Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2152 - Der Markt der Ito

Titel: 2152 - Der Markt der Ito Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dagestanden wie versteinert. Jetzt kam wieder Leben in sie. Bevor Grek sich dem nächsten Gegner zuwenden konnte, wurde er von zwei Waffenstrahlen gleichzeitig getroffen, die seinen Schutzschirm zum Zusammenbruch brachten. Eine Paralysesalve folgte direkt hinterher. „Verdammt!", sagte Benjameen, aber es ging noch weiter. Einer der beiden Ito schleppte die Leiche seines Artgenossenfort. Der zweite transportierte den Maahk. Von draußen war ein helles Summen zu hören.
    Die Spinnenwesen machten sich mit ihrer Beute und dem Toten aus dem Staub. Dann war Stille. Nur die Trümmer zeugten von dem stattgefundenen Kampf. „Wir hätten die beiden nicht allein zurücklassen dürfen", warf Tess sich vor. „S-Tr-86860t hätte als Wache völlig genügt. Warum hat er eigentlich nicht eingegriffen?"
    „Weil er vielleicht die Ito als oberste Instanz ansieht", vermutete Benjameen. „Aber warte - da ist noch etwas passiert."
    Tatsächlich zeigte der Bildschirm, wie ein humanoides, bepelztes Wesen in einem weißen Anzug vorsichtig in die Hütte eindrang und sich umsah, in der rechten Hand den Griff einer aufgerollten Peitsche. Auch sein Fell war schneeweiß. Obwohl von Gestalt menschenähnlich, vermittelten die geschmeidigen Bewegungen den Eindruck einer großen Raubkatze. Der Fremde ging langsam auf Norman zu und untersuchte ihn. Er stellte wohl fest, dass der Klonelefant noch lebte, und gab ein klägliches Maunzen von sich. Seine Hand tätschelte Norman, wie um ihn zu beleben, aber Norman rührte sich nicht.
    Der Fremde sah sich in der Unterkunft um. Sein Blick suchte die Wände und Winkel ab, jede Nische. Und plötzlich sah er genau in die Linse der versteckten Kamera hinein. „Er hat sie entdeckt, Ben", flüsterte Tess. Da Jacinta nickte nur. „Hijthi", sagte der Fremde in die Kamera. „Ich mache mich auf die Suche nach eurem Freund, aber ich komme wieder. Ich hoffe, euch dann zu treffen. Bleibt, wo ihr seid. Wenn die Ito schon euren Gefährten entführt haben, wird auch nach euch gefahndet werden." Das Wesen schien noch etwas sagen zu wollen, schwieg dann aber. Es schlich aus dem Erfassungsbereich der Kamera, verließ die Unterkunft der falschen Hijthi. „Ein Freund, mitten in diesem Dschungel des Verbrechens?", wunderte sich Tess. „Einen Freund könnten wir hier und jetzt gut brauchen", antwortete Benjameen.
     
    6.
     
    „Es gibt nur eine Möglichkeit", sagte Tess. „Grek wurde von den Ito gekidnappt, um als Sklave verkauft zu werden. Erinnere dich an das Angebot, das dir im Zentralsilo gemacht wurde."
    „Richtig, der Ito war verdammt scharf auf Grek. Du glaubst, dass da ein Zusammenhang besteht?"
    „Ich wette darauf. Dieser Ito wusste genau, auf welcher Plattform wir uns einrichten würden. Es war ihm ein Leichtes, ein Kommando zur Entführung von Grek zu schicken."
    „Das heißt, er wartete ab, bis wir fort waren und Grek mit Norman allein waren", spann Benjameen den Faden weiter. „Mit den Kameras dürften die Ito wohl kaum gerechnet haben. Sie mussten davon ausgehen, dass wir, die vermeintlichen Hijthi, von nichts wissen würden."
    „Genau. Sie wähnten sich in Sicherheit."Benjameen streckte sich und legte sich auf den Boden. „Was hast du vor?", fragte Tess. „Ich werde im Zerotraum versuchen, Grek aufzuspüren. Meiner Meinung nach kann er sich nur im Zentralsilo der Ito befinden, wenn sie schon so scharf auf ihn waren."
    „Viel Glück, Ben", sagte Tess. „Ich halte so lange hier die Stellung."
    Benjameen da Jacinta schlief ein, trotz des ihn umgebenden Chaos und trotz der Sorge um Tess. Sein Geist löste sich vom Körper und durcheilte den Sklavenmarkt der Ito, auf der Suche nach einem bekannten Muster. Er erreichte das Zentralsilo - zumindest musste er davon ausgehen, dass er im richtigen Ort war - und begann ihn mit seiner paranormalen Fähigkeit abzusuchen. Eine Vielzahl von Impulsen drang auf ihn ein. Er kämpfte sich durch, bis er den Geist eines Ito kontaktierte: eines Beamten, der während seiner eigentlichen Arbeit schlief.
    Im Traum versuchte er aus dem Bewusstsein des Spinnenwesens herauszubekommen, wo sich die Gefangenen befanden. Er ging einfach davon aus, dass es mehrere im Silo gab, wahrscheinlich in einem speziellen Trakt. Er lenkte die Traumgedanken des Ito einfach so, dass er an das Richtige „dachte". Benjameen war zufrieden. Er zog sich aus dem Traum des Spinnenwesens zurück und durchforschte die in Frage kommenden Etagen des Silos. Dank der erhaltenen Informationen war es nicht

Weitere Kostenlose Bücher