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2187 - Die Schwebenden Städte

Titel: 2187 - Die Schwebenden Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hintergangen hat. Die gesamte Schuld daran, dass das KATAPULT noch nicht vollendet ist, trifft ihn!"
    „Wie das?", fragte der Souverän. „Hast du Beweise?"
    „Beweise genug!", rief Tecot. „Ich klage ihn an! Annin Coffoal besaß offenbar die ganze Zeit über das nötige Wissen, um das Projekt KATAPULT zur Reife zu führen, und er hat es bewusst zurückgehalten, um meine Stellung zu untergraben und selbst an die Macht zu kommen!"
    „Das ist eine schwere Anschuldigung", sagte der Souverän. „Was hast du darauf zu erwidern, Annin Coffoal?" Schon triumphierte Marmock Tecot, aber er tat es zu früh. Denn wenn er erwartet hatte, einen Versuch zur Lüge zu hören, sah sich der Ehrwürdige Wissenschaftler getäuscht. Zu spät erkannte er, dass der junge Stellvertreter angesichts des allumfassenden Geistes des Souveräns gar nicht anders konnte, als seine Verfehlungen einzugestehen. „Es ist wahr", sagte Coffoal. „Ich hatte das Wissen und die Kraft, doch ich wollte selbst an die Spitze der Hierarchie auf Rifa. Ich habe mein Wissen zurückgehalten, um Marmock Tecot zu schaden, ihn als Versager hinzustellen. Ich kann nur um Vergebung bitten und das Projekt so weit wie möglich beschleunigen."
    Marmock Tecot fasste es nicht. Alles hatte er erwartet, nur nicht dieses Geständnis. Heller Triumph stieg in ihm auf. Er hatte doch gewonnen! Sein Stellvertreter hatte sich selbst gerichtet. Er würde nun für seine Haltung sein Leben lassen, so viel stand fest. Er selbst dagegen sah sich endlich wieder an der Spitze der Dhyraba'Katabe.
    Der Triumph allerdings währte nicht lange. Der Souverän der Vernunft schwieg für lange Augenblicke. Als er dann wieder sprach, zerstörte er Tecots Hoffnungen in einem einzigen Moment. Marmock konnte nicht fassen, was er hörte. Es war, als hätte ihn ein Dolchstoß getroffen. „Ich bin zu einem Entschluss gekommen", sagte der Souverän der Vernunft. „Einer von euch beiden hat den Tod verdient." Annin, durchfuhr es noch einmal den Ehrwürdigen Wissenschaftler. Doch dann erkannte er die entsetzliche Wahrheit. Die eiskalte mentale „Hand" des Souveräns griff nicht nach Annin Coffoal, sondern nach Marmock Tecot! Es war ein Gefühl, als würde sein Innerstes nach außen gedreht. Im gleichen Moment starb das Wapir. „Nein!", schrie Tecot. „Das ist ein Irrtum! Ich bin nicht schuldig, sondern er!" Im gleichen Moment erkannte er seinen furchtbaren Denkfehler. Der Souverän der Vernunft legte keinen Wert auf Gerechtigkeit, sondern er ließ den nützlicheren Wissenschaftler am Leben - und das war für ihn Annin Coffoal. „Marmock Tecot", hörte er, während er dahinsiechte, die Stimme des Souveräns, „hat über Jahre hinweg den Aufstieg eines Wissenschaftlers blockiert, der den ihm gestellten Aufgaben offensichtlich besser gewachsen war als er selbst.
    Marmock Tecot hat damit wissentlich eine schnellere Abwicklung des Projekts KATAPULT verhindert!"
    Tecot härte die Worte nur noch wie durch schalldämpfende Schleier hindurch. Er konnte es nicht fassen. Die eiskalte „Hand" des Souveräns der Vernunft brachte ihn um. Und dazu kam... ...Das Absterben des Wapirs. Der Symbiont zog sich, kristallisierend, aus seinem Körper zurück. Das Letzte, was Marmock Tecot von dieser Welt mitnahm, war ein starker Schmerz.
    Wenig später kehrte der Souverän der Vernunft durch eine Strukturlücke per Transmitter in die Festung der Inquisition zurück. Er wusste, dass Annin Coffoal in der Schwebenden Stadt nun alles tun würde, um den KATAPULT-Hort startbereit zu machen und die letzten Baugruppen verbauen zu lassen. Er wurde dort nicht mehr gebraucht. Weder der Souverän noch Annin Coffoal hatte die grüne Kugel gesehen, die unter Tecots Gewand hervorgekommen war und sich blitzschnell entfernt hatte. Der Souverän übernahm nun persönlich die Kontrolle über die Festung und die Raumschlacht. November verschaffte sich rasch ein Bild. Er behielt selbst im schlimmsten Schlachtengetümmel den Überblick. Er gab Befehle an die Valenter in ihren AGLAZAREN und gruppierte sie um. Kein AGLAZAR-Kommandant hatte eine solche Übersicht wie er.
    Aber nicht alles lief nach seinem Willen. Probleme bereiteten ihm ausgerechnet zwei der anderen noch lebenden Inquisitoren. Permanent trafen Funksprüche von seinem Zweiten und seinem Fünften Inquisitor ein.
    Jeder befand sich in seinem eigenen, von der eigentlichen Festung abgekoppelten Satelliten. Es klang, als hätten die beiden sich untereinander abgesprochen. Beide

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