21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
Laura.
„Sag ich doch!“, lachte Christoph.
„Ich meinte nicht den Tee!“, stellte Laura grinsend fest.
K APITEL 12
C hristophs Plan ging auf. Überzeugend trug er in der Bank seine Geschichte vor.
Die „Stellvertretende Filialleiterin Frau Sommer“, wie ein kleines Schildchen auf ihrer blau-weiß gestreiften Bluse auswies, ermöglichte ihm, das Schließfach, unten in einem Tiefgeschoss, zu öffnen. Bevor er das tat, ging Frau Sommer ein paar Schritte zur Seite, stellte sich wartend an die Ausgangstür des Schließfächerraumes und schaute diskret in die Leere. Genau so ein Frauentyp wie diese Jasmin, dachte Christoph. Von ihr hatte er seit dem Tod von Sebastian König nichts mehr gehört oder gesehen. Er wusste nicht einmal, wer sich eigentlich um Königs Beerdigung kümmerte. Diese Jasmin vielleicht? Wenn sie wirklich eine Kollegin von ihm gewesen war, wie Christoph immer vermutet hatte, dann arbeitete sie vielleicht oben am Schalter? Als er die Bank betreten hatte und gleich an Frau Sommer geraten war, hatte er nicht darauf geachtet, sie vielleicht hier zu treffen. Er nahm sich vor, sich gleich beim Gehen oben genauer umzuschauen. Vielleicht wusste diese Jasmin etwas von diesen seltsamen Daten oder konnte sie entschlüsseln? Möglicherweise hatte S ebastian ihr sogar ebenfalls irgendwelche Informationen hinterlassen? Wenngleich er damals betont hatte, dass er außer Christoph niemanden hätte, dem er vertrauen könnte. Aber damals, vor einem Jahr, hatte er diese Jasmin auch noch gar nicht gekannt, soweit Christoph sich erinnerte.
Er öffnete nun endlich das Schließfach, zog die Schublade heraus und merkte schon, wie viel Glück er hatte, dass Frau Sommer ihm seine Geschichte abgenommen hatte. Denn in diese Lade hätte niemals ein Laptop gepasst!
Entweder hatte Frau Sommer von solchen Dingen null Ahnung oder es war ihr egal, nach dem Motto: Wer im Besitz des Schlüssels war, durfte auch ans Schließfach.
Wie auch immer: Gespannt öffnete Christoph nun auch die Schublade und staunte nicht schlecht. Denn in ihr lag weiter nichts als eine CD-ROM!
Auch Laura, die ihm über die Schulter schaute, wunderte sich. Nicht, dass sie einen Laptop erwartet hätte, aber zumindest doch mehr als diese eine blanke, silberne Scheibe. Papiere vielleicht, einen Hinweis, ein Notizbuch, Namen, Adressen, irgendwas. Jedenfalls mehr als nur eine einzelne CD-ROM.
Daten konnte man überall speichern. Auf virtuellen, passwortgesicherten Festplatten im Netz, auf Sticks, Speicherkarten. Klein und gut zu verstecken. Weshalb ausgerechnet auf einer CD-ROM in einem Schließfach?
Christoph nahm sie heraus und strich mit der Hand über den Boden der leeren Schublade, ob er nicht doch irgendetwas übersehen hatte. Aber da war nichts mehr.
F rau Sommer starrte noch immer ins Nirgendwo, sodass er die CD unbemerkt einstecken konnte. Er schloss das Fach wieder und ging gemeinsam mit Laura auf den Ausgang zu.
Frau Sommer schaute ihn fragend an: „Kein Laptop?“
Christoph zog die Schultern hoch. „Leider nein! Das Fach war leer!“
Die stellvertretende Filialleiterin fasste es beinahe als Vorwurf auf. „Es war sonst niemand hier an seinem Schließfach!“
Christoph winkte beschwichtigend ab. „Nein, nein. Das glaube ich gern. So war das nicht gemeint.“
Frau Sommer ging voran und führte sie aus dem Schließfächerraum wieder hinaus, nach oben.
Dort angekommen, suchte Christoph mit einem möglichst unauffälligen Blick die Schalterhalle nach dieser Jasmin ab, konnte sie aber nirgends entdecken. Allerdings musste er genau hinsehen. Denn irgendwie trugen diese Bankfrauen alle das Gleiche, fand er. Und so oft hatte er Jasmin ja auch nicht gesehen. Vier oder fünf Mal vielleicht.
Plötzlich stupste Laura ihn mit dem Ellenbogen in die Seite. Mit einem Kopfnicken wies sie auf ein Foto, das gleich neben dem Eingang auf einer kleinen Säule aufgebaut war: ein Bild von Sebastian König in einem Rahmen mit Trauerflor. Darunter Beileidsbekundungen für den „verehrten Mitarbeiter“.
Und direkt daneben ein weiteres Foto, mit dem Bild von Kostawa! Ebenfalls mit Trauerflor und mit Beileidsbekundungen für den „verehrten Mitarbeiter“. Nur, Kostawa hieß hier Gruber !
„Wieso zwei?“, flüsterte Laura verwirrt.
E benso leise erklärte Christoph ihr, wer dieser Gruber war.
„Wow!“ Laura riss die Augen auf.
Bloß raus hier!, schoss es Christoph durch den Kopf.
Hastig bedankte er sich bei Frau Sommer, zog Laura am Arm mit sich
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