Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2151 - Zentrum der Inquisition

Titel: 2151 - Zentrum der Inquisition Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zurechtgelegt hatte, es blieb unausgesprochen. Cita Aringas warnender Ausruf übertönte alles andere: „Extreme Strahlung!" Diesmal traf es die JOURNEE. Ein grelles, durchdringendes Licht durchschlug die Zentralewand. Innerhalb eines einzigen Augenblicks wurde die Wandstruktur sichtbar, der wabenförmige Aufbau der Verstrebungen, die Versorgungsschächte, Wartungszugänge ... dann war da nur noch ein brodelndes, alles verschlingendes Nichts. „Das ist nicht real", keuchte jemand. „Achtet nicht darauf." Zim Novembers Gurgeln strafte die Worte Lügen. Als Coa sich umwandte, sah sie die Station des Emotionauten schon von beiden Seiten her von dem Brodeln umschlossen. Einzelne Schwaden lösten sich und trieben irrlichternd durch den Raum. „Der Satellit ...", stieß Zim hervor. „Wir waren zu nahe dran! Nach den Katamaren - hat es uns getroffen."
    „Wo bleibt die Analyse?"
    „Das ist Energie", behauptete der Emotionaut. „Wie Tess - schon sagte: mutierte Energie!" Seine Stimme wurde leiser, kaum noch verständlich.
    Unter den anstürmenden Wogen begann sich das hufeisenförmige Pult aufzulösen. „Coa, Zim!", hallte Bens verzerrte Stimme durch die Zentrale. „Wir müssen hier raus!"
    „Nehmt die Space-Jets!", rief der Emotionaut. „Dort ... ist es noch nicht. Ich hoffe, dass ich das Schiff noch eine Weile stabilisieren kann."
    „Wir verlassen den Kreuzer nicht ohne dich."
    „Geh!", stieß der Junge hervor. „Verschwinde, Coa, ehe die JOURNEE explodiert!"Sie starrte ihn an. Zornig. Ungläubig. Dann warf sie sich herum und hastete davon. Sie sah kaum noch die Hand vor Augen. Es war kalt geworden. Oder bildete sie sich das nur ein? Die Kälte, von der Benjameen im Zusammenhang mit der Festung der Inquisition gesprochen hatte? Sie wusste es nicht, wollte es auch gar nicht wissen. Das Nichts griff nach ihr. Coa verlor die Orientierung. Sie schwebte plötzlich ... irgendwo. Zeitlos. Als hätte die Kälte jede Bewegung eingefroren. Aber solange sie noch denken konnte, war es nicht vorbei.
    Wahrscheinlich war die JOURNEE dem Satelliten wirklich zu nahe gekommen. Oder eine neue heftige Stoßfront hatte den Kreuzer getroffen. Ein aberwitziger Gedanke durchzuckte sie: Was, wenn das Trapitz-System von etwas geschützt wurde, was Ähnlichkeit mit einer Aagenfelt-Barriere hatte, was nicht autorisierte Schiffe aus dem Hyperraum zurückstürzen ließ und sie irgendwo materialisierte, wo sie keinen Schaden anrichten konnten? Im Fall der Barriere, die das Solsystem geschützt hatte, waren das weitläufige Minenfelder gewesen. Ebenso gut konnte jedoch ein anflie - gendes Schiff in die Sonne gelenkt werden. Coa Sebastian versteifte sich. Wie lange dauerte der Rücksturz inzwischen?
    Dann kam der Schmerz. Und das Gefühl, von unsichtbaren Fäusten gepackt und auseinander gerissen zu werden.
    Es dauerte geraume Zeit, bis sie das Stöhnen einordnen konnte und er kannte, dass sie selbst die stockenden Laute von sich gab. Verkrümmt lag sie auf festem Untergrund. In ihrem Schädel dröhnten auf Volllast laufende Turbinen, und jeder Herzschlag jagte das Blut heiß durch die Adern. Die Erkenntnis, am Leben und noch dazu unversehrt zu sein, hatte etwas Beklemmendes. Auf den Unterarmen stemmte Coa sich hoch und blinzelte gegen den Schleier an, der ihre Augen verklebte.
    Sie lag zwei Schritte neben ihrer Station und blickte auf das geschlossene Schott. Einige Meter weiter führte der Antigravschacht zu den anderen Decks. Das Schiff war nicht explodiert. Es trieb irgendwo im Raum. Coa Sebastian kannte die fremden Sternbilder in der Holokugel nicht. Hinter ihr klangen Stimmen auf. Auch die anderen Besatzungsmitglieder in der Zentrale kamen wieder zu sich. „Statuskontrolle!", ordnete die Kommandantin an, während sie sich schwankend aufrichtete. „Schadensmeldungen?"
    Ihr Blick streifte den Emotionauten. Zim war ohne Besinnung. Wie eine Puppe hing er im Sessel, in dem ihn nur die SERT-Haube aufrecht hielt. „Bis auf die Überlichttriebwerke keine Systemschäden", meldete der Bordrechner. „Das Ende des Überlichtflugs wurde fremdinduziert. Aktuell besteht keine Kollisionsgefahr; Abdrift mit zwanzigtausend Sekundenkilometern." Zwei Minuten sechzehn seit dem Rücksturz aus dem Hyperraum. Das war weniger, als Coa befürchtet hatte. Mit schnellen Schaltungen begann sie, die Außenbeobachtung zu manipulieren. „Wir befinden uns im Randbereich des Trapitz-Systems", sagte Benjameen da Jacinta. „Unsere Tarnung ...?"
    „Hat

Weitere Kostenlose Bücher