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2147 - Die große Konjunktion

Titel: 2147 - Die große Konjunktion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es war tatsächlich ein Zeitbrunnen gewesen. Die Interferenz galt damit intern als geklärt. Dennoch glaubte der Arkonide nicht, dass Machens seine ganze Wahrheit schon preisgegeben hatte.
    Angenommen, er selbst wäre in der SOL ein Flüchtling gewesen. Nicht geachtet der Tatsache, dass er aus der Krankenstation niemals herausgekommen wäre; dass SENECA nicht eine Sekunde seine Spur verloren hätte.
    Wohin hätte er sich gewandt, um Unterschlupf zu finden?
    In Frage kamen nur zwei Plätze: die beiden Flansche, die an das Mittelstück der SOL grenzten und immer noch in weiten Teilen in Trümmern lagen.
    In den Flanschen wurde längst intensiv gefahndet. Unter Leitung der Schatztaucher, unter Beteiligung der Mom'Serimer, geführt von Lord Shoy Carampo. Dennoch bis dato ohne Spur von Rom An Machens.
    Atlan startete seine private Suchaktion aus der Scherbenstadt der Mom'Serimer. Es war allein die Intuition, die den Arkoniden trotzdem hierher zog.
    Die Scherbenstadt lag inmitten der ursprünglichen Trümmerlandschaft. Die Wohnquartiere der Mom'Serimer waren das Resultat emsigster Arbeit. Jeder Quadratmeter wurde der Verheerung mühsam abgetrotzt.
    Der Arkonide bewegte sich ziellos, aber mit offenen Augen durch die teils verschütteten Korridore und Schneisen abseits der Scherbenstadt. SENECAS Sensorennetz war in diesen Sektionen dünn bis nicht vorhanden. Im Grunde stellten die Flansche auch heute noch, nach einigen Jahren Flug, terra incognita dar.
    Er wählte die engsten Durchlässe, die er finden konnte, schnupperte in die finstersten Ecken und protokollierte mit seinem fotografischen Gedächtnis den Weg.
    „Machens!", rief er laut. Seine Stimme brach sich in den Schründen der Trümmer. „Es hat keinen Sinn, Machens! Lass uns reden!"
    Langsam setzte er seinen Weg fort. In der Zentrale abzuwarten, was die anderen bewirken konnten, brachte ihn auch nicht weiter.
    Dann klemmte Atlan an einer Engstelle fest. Er versuchte mit seinem Scheinwerfer in die Hohlräume dahinter zu leuchten, erkannte aber nichts als mysteriöse, gezackte Schatten vor einer silbern reflektierenden Wand. Er kehrte aus der Sackgasse zurück, versuchte einen anderen Weg, näherte sich den silbernen Reflexionen aus der Gegenrichtung.
    Als er den Punkt schließlich erreichte, gab es keine Spur von Silber mehr.
    Atlan besaß ein ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen. Die Möglichkeit, dass er sich verlaufen haben könnte, schien ihm mehr theoretisch als praktisch denkbar.
    Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. Er hatte zigfach die Spukberichte der Schatztaucher angehört und persönlich ins Reich der Fabel verwiesen.
    Immer wieder hatten sie die Schlacke durchforstet. Jedes Mal ohne zählbaren Erfolg.
    Ebenso sicher aber war, dass die Flansche ihr Mysterium nicht preisgaben - wenn es denn existierte.
    Also welche Chance besaß ausgerechnet er allein?
    Doch alle Argumente, vom Logiksektor gebetsmühlenhaft vorgetragen, hielten ihn nicht ab. Im Gegenteil, der Arkonide fühlte sich wie von einem inneren Drang getrieben. Etwas lockte ihn.
    Vielleicht der Vertyre, vielleicht nicht; er wusste nur, er musste dem Gefühl nachgeben.
    „Machens!", schrie er. „Mein Name ist Atlan! Ich will mit dir reden! Ich bin nicht dein Feind!"
    In weitem Umkreis nichts und niemand. Natürlich nicht.
    Sein Armbandorter fing das nächstgelegene Positionssignal in dreißig Metern Entfernung ein, eine Etage weiter oben; was angesichts der Wegverhältnisse eine gute Strecke war.
    Eine Art Kaverne umfing den Arkoniden plötzlich, ein Hohlraum von der Größe eines kleinen Saals, der in keiner seiner Karten dokumentiert war. Atlan rief nach SENECA.
    Keine Antwort, nicht einmal per Funk.
    Von hoch oben fiel durch einen Trümmerkamin ein Schimmer Licht in die Kaverne. Atlan vermochte sich die Existenz des Lichtes nicht zu erklären.
    Er spürte so deutlich die Gegenwart von etwas oder jemand, dass er nicht den Hauch eines Zweifels empfand. Rom An Machens war in der Nähe.
    Der Arkonide fühlte auf geheimnisvolle Weise, dass er sein Ziel erreicht hatte.
    Ziel.
    Welches Ziel?
    Er versuchte, seine Aufmerksamkeit auf ein schwaches, stroboskopisches Flackern zu lenken, das aus einer ansonsten finsteren Ecke strahlte, schaffte es aber nicht, die Quelle des Lichtes zu fixieren.
    „Machens ..." Er hatte schreien wollen, aber er flüsterte nur. Atlan fühlte, wie er das Bewusstsein verlor.
     
    *
     
    Kascha und Keifän, der sich als wertvoller Helfer erwies, übermittelten sich

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