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2163 - Die Media-Ritter

Titel: 2163 - Die Media-Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermessen und unangebracht, sich dagegen zu wehren. Du bist auf ihn angewiesen, aber er nicht auf dich. Niemals! meldete sich eine innere Stimme. Das war es. Selbst angesichts der Situation, in der sie und die TRAH BAR sich befanden, blieb ihm der Konquestor weit überlegen. Er war nicht mehr als ein kleines Anhängsel des Mächtigen. Wenn er überleben wollte, musste er sich selbst helfen. Trah Zebuck würde keinen einzigen Gedanken an ihn verschwenden.
    Als sich der Valenter aufrappelte, um wieder auf die Beine zu kommen, neigte sich das Raumschiff zur Seite. Die Antigravaggregate versagten. Gruzs Thran hörte sich schreien. Zugleich begriff er, dass der Katamar unter der Wucht der auf ihn einwirkenden Kräfte zerbrach. Von Trah Zebuck war nichts mehr zu sehen. Mit einiger Mühe gelang es dem Valenter, auf die Beine zu kommen und sich an der Schräge entlangzuschieben, die zuvor der Boden des Ganges gewesen war. Er erreichte ein Schott, öffnete es, hangelte sich hindurch und näherte sich einem weiteren Schott, das zu einem kleinen Hangar führte. Auf dem Weg dorthin musste er über mehrere Leichen hinwegklettern. Unwillkürlich fragte er sich, wie es in den anderen Teilen des Raumschiffs wohl aussehen mochte. Gab es dort Überlebende?
    Das Schott glitt zur Seite und gab den Blick auf eine Kapsel frei, die im Katastrophenfall vier Personen Platz bot. Ein offensichtlich an den Beinen verletzter Valenter kroch über den Boden auf das Rettungselement zu. Als er Gruzs Thran bemerkte, streckte er ihm bittend eine Hand entgegen. Der Investigator beachtete ihn nicht. Er eilte an dem Liegenden vorbei, kämpfte sich über einige von der Decke gefallene Trümmerstücke hinweg bis zur Kapsel, zog sich durch die Mannschleuse und schloss das Schott hinter sich. Dann hieb er mit der Faust auf einen gelben Knopf, um den Start auszulösen. Im nächsten Moment schoss die Kapsel durch eine Röhre zur Peripherie des Raumschiffs, um sich dann sogleich von ihm zu entfernen.
    Aufatmend ließ sich Gruzs Thran in die Polster eines Sitzes sinken. Geschafft!
    Als er durch eine Sichtluke hinaus blickte, nahm er in den ersten Sekunden nichts wahr. Dann aber klärten sich seine Sinne, er überwand die in ihm aufkommende Schwäche, und er sah, dass die TRAH BAR sich auflöste. Das Schiff brach in mehrere Teile auseinander, die aufglühend in die Atmosphäre des Planeten rasten, wobei zahllose kleinere Bruchstücke abgesprengt wurden. Vergeblich hielt der Investigator Ausschau nach anderen Rettungskapseln, Beibooten oder Kleinraumern, mit denen sich Besatzungsmitglieder hätten in Sicherheit bringen können.
    Die Luft um die Kapsel herum begann zu glühen und zu leuchten, bis sich Flammen bildeten, die jede weitere Beobachtung unmöglich machten. Gruzs Thran lehnte sich erschöpft in seinem Sitz zurück. Er schloss die Augen und wartete. Etwas anderes blieb ihm nicht übrig. Die Positronik der Kapsel nahm ihm alle Arbeiten ab. Sie lenkte das Rettungsgerät in die Atmosphäre des Planeten, hielt Ausschau nach einem geeigneten Landeplatz, brachte sie auf den richtigen Kurs, bremste rechtzeitig ab und ließ sie schließlich auf weites, flaches Land hinunterschweben. Als sich das Schott öffnete, wusste der Valenter, dass er die Kapsel ungefährdet verlassen konnte. Längst hatte das Gerät die Umgebung geprüft und festgestellt, dass er sich auf einer Sauerstoffwelt mit gut atembarer Atmosphäre befand. Auch von Mikroorganismen drohte keine unmittelbare Gefahr.
    Woj blickte mit geweiteten Augen in den wolkenlosen Himmel und staunte. Sie war so überrascht, dass sie sogar vergaß, die Kameras einzuschalten, die sie an ihrer Brille trug. Ihre Passivität dauerte nicht lange. Sie aktivierte das Gerät und hielt fest, was sich in der Atmosphäre tat.
    Enttäuscht über den gescheiterten Versuch, mit einem Bericht ins Fernsehen zu kommen, hatte sie sich aus der Stadt zurückgezogen und war aufs Land gegangen. Sie hatte sich einen leichten Sportanzug angezogen, hatte sich auf das Laufbein fallen lassen und war beinahe eine Stunde lang in vollem Tempo durch die Wildnis gerannt. Echturdu lag in einer weiten Schlucht, die sich mehrere hundert Kilometer von Norden nach Südwesten erstreckte. Während sich im Norden der Stadt eine weitgehend unberührte Wildnis ausbreitete, dehnten sich im Südwesten die landwirtschaftlich genutzten Gebiete. Im Norden war das Land felsig, dabei jedoch von einer dichten, außerordentlich vielfältigen Vegetation überwuchert.

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