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2191 - Alles für die Ewigkeit

Titel: 2191 - Alles für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem flachen Stein vergleichbar, den man im spitzen Winkel über eine Wasserfläche wirft.
    Was nun die Iso-Werke der Kattixu betraf, so ging ich davon aus, dass diese Aggregate jedes Schiff mit einer zusätzlichen Ummantelung versahen, einer Isolierung, die das Verweilen in einer Hyperraumblase ermöglichte.
    Aber das war vorerst reine Spekulation. „Du siehst nicht so aus, als würdest du dem Wunderwerk der Technik vor uns trauen", erklang Ichos donnernde Stimme. Er schritt sofort zu der Schwebeplattform mit der technischen Ausrüstung, die für die Montage des IsoWerks erforderlich war. „Du sagst es", meinte ich. „Ich komme mir vor wie ein Zauberlehrling, der nicht weiß, welchen mühsam gebändigten hyperphysikalischen Gewalten er Tür und Tor öffnet."
    „Lass das bloß niemanden hören!" .Ich wartete darauf, dass Icho seiner Bemerkung ein Lachen folgen ließ, aber er verzichtete darauf. Als ich ihn ansah, merkte ich, dass der Blick seiner drei Augen auf die Techniker gerichtet war, die das Iso-Werk mit äußerster Vorsicht manövrierten.
    Anscheinend störte ihn meine Reaktion. Es stand mir auch nicht zu, Zweifel am Erfolg unserer Arbeit anzumelden. Im Gegenteil, als Chefwissenschaftler der SOL musste ich Zuversicht verbreiten - gerade für meine Mitarbeiter.
    Und welchen Grund sollte ich haben, es nicht zu tun? Ich hatte ausgezeichnete Leute. Die gesamte Besatzung war hoch motiviert. Das waren die besten Voraussetzungen für ein Gelingen unserer Mission, und erschien sie auch noch so schwierig.
    Icho hielt sich mit solchen Gedanken gar nicht erst auf. Er begrüßte kurz die Techniker, dann wies er sie mit wenigen Gesten an, das Aggregat in eine Position zu bringen, die für den Anschluss an das Hypertakt-Triebwerk erforderlich war.
    Für Uneingeweihte musste es den Eindruck erwecken, als wolle man eine halb kugelförmige, tiefrote Apparatur an einem Klotz mit zahlreichen Vorsprüngen und Vertiefungen anflanschen.
    Ich verfolgte die Arbeiten, aber meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Die veränderten Umstände hatten uns zeitlich unter Druck gebracht. Jetzt hing es von unserer Schnelligkeit ab, ob Tekeners Gruppe und die SOL koordiniert vorgehen konnten.
    Gelang es uns nicht, das gespenstisch anzuschauende Aggregat rasch genug einsatzbereit zu machen, konnte das unseren ganzen Plan zunichte machen.
    Und den Durchbruch nach METANU vereiteln.
    Bericht Ronald Tekener Wir gingen auf Unterlichtgeschwindigkeit und näherten uns vorsichtig Tulacame 2, dem ersten von acht Planeten, der die KOV-Sonne Ansorja umkreiste. In seiner Umlaufbahn befand sich noch immer die Station der Algorrian.
    Nichts schien sich geändert zu haben, seit wir sie vor zwei Wochen ausgeschaltet hatten. Bis auf die Haltung meiner Begleiter. Wenn möglich, waren die beiden Algorrian noch verbitterter geworden. Das undurchsichtige Wolkenfeld um den Planeten hatte sich aufgelöst, und sie stierten wie zwei finstere Gesellen auf ihre Heimat hinunter.
    Das Stasisfeld um Tulacame 2 gab es nicht mehr, der seltsame bläuliche Schimmer war verflogen.
    Der Planet, auf dem ihr Volk in beschleunigter Zeit gelebt hatte und gestorben war, präsentierte sich nach wie vor als karge, geschundene Welt, eisig glitzernd, weil sich die Atmosphäre als Schnee niedergeschlagen hatte.
    In mir regte sich Mitleid für Le Anyante und Curcaryen Varantir. Ein Gutteil ihrer abweisenden Art mochte vom Schicksal dieser Welt und ihres Volkes herrühren. Sie waren „Gestrandete der Zeit", und das nicht erst seit Tulacames Niedergang.
    Sie hatten schon ein eigenartiges Leben geführt.
    Nein, nicht ein Leben, berichtigte ich mich, sondern deren viele. Sie betrachteten sich als „Verwandelte", weil es unter den Algorrian sonst anscheinend niemanden gegeben hatte, der wie sie unsterblich war.
    Noch dazu auf diese eigentümliche Weise: Sie reinkarnierten immer wieder.
    Aber bei der letzten Inkarnation hatten sie den Kontakt zu ihrer Heimat verloren '- ohne es zu wissen oder zu wollen. Sie hatten vierzehneinhalb Millionen Jahre übersprungen und, als sie Tulacame 2 wieder aufsuchten, festgestellt, dass ihr Volk ausgestorben war. „Es muss eine furchtbare Belastung sein, wenn man die Letzten seiner Art ist", murmelte ich unwillkürlich.
    Le Anyantes länglicher Schädel ruckte zu mir herum, so dass ihr die Barten über Nase und Wange schlugen. „Was faselst du da? Was geht dich das an?"
    Ihr Partner schmiegte sich an sie und begann ihren Hals zu massieren. Er starrte

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