Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)

21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition)

Titel: 21st Century Thrill: Dangerous Deal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Schlüter
Vom Netzwerk:
zogen, oder selbst Besucher eines Konzertes auf der Stadtparkbühne dürften kaum wahrnehmen, was sich dort im Blindengarten vielleicht gerade abspielte. Kurzum: ein äußerst gefährlicher Ort für Leute, die eine Geisel befreien wollten.
    Ohne die geringste Vorstellung davon zu haben, wie sie sich verhalten und schützen sollten, stand für Christoph jedoch sofort fest: Es wäre gut, sich mindestens zwei Stunden vor dem angegebenen Z eitpunkt in der Nähe des Treffpunkts einzufinden, um etwaige Vorbereitungen, die ihre Gegner mit Sicherheit treffen würden, beobachten zu können.
    „Ich ruf Lukas an“, sagte Benni. „Dann überlegen wir, was wir tun können.“
    Im selben Moment schoss es Christoph durch den Kopf: „Ich weiß es!“
    Eine knappe Stunde später saß er in Connis Liebeshöhle an Bennis altem Laptop und drückte auf die Enter-Taste.
    Benni schaute ihm über die Schulter und runzelte die Stirn.
    Lukas las noch mal laut vor, was Christoph soeben auf einer neu eingerichteten Facebook-Seite gepostet hatte:
    18. Geburtstag.
    Heute 21:15 spontan Facebook-Party Blindengarten.
    Freibier solange Vorrat reicht.
    „Du meinst, das funktioniert?“, zweifelte Benni.
    „Klar“, glaubte Lukas fest. „Gab’s doch schon mal. Als so eine Tussi versehentlich die Facebook-Gemeinde zur Party eingeladen hat. Ein falscher Klick und tausende Leute waren da.“
    Christoph erinnerte sich daran. Er hielt diese Party zwar nach wie vor für einen Fake der lokalen Boulevardzeitung. Zehntausend Leute hätten sich angemeldet, hatte die Zeitung einen Tag vor der Party behauptet. In Wahrheit waren dann 1500 Leute gekommen. Und zwar nicht – davon war Christoph überzeugt – weil das Mädchen i hre Geburtstagsfeier auf Facebook angekündigt, sondern weil die Zeitung die Party bekannt gemacht hatte. Ein typisches Beispiel für ein von den Medien selbst inszeniertes Ereignis, über das diese dann berichten konnten.
    „Aber uns reicht es ja, wenn nur zehn oder zwanzig Leute kommen“, sagte Christoph. „Hauptsache, es tauchen Zeugen in dem Blindengarten auf und wir stehen nicht allein mit den Verbrechern da.“
    „Und wenn die Typen Wind davon bekommen?“, fragte Benni.
    Christoph schüttelte den Kopf. Er hatte eigens für diese Einladung ein erfundenes Profil angelegt, das Bild eines hübschen Mädchens aus einer US-amerikanischen Werbung eingefügt und wahllos auf die Schnelle dreihundert Nutzern die Freundschaft angeboten. Darunter auch den Society-Redakteuren der Boulevard-Zeitungen und Magazine. Christoph war sicher, dass wenigstens zehn oder zwanzig Gäste in Partylaune kommen würden.
    Hauptsache war, ihre Gegner würden wirklich erscheinen und hätten Laura dabei.
    „Okay.“ Benni stellte den Wasserkocher aus und goss das sprudelnde Wasser über das Netz mit Kaktusfeigentee. „Dann lasst uns doch jetzt mal die entschlüsselten Daten ansehen.“
    Christoph legte die CD-ROM ein, die sich selbstständig mit einem Tabellenprogramm öffnete. Es erschien eine saubere Auflistung mit 500 Namen, dazu die Nummernkonten zugeordnet, und die restlichen Zahlen, die unter den vielstelligen notiert waren, waren ebenfalls zugeordnet. Es handelte sich um die Beträge: So hieß 1,6 zum Beispiel 1,6 Millionen Euro Schwarzgeld.
    „ Wow!“, entfuhr es Christoph. „Das ist der Hammer!“
    „Von wegen, Fred interessiert es nicht, was die Daten bedeuten. Der hat das ganz genau gecheckt, worum es geht“, stellte Lukas fest.
    Benni winkte ab. „Macht nichts, auf Fred ist Verlass.“
    Die Namensliste war nicht alphabetisch geordnet, sondern chronologisch und begann mit dem ältesten Datum, fast zwei Jahre alt. In dieser Sortierung fiel Christoph sofort der erste Name auf: Klaus Stemmler.
    Klaus Stemmler, der Vorstandsvorsitzende jener Bank, bei der Sebastian König beschäftigt gewesen war. Und genau deshalb hatte Christoph immer geglaubt, Sebastian hätte eben einfach beiläufig über seine Arbeit erzählt, wenn er den Namen erwähnte. Christoph konnte ja nicht ahnen, dass König seinen obersten Chef schon voll im Visier gehabt und offenbar systematisch Informationen über ihn gesammelt hatte, bis er schließlich – wie auch immer – an diese brisanten Daten herangekommen war, die Christoph jetzt mit seinen beiden Freunden betrachtete.
    Klaus Stemmler, einer der jüngsten Bankenchefs überhaupt, hatte sich innerhalb des Unternehmens als Finanzjongleur erster Güte einen Namen gemacht. Kein Finanzgeschäft war ihm offenbar zu

Weitere Kostenlose Bücher