21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
anderen Umständen mit Laura und ihm gar nicht so zügig gegangen. Möglicherweise wären sie niemals zusammengekommen, wenn sie diese Zwickmühle, in die er hineingeraten war, nicht so intensiv miteinander verbunden hätte.
Nun gut, aber wenigstens vom Unterricht hatten sie für einige Tage Ruhe. Laura hatte in der Schule etwas von einem Vorsprechen an einem Schauspielseminar in München erzählt, wo sie beide sich angemeldet hätten. Diese Frau kam auf Ideen! Christoph musste jetzt noch lachen, als er sich daran erinnerte. Aber es hatte funktioniert. Sie beide waren offiziell für drei Tage vom Unterricht beurlaubt. Und wenn sie am Donnerstag noch fehlten, gab es höchstens einen k leinen Vermerk ins Klassenbuch. Am Freitag schließlich würde ohnehin niemand mehr etwas unternehmen, geschweige denn sich nach ihnen erkundigen.
So gesehen, hatten sie erst einmal eine Woche Ruhe und Zeit. Die Frage blieb nur: Was würde der Motorradfahrer unternehmen, wenn er Christoph in zwei Tagen nicht antraf?
„Wir können gleich essen!“ Laura riss ihn aus seinen Gedanken. „Deckst du den Tisch? Dort in der Schublade findest du Besteck!“
Christoph zog die Schublade auf. Dabei fiel sein Blick aus dem Fenster über den Bootssteg, hin zur Straße, die am Wasser entlang bis zum Campingplatz führte und …
„Scheiße!“, rief er und duckte sich weg.
Laura drehte sich erschrocken um. „Was hast du?“
Langsam erhob Christoph sich, sodass er gerade mal über die Küchenplatte aus dem Fenster lugen konnte. Dort draußen fiel ihm nichts auf. Aber er war sich sicher, dass er da soeben eine blaue Suzuki vorbeifahren gesehen hatte.
Laura glaubte ihm nicht. Also schon, dass er ein blaues Motorrad gesehen hatte, aber nicht, dass es der Typ war.
„Warum?“, fragte sie. „Er hat dir drei Tage Zeit gegeben.“
Aber sie zeigte Verständnis für seine Verfassung. Wenn sie an seiner Stelle wäre, hätte sie auch totale Angst, versicherte sie, und würde an jeder Ecke eine Gefahr sehen, die dort lauerte.
„Jetzt lass uns erst mal essen“, drängte sie.
Christoph wandte seinen Blick nur langsam wieder vom Fenster weg, folgte Laura zum kleinen Esstisch. Er war sich immer noch sicher, dass er es war.
L aura suchte Gläser heraus, schenkte den Wein ein.
Christoph griff zum Glas, um mit ihr anzustoßen. Aber sein Blick huschte immer wieder hinaus zur Straße. Vielleicht kehrte der Mann gleich zurück?
„Du bist hier sicher!“, versprach Laura. „Glaub’s mir. Lass uns heute den Abend genießen. Ab morgen gehen wir an die Arbeit. Und horchen auch mal nach, was Benni und Lukas bis dahin herausbekommen haben.“
Bevor Laura und Christoph zum See gefahren waren, hatten sie vorher eingehend mit Lukas und Benni besprochen, was die beiden in den nächsten drei Tagen zu tun hatten. Hauptsächlich sollten sie versuchen herauszubekommen, was die Zahlenreihen bedeuten und in welchem Zusammenhang sie mit den entschlüsselten Namen stehen könnten. Außerdem sollten sie schon mal so viele Namen wie möglich entschlüsseln und herausbekommen, was das für Personen waren, die da auf der Liste aufgeführt wurden. Und zu guter Letzt natürlich darauf achten, ob sie den Suzuki-Typ sahen und was er unternahm. Besonders auch, was ihre Internet-Aktion bewirkte.
Obwohl sie gemurrt hatten, weil Laura sich weigerte, ihnen ihren Aufenthaltsort zu verraten, hatten sie zugesagt, ihre Aufgaben zu erledigen und täglich auf den Anruf zu warten, mit dem sie ihre weiteren Aktionen koordinieren und sich gegenseitig auf den Stand der jüngsten Ergebnisse halten wollten.
„Mann, das ist es!“ Christoph sprang vom Tisch auf und hätte beinahe sein Weinglas umgeworfen. Mit einem Schlag war ihm klar geworden, weshalb der Motorradfahrer hier aufkreuzte. „Das Handy!“
Laura schaute ihn verständnislos an. „Was für’n Handy?“
E r zog sein Mobiltelefon aus der Hosentasche und hielt es am langen Arm von sich gestreckt, als wäre es verseucht. „Der Typ hat mein Handy geortet!“
Laura hörte auf zu kauen. Ihr Mund blieb halb offen stehen.
„Du meinst …“, wollte sie sagen. Dann bemerkte sie, dass ihr Mund noch voll war. Sie schluckte den Bissen hinunter und hätte sich daran fast verschluckt.
„Natürlich!“, nahm er die Antwort auf ihre unausgesprochene Frage vorweg. „Das ist doch kein einzelner Freak. Der handelt im Auftrag von organisierten Kriminellen. Das ist für die doch kein Problem, ein Handy zu orten!“
„Scheiße!“,
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