumsprozess in Gang zu setzen. Diese wichtigste Bauphase würde sich unter Ausschluss der Öffentlichkeit vollziehen. Alle hundert Jahre planten sie, die Ahhani und ein paar Pfauchonen einen Blick auf die Fortschritte des Projekts hinter dem Deflektorfeld werfen zu lassen. Kewin Kirrik zog seinerseits mehrere Datenträger hervor. „Ihr erhaltet von uns als Gegenleistung wichtige Unterlagen für neue Defensivschirme, Energiekanonen und Schiffstriebwerke. Als führende Raumfahrtnation in Wassermal wird es zu euren Aufgaben gehören, stellare Kriege zu ver..."
    Er stockte. Übergangslos spürte er ein Ziehen in seinem Innern. Es wirkte sich nicht auf die Organe und die körperliche Hülle aus, es existierte allein in seinem Bewusstsein. Er empfand es so, als ver- .suche ein Mutant aus weiter Ferne, sein Bewusstsein aus ihm herauszusaugen. Sein Körper reagierte wie unter Entzugserscheinungen. Kamattagira mit ihren hochsensiblen Sinnen erkannte es als Erste. „Versuch dich zusammenzureißen!", flüsterte sie ihm zu. „In sechs Stunden fliegt unser Schiff."
    Kewin atmete doppelt so schnell wie normal. „Danke, es geht schon." Der Cyno überwand die kritische Phase schnell. Es war nichts Neues für ihn. Je länger sie von Zabar-Ardaran entfernt weilten, desto intensiver erlebten die Cynos den Vorgang. Eine unsichtbare Nabelschnur verband sie mit dem Planeten, der ihnen zur zweiten Heimat geworden war. Ghander räusperte sich. „Wir erhalten soeben Informationen über die Attentäter. Sie stammen aus mehreren Raumstationen hoch über Pfauchon. Die Untersuchung hat ergeben, dass sie auf getrennten Wegen zur Planetenoberfläche kamen." In das Gesicht des Sprechers stand immer noch die Erschütterung über den Anschlag geschrieben. Von den anderen Räten unbemerkt, zog er eine kleine Folie aus der Tasche und schob sie zwischen die Verstrebungen des Modells. Unauffällig nahm Kamattagira sie an sich, ließ sie in den weiten Falten ihres Rockes verschwinden. „Ich werde den Mondräten morgen ein Konzept vorlegen, wie wir die Überzeugungskraft unserer Priester stärken können", sagte er. „Es ist gut gemeint, wird aber keine Wirkung zeigen." Die Mago musterte Ghander mit einem durchdringenden Blick. „Die Ketzer lassen sich dadurch nicht von ihren Plänen abbringen." Der Sprecher der Mondräte senkte den Kopf. „Was sollen wir sonst tun? Gebt uns einen Rat, ihr Götter von Zabar-Ardaran!"
    „Bekämpft die Koshy-Shyna, bis sie nicht mehr existiert. Alles andere bringt euch nicht ans Ziel" Der Rat beendete seine Sitzung. Ghander begleitete die fünf Cynos hinaus. Draußen war inzwischen die Abenddämmerung hereingebrochen. Im lichtdurchfluteten Palast war davon nichts zu bemerken.
    Ghander verabschiedete sich von ihnen. Kewin fragte sich, was hinter seiner glatten Alabasterstirn vorging. Vielleicht wünschte er sich insgeheim, sie würden nie mehr nach Pfauchon zurückkehren. Dann aber sagte er:, „Mögen uns die Zehngötter für alle Zeiten wohl gesinnt bleiben."
    Hinter den Hügeln und in Sichtweite des Raumhafens zog Kamattagira die Folie aus der Tasche. „Nehmt nicht das ursprünglich geplante Schiff", lautete Ghanders Warnung. „Lamber wird euch mit seinem Forschungskreuzer abholen."

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