21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
sich zum Glück wieder sein Vater einschaltete.
„Jetzt lass aber gut sein, Katja. Das sind doch keine Kleinkinder mehr. Oder willst du … äh … ihrem Bruder erst eine Fahrprüfung machen lassen?“
Christoph schmunzelte über seinen Vater, dem Lauras Namen offenbar schon wieder entfallen war; vielleicht aber auch hatte er ihn gar nicht erst verstanden.
Gleichzeitig fragte er sich, ob Laura diesen Teil ebenfalls erfunden hatte oder ihr Bruder sie tatsächlich zum Plöner See fahren würde. Wenn ja, hatte sie diese Tour längst mit dem abgesprochen, noch bevor Christoph überhaupt davon erfahren hatte, dass er untertauchen sollte?
„Also, wir müssen jetzt“, unternahm er den zweiten Versuch, sich so schnell wie möglich aus den Fängen seiner Mutter zu entwinden. Diesmal wartete er eine weitere Frage gar nicht erst ab.
„Tschüss!“, rief er einfach, verschwand aus der Küche, fasste Laura unter den Arm, düste mit ihr in sein Zimmer und packte seine Sachen für den Plöner See.
K APITEL 16
E ines hatte Christoph in der kurzen Zeit, in der er mit Laura zusammen war, schnell gelernt: Sie war immer für eine Überraschung gut.
Diese bestand am nächsten Morgen nicht darin, dass ihr Bruder sie bloß bis zum Hamburger Hauptbahnhof fuhr, weil das auf dem Weg zu seiner Arbeit lag. Die eigentliche Überraschung erwartete ihn erst nach einer längeren Bahn-und Busfahrt bis ans Ufer des Plöner Sees.
„Das ist es!“, strahlte Laura, während Christoph sich noch immer vergeblich nach einem Ferienhaus umsah. Sie zeigte gut gelaunt auf ein Segelboot, das an einem langen Bootssteg, der als Mini-Hafen diente, festgemacht war.
„Das ist was ?“, fragte er.
„Unser Ferienhaus!“
Christophs erster Schock legte sich schnell. Denn die Kajüte des Bootes war zwar eng, aber äußerst gemütlich. Es gab eine Mini-Kombüse mit Kühlschrank und zwei Kochplatten, zwei anständige Betten, ein Miniaturbadezimmer mit Klo, Waschbecken und Dusche und sogar Strom an Bord. Nichts, woran es fehlte.
„ Ist doch nett hier, oder?“, stellte Laura mehr fest, als dass sie ernsthaft nach seiner Meinung fragte. „Zwei Minuten von hier auf dem Campingplatz gibt es einen Laden, wo wir alles kaufen können. An Deck sind zwei Fahrräder, sodass wir auch mal nach Ascheberg reinfahren können. Und hier vermutet uns keiner. Das Boot gehört meinen Eltern. Das sind auch die Einzigen, die wissen, dass wir hier sind. Deine Eltern werden denken – falls sie überhaupt nach uns suchen sollten –, wir wären in einer der Ferienwohnungen auf der anderen Seite des Sees. Und sonst weiß kein Mensch, wo wir abgeblieben sind.“
Christoph musste zugeben, so weit war an Lauras Plan nichts auszusetzen. Im Gegenteil: Für einen kleinen Augenblick hätte er sogar fast vergessen, dass er sich auf der Flucht vor professionellen Verbrechern befand, die spätestens in zwei Tagen mit der Jagd auf ihn beginnen würden. Als ihm das wieder ins Bewusstsein gelangte, ärgerte er sich.
Seit Wochen hatte er gegrübelt, ob Laura seine Zuneigung erwiderte, hatte überlegt, wie er ihr näherkommen konnte. Und jetzt, da von einem Moment auf den anderen sich die ganze Grübelei und Unsicherheit fast wie von selbst auflöste und sich sein absoluter Traum erfüllte, mit Laura einige Tage allein zu sein – und dann noch auf einem echt coolen Segelboot –, da befand er sich nicht mitten in einer prickelnden Romanze, sondern er versteckte sich vor irgendwelchen durchgeknallten Killern, die hinter ein paar Namenslisten her waren, die er weder haben wollte noch ihn interessierten! Und zu allem Überfluss hatte er keinen Schimmer, wie es weitergehen sollte.
E r versuchte, sich seinen Ärger und Frust nicht anmerken zu lassen, sondern aus der Situation das Beste zu machen und das Zusammensein mit Laura, soweit es möglich war, zu genießen.
Zuerst richteten die beiden sich auf dem Boot ein, verstauten ihr Gepäck und kauften anschließend die nötigsten Dinge auf dem nahe gelegenen Campingplatz ein.
Zurück auf dem Boot, begann Christoph ein Paket Spaghetti zu kochen, während Laura mit viel Aufwand eine Soße zusammenköchelte. Mann, Sebastian König! , dachte Christoph. Hättest du mich mit der ganzen Scheiße nicht zufriedenlassen können?
Laura entging nicht, wie Christophs Gesichtszüge immer ernster wurden.
„Hast du was?“, fragte sie.
Christoph verzog den Mund zu einem kurzen Lächeln. „Alles gut!“
Vielleicht, dachte er bei sich, wäre es unter
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