2191 - Alles für die Ewigkeit
mich davor, dir das zu sagen. Du musstest schon selbst darauf kommen, dass diese Lösung akzeptabel war. „Als Team?" Du sahst mich an. Endlich ein Schmunzeln! Das war die größte Annäherung an dein strahlendes Lächeln, die ich mir unter den gegebenen Umständen erhoffen konnte.
Ich strich dir durchs braune Haar. „Für uns und unser Kind."
„Aber wehe, du kommst nicht zurück. Das würden wir dir nie verzeihen."
Bericht Myles Kantor Ich näherte mich gerade der Stelle, an der Atlan stand, als ich sah, wie Fee Kellind von der anderen Seite die Zentrale betrat. Ihre freie Schicht war vorbei, und sie wirkte eigenartig still, als sie auf den Kommandantensessel zuging. Durchaus möglich, dass sie in den letzten acht Stunden persönliche Angelegenheiten geregelt hatte.
Sie nickte Roman Muel-Chen zu, der sie vertreten hatte. Der Emotionaut erhob sich aus ihrem Sessel und machte Meldung. Dann begab er sich an seinen Platz unter der SERT-Haube. „Dieser Anblick ist mir ein Gräuel", hörte ich Atlan sagen.
Ich wandte mich dem Expeditionsleiter zu. Er beobachtete auf einem Monitor, wie die CANBERRA beladen wurde. Als ich hinsah, betrat gerade eine gemischte Gruppe den Hangar. Die beiden Algorrian und Ronald Tekener näherten sich dem Kreuzer, der sie in den Orbit von Tulacame 2 bringen würde, an Bord von STASIS
01.
„Du meinst die Algorrian?", fragte ich. „Vergiss, was ich gerade gesagt habe." Er warf mir einen raschen Blick zu, der fast so etwas wie Verlegenheit ausdrückte. „Die beiden reizen mich einfach immer wieder bis zur Weißglut. Ich weiß auch nicht, warum sie so auf mich wirken."
Niemand verstand das. Atlan war sonst immer die Ruhe in Person, ausgeglichen und entspannt.
Zweifellos ein Ergebnis seines hohen Alters. Obwohl ich bezweifelte, dass ich dieses hohe Alter überhaupt erreichen wollte.
Ich blickte wieder auf den Monitor, wo die Einsatzgruppe gerade die Energierampe zum Kreuzer hinaufschritt. Sie gingen hintereinander. Tekener, der das Schlusslicht bildete, blieb im Schott stehen und drehte sich um. Er nickte in unsere Richtung und machte mit der Hand das Siegeszeichen, dann folgte er den Algorrian.
Atlans Lippen waren nur ein schmaler Strich, als er mich ansah. „Die CANBERRA wird in wenigen Minuten starten." Er rief Fee Kellind zu: „Was machen die Space-Jets?"
Die Kommandantin warf einen Blick auf ihre Konsolenanzeige. „Roman hat vier Space-Jets der 55-Meter-Klasse ausgewählt. Sie haben die SOL schon verlassen. Richtung Thoregon-Cencha-System."
„Gut, sie sollen eine Transmitterbrücke bilden. Drei bleiben im freien Raum zurück, nur mit aktivierten Transmittern. Die vierte bringt die Besatzungen der drei anderen Jets wieder zur SOL zurück."
Innerlich musste ich den Hut ziehen. Hier zeigten sich wieder die große Erfahrung des Arkoniden und sein Weitblick. Der Transmitterverkehr war im Sternhaufen Thoregon zwar möglich, aber dieselben hyperenergetischen Felder, die den Funk stark beeinträchtigten, verringerten die Reichweite dieser Geräte. Atlan hatte ohne viel Aufhebens Abhilfe schaffen lassen.
Aber auch Roman hatte mitgedacht. Die Größe der Schiffe ergab sich offensichtlich aus den Ausmaßen der Transmitterräume, denn Algorrian mit ihren Zentaurenkörpern waren groß. Die Transmitterräume kleinerer Einheiten hätten durch ihre Enge zwei Brocken wie Le Anyante und Varantir behindern können. „Die CANBERRA ist gestartet", meldete Fee Kellind. „Sehr gut", murmelte Atlan. Er warf einen kurzen Blick auf den Monitor, der nun einen leeren Hangar zeigte, dann wandte er sich mir zu: „Sind die anderen Iso-Werke installiert?"
„Rüttelfest und passgenau, als wären sie Made on Terra."
„Das heißt, die SOL ist betriebsklar." Er blickte wieder zur Kommandantin. „Sind alle Kinder in Zelle zwei?"
Fee Kellind nickte und sah den Arkoniden gespannt an, die Hand auf einem Tastenfeld, das gewöhnlich von einer durchsichtigen Abdeckung geschützt war. „SZ-2 abtrennen!", befahl Atlan.
Ein Kribbeln überlief mich. Es geschah nicht oft, dass die SOL entkoppelt wurde. Gewöhnlich flog sie als Ganzes, im Verbund. Vor knapp zwei Wochen war es das erste Mal seit langer Zeit geschehen, und nun war es wieder so weit.
Ein atemberaubendes Schauspiel...
Vor meinem geistigen Auge sah ich die mechanischen Kupplungselemente zwischen der SOL-Zelle-2 und dem verlängerten Mittelstück sowie die superstarken energetischen Kupplungsfelder. Ich sah die in der Wandung der Zelle
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