2152 - Der Markt der Ito
sehr schwer, die Methanatmer zu finden.
Der Kontakt mit Grek kam quasi sofort zustande. Der Maahk hatte klug gehandelt und sofort einzuschlafen versucht - weil er wusste, dass Benjameen ihn suchen würde. Der einzige bewusste Gedanke des Wasserstoffatmers galt seinem bald bevorstehenden Abtransport. Auf keinen der Kontaktversuche seitens des Zeroträumers reagierte er. Immerhin konnte Benjameen da Jacinta die Position des Maahks im Zentralsilo einigermaßen bestimmen, in seinen Träumen beschäftigte sich der Maahk mit seiner Lage. Als der Arkonide erwachte, sah er Tess' besorgtes Gesicht über sich. „Nun?", fragte die Physikerin. „Hattest du Erfolg?" Er berichtete seiner Lebensgefährtin von seinem Traum. Tess hörte aufmerksam zu. Erst als er geendet hatte, sah der Arkonide, dass Norman wieder auf seinen Füßen stand. „Die Paralyse ist abgeklungen", sagte Tess. „Schon seit einer Viertelstunde. Dann dürfte das Gleiche auch für Grek gelten." Benjameen schüttelte den Kopf. „Als ich ihn verließ, war er noch gelähmt - und das war vor wenigen Minuten."
„Umso besser; es wird ohnehin bald Nacht. Im Schutz der Dunkelheit und mit unseren Deflektoren können wir ungesehen operieren. Wir brauchen diese Unterkunft nicht mehr. Sobald die KER abfliegt, fliegen wir mit. Wir haben ja nun unsere Ausweise."
„Ich weiß nicht", sagte Benjameen. „Dieser Kreezer ist ein Halsabschneider. Es würde mich nicht wundern, wenn er uns längst bei den Ito angezeigt hätte."
„Stimmt, das Risiko ist vorhanden. Aber wir müssen Grek befreien. Ich denke allerdings an unseren unbekannten weißen Freund."
Der Weiße Panther war mit seiner Flugscheibe mitten im Sumpfdickicht gelandet - das heißt, er hatte sie einen Meter über den Ranken energetisch verankert und war durch eine Nische im Blatt- und Rankenwerk in den Morast hinabgesprungen. Bis zu einem seiner Schlupfwinkel waren es nur zwanzig Meter. Er hatte Hunger und wärmte sich eine im Boden eingelagerte Dose mit Fleisch auf. Den Durst stillte er mit, einer Büchse reinen Wassers - auf dieser Welt ein Luxus für alle, die keine Unterkunft gemietet hatten.
Danach ging es ihm besser, was das körperliche Befinden anbetraf. Doch wenn er an das dachte, Was er auf der Plattform der Hijthi beobachtet hatte, wurde ihm sogleich wieder übel. Der Wasserstoffatmer aus der kleinen Gruppe, nach der er so viele Stunden auf der Suche gewesen war, war von den Ito entführt worden, und der Weiße Panther hatte keinen Zweifel an dem Ziel. Wenn die Ito sich selbst einschalteten, konnte dies nur das Zentralsilo sein. Den Sklavenmarkt überließen sie weitestgehend sich selbst. Wenn es aber um die wertvollen Wasserstoffatmer ging, kannten sie keine Großzügigkeit.
Der Weiße Panther wusste nicht, was mit den beiden Hijthi geschehen war. Dennoch fühlte er sich ihnen verpflichtet. Er hatte ihre versteckte Kamera entdeckt und einige Worte ins Mikrofon gesprochen. Er konnte nur hoffen, dass sie sie inzwischen gehört hatten. Der Gedanke daran, den Wasserstoffatmer zu befreien, gewann immer mehr an Oberhand. Aber dafür würde er sich tarnen müssen. Jeder Valenter und jeder Ito kannte sein Bild.
Aber dafür hatte er vorgesorgt. Der Weiße Panther scharrte den Schlamm weg und öffnete sein Bodenversteck. Unter der Metallplatte lagen neue Kleidung und eine Gesichtsmaske, alles in Rot gehalten.
Rotes Spray würde ihm zusätzlich helfen, sein Fell zu färben. Der Weiße Panther machte Maske. Wer ganz genau hinsah, würde ihn vielleicht trotzdem erkennen, aber damit war kaum zu rechnen. Zuletzt nahm der Weiße Panther einen gefälschten Ausweis an sich. Dann schloss er die Platte wieder. Ein Geräusch ließ ihn herumfahren. Was er sah, ließ ihm fast das Blut in den Adern gefrieren.
Im fahlen Schein der beiden am Himmel stehenden Monde schob sich ein Tubor auf ihn zu, ein fünf Meter langes und einen Meter hohes Reptil auf sechs Beinen und mit einem langen Schwanz. Die Tubors waren die in den Sümpfen gefürchtetsten Raubtiere. Mit ihrem riesigen Maul konnten sie dem Weißen Panther bequem den Kopf abreißen. Und sie waren schnell. Beim letzten Mal war der Weiße Panther ihnen nur durch ein Wunder entkommen. Jetzt standen sie sich wieder gegenüber - erbitterte Feinde. „Du hast mir gerade noch gefehlt", sagte der Meisterdieb. „Gib mir den Weg frei! Ich muss zurück zu meiner Flugscheibe!" Der Tubor antwortete mit einem wütenden Grollen. Er stand genau zwischen dem Weißen Panther und
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