21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
entfuhr es Laura. „Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Du hast recht!“
Jetzt sprang auch sie auf, hastete zum Fenster und hielt nach dem Typ Ausschau. Dass sie ihn im Moment nicht sehen konnten, hatte nichts zu bedeuten. Das wurde beiden schlagartig klar.
„Das Ding muss weg!“, entschied Laura. Und fragte sogleich nach: „Sag mal, was wird eigentlich geortet: das Gerät oder die Karte?“
„Beides!“, antwortete Christoph. „Entweder über den Funkzellenmast, in dem man eingeloggt ist, oder über die GPS-Funktion im Handy.“
Laura nickte mit süßsaurer Miene. „Und du hast natürlich ein Handy mit GPS.“
„Klar, das ist ein iPhone!“
Als Sofortmaßnahme half nur eines: ausschalten, was Christoph auch sofort tat. Er hoffte, es war noch nicht zu spät. Zwar hatte der M otorradfahrer sie schon bis zum See verfolgt, aber von dem Segelboot musste er noch nichts wissen. Er würde sie wohl eher auf dem Campingplatz vermuten.
Laura hingegen kräuselte weiter die Stirn. „Wenn er jetzt mitbekommt, dass du das Handy ausgeschaltet hast, dann kann er sich zusammenreimen, dass du ihn gesehen hast. Und dann weiß er, dass er sehr dicht dran ist.“
Was sollte er aber stattdessen machen? Wenn er das Handy wieder einschaltete, hätte ihn der Typ sofort wieder auf dem Schirm.
„Das Handy muss weg!“, wiederholte Laura.
Christoph brauste auf. „Spinnst du? Weißt du, was das kostet?“
„Weniger als dein Leben!“, antwortete Laura trocken.
Christoph verstummte, wie momentan sein Handy.
Laura schaute wieder aus dem Fenster. Sie sah einen älteren Mann an der Straße entlanggehen und sagte: „Ich hab’s!“
„Was?“
„Das ist Herr Franke!“, antwortete Laura, was Christoph aber nichts sagte. Weder kannte er den Mann noch kam er drauf, was Laura von ihm wollte.
„Stell dein Handy wieder an und gib her!“, sagte Laura.
Christoph gehorchte, reichte ihr das iPhone und schon lief sie hinaus auf den Bootssteg.
„Hey!“, schrie Christoph auf. Sofort wollte er hinterher.
Einem inneren Impuls folgend aber blieb er plötzlich stehen.
Er hielt es nicht für eine gute Idee, wenn sie jetzt beide hier offen durch die Gegend rannten, und begnügte sich damit, Laura aus dem Fenster der Kombüse heraus zu beobachten.
L aura lief den gesamten Bootssteg entlang, bis zur Straße. Dort winkte sie diesem Herrn Franke zu, der damit beschäftigt war, irgendwelche Dinge in sein Auto zu laden. Sie sprach ihn an. Hin und wieder schaute sie sich dabei nach allen Seiten um, wohl um sicherzugehen, dass sie niemand beobachtete.
Kurz danach kehrte sie zurück und erklärte, dass Herr Franke – wie sie gehofft hatte, als sie ihn beim Packen sah – gleich nach Hamburg zurückfahren würde.
„Ich hab einfach behauptet, Daniel hätte sein Handy hier auf dem Boot vergessen, und ob er so nett sein könnte, es bei ihm vorbeizufahren“, erzählte sie und feixte: „Wenn dein Motorradtyp jetzt dem Handy folgt, landet er in der Hundeschule. Und wenn wir zurück sind, kannst du dein iPhone wiederholen.“
Auch Christoph musste lachen. Keine schlechte Finte, lobte er, wenngleich er seinem iPhone auch hinterhertrauerte. Irgendwie fühlte er sich nackt und schutzlos ohne Handy in der Tasche. Wie sollte er im Notfall jemanden verständigen?
Laura zog verblüfft die Augenbrauen hoch. „Welcher Notfall? Schlimmer als jetzt kann es ja wohl kaum noch kommen!“
„Stimmt!“, gab Christoph zu. Die Situation, in der er sich befand, war derart unwirklich, dass er sie immer wieder verdrängte.
„Wenn er wirklich deinem Handy folgt, haben wir heute Abend zumindest Ruhe“, beschwichtigte Laura, nahm die beiden Weingläser vom Tisch, reichte Christoph seines und hielt ihm ihres zum Anstoßen hin. „Cheers!“
Christoph nahm das Glas und Laura ließ ihres gegen seines klingen. Sie tranken, stellten die Gläser ab und küssten sich.
K APITEL 17
A m nächsten Morgen wachte Christoph entspannt auf. Er reckte sich, ließ langsam die Bilder der schönen Nacht mit Laura an sich vorbeiziehen, fasste neben sich … Aber dort, wo sie gestern noch gelegen hatte, griff er ins Leere. Er hob den Kopf, sah sich um. Das gegenüberliegende Einzelbett war zerwühlt, aber ebenfalls leer. Vermutlich hatte Laura sich in der Nacht dort hinüber verzogen, weil es ihr in seinem schmalen Bett wohl irgendwann zu eng geworden war.
Ein verlockender Kaffeeduft verriet ihm, dass sie bereits angefangen hatte, das Frühstück zu bereiten. Nackt,
Weitere Kostenlose Bücher