21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)
im Blick hatte, ob dieser Suzuki-Fahrer ihm gerade auf den Fersen war? Christoph war neugierig, was Benni und Lukas zu erzählen haben würden.
„Dort sind sie!“ Laura zeigte hoch zur Brücke, die quer über alle Gleise führte und wie ein Balkon der großen Wandelhalle zwei Ausgänge miteinander verband.
Rasch stiegen sie hinauf, über die feste Treppe, weil die Rolltreppe wie nach jeder Ankunft eines Zuges hoffnungslos verstopft war.
„ Hi, wie ist es gelaufen?“, fragte Christoph sofort, kaum dass sie oben angekommen waren.
Lukas klopfte ihm zur Begrüßung auf die Schulter. „Ich glaube, ganz gut.“
Unsicher wanderte sein Blick zu Benni.
„War eine ganz schön heikle Angelegenheit bei der Polizei“, erzählte der. „Weil wir uns vorher nicht richtig abgesprochen hatten.“
Sein Blick ging zurück zu Lukas.
„Wieso denn nicht?“, wollte Laura wissen.
Benni hörte den vorwurfsvollen Ton in ihrer Stimme und sofort brannte schon wieder die Luft zwischen den beiden. Bevor der Streit richtig ausbrechen konnte, ging Lukas dazwischen. „Wir haben es ja hinbekommen!“
Laura ließ von Benni ab und widmete ihre Aufmerksamkeit Lukas. Der zeigte mit dem Daumen, dass sie sich ein ruhigeres Plätzchen suchen sollten. Denn noch immer standen sie am Ende der Treppe, versperrten den nachdrängenden Reisenden den Weg, sodass sich ein dickes Knäuel aus drängelnden und schubsenden Passanten bildete.
Die vier schlüpften durch das Gedränge, hinein in die Wandelhalle, die früher wohl mal als Bahnhofshalle gedient hatte und heute mehr einem Einkaufszentrum glich. Für einen Moment überlegten sie, in das Fast-Food-Restaurant ein Stockwerk höher zu gehen, aber irgendwie war der Hamburger Hauptbahnhof kein Ort, an dem man sich freiwillig länger als unbedingt nötig aufhielt. So stiegen sie lieber unten in die U-Bahn, um in ihren Stadtteil zu fahren. Während der Fahrt berichtete Lukas, dass die Polizei hoch interessiert ihre A ussagen aufgenommen hatte. Aber ob und wie sie jetzt gegen den Motorradfahrer ermittelten, dazu hatten die Beamten natürlich nichts geäußert. „Nur, dass wir für weitere Aussagen vielleicht noch mal zur Verfügung stehen müssten.“
Christoph hatte auch nicht damit gerechnet, dass die Polizei den Suzukifahrer sofort festnehmen würde, aber vernehmen würden sie ihn und vielleicht fühlte er sich damit in die Enge gedrängt und schränkte die Beobachtung von Christoph ein wenig ein.
„Wir könnten noch eins drauflegen“, überlegte Laura. „Wenn wir den Tipp nicht nur der Polizei geben, sondern auch der Zeitung.“
Christoph wusste sofort, woran sie dachte. In Hamburg gab es eine kleine Boulevard-Zeitung, die sich bemühte, der großen Überregionalen zumindest innerhalb der Stadt Konkurrenz zu machen, was ihr noch nie wirklich gelungen war. Dennoch schnappte die Redaktion, Lauras Meinung nach, gern nach jeder Revolverstory wie ein ausgehungerter Wolf nach einem Fleischbrocken. Egal wie spärlich die Informationen möglicherweise auch waren.
„Sie werden bei der Polizei nachfragen, ob die gerade einem Hinweis nachgeht. Und der Polizei bleibt nichts, als das zu bestätigen. Dann wird das für die Zeitungs-Fuzzis gleich zu einer fundierten Quelle.“
Benni verzog das Gesicht. „Du meinst, das funktioniert?“
Laura hatte keine Zweifel.
Und Christoph fand, dass sie nichts zu verlieren hatten. Sie mussten etwas tun, die Zeit lief ihnen sonst davon.
„Willst du wirklich wieder zurück nach Hause?“, wechselte Lukas jetzt das Thema und sah Christoph an. Immerhin war bei ihm schon z wei Mal eingebrochen und das Auto seiner Eltern in Brand gesetzt worden.
Genau das hatte Christoph sich auch schon gefragt. Das eine Problem bestand darin, dass er ohnehin nicht viel länger untertauchen konnte. Seine Eltern erwarteten ihn in zwei Tagen zurück, und was sollte er ihnen sagen, wenn er länger bliebe? Und außerdem hätte er nicht gewusst, wo er ein zweites Mal in Deckung gehen sollte. Das Segelboot am Plöner See war ein tolles Versteck gewesen, aber der Suzuki-Fahrer hatte ihn dort sofort ausfindig gemacht. Wie wenig Sinn würde es da haben, jetzt zu Laura oder Benni oder Lukas zu gehen … Und etwas anderes fiel ihm nicht ein.
„Ich wüsste noch eine Variante“, überlegte Lukas laut. Die anderen drei schauten ihn verblüfft an.
„Jetzt komm mir nicht mit Schrebergarten oder so“, stellte Christoph sofort klar.
Der Freund schüttelte den Kopf.
„Es müsste doch ein
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