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2191 - Alles für die Ewigkeit

Titel: 2191 - Alles für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und schwebten einfach weiter den Gang entlang. Varantir holte ein flaches Gerät hervor und bediente es mit den Fingern zweier Hände. „Es muss hier irgendwo sein", überlegte er.
    Mir wurde wieder bewusst, dass die Algorrian diese Station auch nicht kannten. Bei ihrem Bau waren sie nicht inkarniert gewesen, nur die Technologie war ihnen einigermaßen Vertraut. Anscheinend orientierten sie sich an Erfahrungswerten .
    Vor uns tauchte ein großer Quader auf, doppelt so groß wie der vorige. Varantir deutete mit seinem Gerät auf die uns zugewandte Seite. Sie löste sich auf; die drei übrigen Seiten blieben als hauchdünne Formenergiewände erhalten. Wir betraten das Innere.
    Ich hatte erwartet, die gleiche Leere wie beim ersten Mal vorzufinden, aber ich irrte mich. Es wimmelte von Schaltpulten, Tastaturen und Bildschirmen. Allerdings war mir, als befänden sich noch weitere Geräte an der gleichen Stelle, die sich mit den konkret sichtbaren überlappten. Wie eine Staffelung ihrer Auren umgaben die klar und deutlich erkennbaren anscheinend noch mindestens fünfzehn weitere.
    Ich vermutete, dass ich längst nicht alle Überlappungen wahrnahm. „Materiestaffelung", sagte Le Anyante.
    Ich nickte, als begriffe ich, wovon die Rede war. Aber dann dämmerte mir, was die Algorrian-Frau eigentlich meinte. All diese Geräte hier im Würfel befanden sich auf unterschiedlichen Energieniveaus.
    Einfach unglaublich, staunte ich. Wenn man Materie auf diese Weise staffelt, bekommt man natürlich unendlich viel Stauraum.
    Curcaryen Varantir nahm mit allen vier Händen zugleich Schaltungen vor, in Windeseile, so dass ich seinen huschenden Bewegungen kaum folgen konnte. Mir schwirrte der Kopf bei der Vorstellung, dass diese Geräte nur zu bedienen waren, wenn man sich auf die entsprechenden Energieniveaus brachte. Folglich musste der, der diese Fülle an Geräten nutzte, ständig zwischen den Energieniveaus wechseln.
    Und tatsächlich hatte ich den Eindruck, als flackere die Gestalt des Algorrian.
    Ich wischte mir über die Augen und fragte mich, welches zivilisatorische Niveau die Algorrian in ihrer Blütezeit erreicht haben mochten, als Varantir ein jähes Brüllen ausstieß. Er riss seine vier Hände an sich, und für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich den Eindruck, als schnappte etwas nach ihm - ein kaum erkennbares Schimmern.
    Täuschte ich mich, oder hatte es die Form eines weißlichen Medusenhaupts? Ich fragte mich, ob mir meine Sinne einen Streich spielten. „Ein Wahco!", brüllte er.
    Seine Gefährtin eilte rasch herbei und ergriff seine Hände, schob sich zwischen ihn und die Tastatur, die plötzlich von einem lodernden Farbenspiel umgeben war.
    Ich stand wie erstarrt. Weder wusste ich, was es mit einem Wahco auf sich hatte, noch hatte ich die geringste Ahnung, wie man ihm begegnen konnte. Er schien ohnehin gerade in dem orangeroten Züngeln der Flammen verschwunden zu sein.
    Aber dann vernahm ich ein Knistern hinter mir, und Le Anyante deutete mit ihren oberen Armen in meine Richtung. Die beiden unteren hatte sie nicht mehr um die Hüften des Gefährten geschlungen, sie hielt damit ängstlich ihren Bauch. „Vorsicht, Tekener!", rief sie auf einmal.
    Ich schnellte herum - und sah den Wahco auf mich zuspringen.
    Der Energieschirm meines SERUNS flackerte auf, aber ganz konnte er den Angriff nicht abwehren.
    Ich sah fahlgelbe Arme, die in meinen Körper eindrangen, und vertrieb mit geschlossenen Augen jeden Gedanken. Ich wappnete mich gegen den Schmerz.
    Zu meiner Verblüffung blieb er aus.
    Es war eher ein Prickeln, wie das Gefühl, wenn eingeschlafene Glieder erwachen. Mein SERUN wurde in ein Farbenspiel getaucht, das mir verriet, wie viel Mühe der Schutzanzug hatte, das Energiewesen zurückzuweisen. Das Prickeln nahm zu, wurde schwächer, je nachdem, auf welchem Energieniveau mich das Wesen angriff.
    Aber es verschwand nie völlig. Es war wie ein Ringen um die energetische Übernahme eines Körpers, bei dem ich ein hilfloser Zuschauer bleiben musste. „Umdrehen!", befahl Varantir brüsk.
    Es dauerte eine Weile, bis der Sinn des Wortes zu mir durchdrang, dann wandte ich mich dem Algorrian taumelnd zu. Durch das Lichtgestöber auf meinem Schutzschirm konnte ich die „Liebenden der Zeit" nur undeutlich ausmachen.
    Sie standen jetzt nebeneinander und schienen etwas in den Händen zu halten - zwei flache Gegenstände, die jeweils in zwei Enden ausliefen, zwischen denen Funken übersprangen.
    Nun näherten sie sich mir,

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