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2191 - Alles für die Ewigkeit

Titel: 2191 - Alles für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mich mit vorwurfsvollem Blick an, sagte jedoch kein Wort.
    Diese Reaktion überraschte mich. Sonst war es immer Varantir gewesen, der ungestüm reagierte und von seiner Partnerin besänftigt wurde. Was hatte diesen Rollenwechsel bewirkt? Wurde er doch besser mit dem Untergang seines Volkes fertig?
    Ich war froh, dass ich in diesem Augenblick auf dem Monitor ein flaschenhalsähnliches Gebilde entdeckte. „Die Station", sagte ich mit ausgestrecktem Finger.
    Das Gebilde schob sich langsam von rechts in die Mitte des Monitors. Es wurde immer länger, schien kein Ende nehmen zu wollen. Dann verbreiterte es sich auf einmal, und der Eindruck, eine Flasche vor sich zu haben, wurde zur Gewissheit.
    Die mattgraue Oberfläche schien keine Strukturen aufzuweisen, aber ich wusste, dass sich das schnell ändern würde. Tatsächlich brauchte Curcaryen nur einen Kode einzuspeisen, der umgehend abgestrahlt wurde, damit an mehreren Stellen des Flaschenkörpers die bekannten Positionslichter und Funkfeuer aufleuchteten.
    Als die CANBERRA nahe genug war, öffnete sich in der Station ein bis dahin nicht erkennbares Schott.
    Vor vierzehn Tagen ist es gerade groß genug gewesen, um eine Space-Jet einzulassen, dachte ich.
    Ein Schwerer Kreuzer passt dort niemals durch.
    Aber meine Sorge war unnötig. Die technischen Meisterleistungen der" Algorrian beschränkten sich nicht nur auf die Konstruktion von Zeitbrunnen oder den Bau der Brücke in die Unendlichkeit.
    Auch bei etwas so Unspektakulärem wie dem Hangar einer Raumstation hatten sie mit intelligenter Formenergie gearbeitet. Wir schwebten in das kuppelartige Gewölbe ein, als glitte eine Hand in einen Handschuh, dann setzten wir lautlos auf. „Jetzt sind wir gefragt", sagte ich und stieg in meinen SERUN, der sofort die medizinischphysiologischen Werte ermittelte. Den Zahlen und Kurven nach, die auf meinem rechtenUnterarm aufleuchteten, befand ich mich in sehr guter Form. „Du willst schon wieder mitkommen?", grollte Curcaryen Varantir.
    Beide Algorrian warfen mir einen giftigen Blick zu. Sie sahen es'nicht gern, wenn ich mich auf ihrer Station bewegte, aber sie würden es hinnehmen müssen. Unsere Mission war zu wichtig, um durch Fahrlässigkeit in Gefahr gebracht werden zu dürfen.
    Und die Zentaurenwesen aus den Augen zu lassen wäre meiner Ansicht nach grob fahrlässig gewesen.
    Der Hangar befand sich ungefähr auf der Höhe der Station, auf der bei richtigen Flaschen das Etikett klebte. Im Flaschenhals war der eigentliche Stasisprojektor untergebracht, der Körper hingegen enthielt die Energieerzeuger und Steuereinrichtungen.
    Was den Standort der Zentrale anging, so hatten wir auch diesbezüglich keinen Zweifel. Varantir hatte uns beim ersten Besuch eindrucksvoll demonstriert, dass sie sich immer dort befand, wo der ranghöchste Entscheidungsträger sich aufhielt.
    Deshalb war ich jetzt etwas irritiert. „In welche Richtung soll es denn gehen?"
    „Zur Hauptsteuerzentrale", blaffte Varantir. „Ich dachte, die ist immer dort, wo ..."
    Er unterbrach mich mit einer herrischen Bewegung. „Wir wollen die Selbstvernichtung der Station einleiten. Das geht nicht von peripheren Anlagen aus. Dieser Eingriff in die Grundprogrammierung ist zu gravierend."
    Das leuchtete mir efti. Schließlich konnte der Zentralrechner nicht im luftleeren Raum agieren. Einen Ort musste es geben, an dem alle Fäden zusammenliefen. „Ist es weit?"
    Varantir stierte mich an, als könne er nicht fassen, dass Entfernungen eine Rolle spielen sollten. Seine Gefährtin legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. „Schon gut", meinte ich. „Am besten folge ich euch einfach ..."
    Als wir Gänge, Schächte und Wegkreuzungen passierten, war ich wieder einmal erstaunt über den Zustand der Station. Niemals hätte ich vermutet, dass sie rund achtzehn Millionen Jahre alt war. Alles wirkte wie gerade erst installiert.
    Die Gänge waren mit Schwerefeldern versehen, die uns in raschem Tempo weitertrugen.
    Schmiegefelder ringsum verhinderten, dass uns der Fahrtwind ins Gesicht schlug. „Ich bin begeistert", sagte ich laut, bei eingefaltetem Helm.
    Aber auch das konnte an den mürrischen Mienen der Algorrian nichts ändern.
    An der dritten Wegkreuzung machten wir einen Schwenk um neunzig Grad und flogen durch eine große Halle, die mir bekannt vorkam. Es schloss sich eine Art Foyer an, in dessen Mitte ein mächtiger Würfel aufragte. Hier waren wir schon einmal gewesen.
    Aber nun ließen wir den Würfel links liegen

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