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2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gemeinsamkeiten.
    „Antrieb ein alter Fisch?", fragte der, den Rif als Rho Dan kennen gelernt hatte.
    Shar blinzelte nachdenklich, begriff dann aber wohl, was gemeint war, denn er gestikulierte zustimmend.
    „Ist ausgegangen", sagte er so deutlich wie möglich. „Wurde still und ging nicht mehr."
    „Ich verstehe." Rho Dan hockte sich vor dem Antrieb in den Schnee.
    Er sagte etwas Unverständliches zu Atlan, der sich daraufhin neben ihn hockte. Ihre seltsam langen und schmalen Finger griffen zwischen den Kabeln hindurch, zogen sie aus dem Metallbehälter heraus und verbanden sie miteinander, nur um sie gleich darauf wieder zu lösen.
    „Gib mir dein Messer", sagte At Lan. Seine Aussprache war fast fehlerfrei.
    Rif zögerte einen Moment. Es gehörte sich nicht, einen anderen Mann um eine Waffe zu bitten, aber er nahm an, dass At Lan die Sitte unbekannt war. Also zog er sein Messer aus dem Gürtel und gab es ihm.
    Die Fremden unterhielten sich in ihrer monotonen Sprache. Nachts, wenn alle in der Höhle am Feuer schliefen, hörte er ihnen gerne zu.
    Die dunklen Laute schläferten ihn fast so gut ein wie der Uykanbensaft, den er manchmal in der Stadt kaufte.
    „Könnt ihr es reparieren?", fragte Kem.
    Der Rand des ersten Mondes tauchte bereits hinter der Sonne auf.
    Bald würde sein Bruder folgen und ihre Mutter für die Nacht allein zurücklassen. Jeden Abend flohen sie vor der Sonne, jeden Morgen holte ihre Mutter sie wieder ein.
    „Ja", sagte At Lan. „Wir sind gleich fertig. Was ist mit dem Sturm?"
    Kem sah zur untergehenden Sonne. „Er ist bereits sehr nahe."
    Der Wind war schon längst lauter und kälter geworden. Rif fasste Shar am Arm und zeigte auf die Keyzen auf dem Schlitten. „Weg."
    „Die ganze Beute? Dann war der Tag umsonst. Lass uns wenigstens einen behalten."
    Rif verneinte mit einem einzigen Blick. Gemeinsam mit den anderen beiden Jägern zog er die Tiere vom Schlitten. Gefrorenes Blut fiel in den Schnee.
    „Vielleicht haben wir ja Glück, und der Sturm hält die Raubtiere ab", sagte Shar. „Wir sollten morgen früh zurückkehren."
    Bis zum nächsten Morgen würden die Jupoylus die Keyzen bis auf die Knochen abgefressen haben, das war Rif klar. Shar musste das ebenfalls wissen, doch es fiel ihm wohl leichter, die Beute mit ein wenig Hoffnung zurückzulassen.
    Neben ihm stand Rho Dan auf und schaltete den Antrieb ein. Das tiefe Brummen klang unregelmäßig, aber es war trotzdem das schönste Geräusch, das Rif seit langer Zeit gehört hatte.
    At Lan reichte ihm sein Messer.
    „Das sollte bis zum Lager reichen", sagte er. „Aber ihr braucht bald ein Ersatzteil für den Schlitten."
    „Danke für eure Hilfe." Kem sah an At Lan vorbei zu den Bergen, hinter denen die Sonne versank. „Wir müssen aufbrechen."
    Rif setzte sich zu Shar auf den Schlitten, Rho Dan und At Lan zu Kem. Der Sturm war so stark geworden, dass man ihm nicht die Seite zudrehen konnte, ohne umgeworfen zu werden. Er fegte über die Ebene hinweg, drückte wie mit Armen gegen den Körper und wirbelte Schnee, Steine und Eis auf.
    Jeden Abend kam er, jede Nacht tobte er, jeden Morgen verschwand er.
    Neue Landschaften entstanden in diesen Nächten, Berge, wo am Vortag Täler gewesen waren, und Ebenen, die von kleinsten Steinen so glatt poliert worden waren, dass man sein eigenes Spiegelbild in ihnen betrachten konnte.
    Es war die interessanteste Jahres= zeit in dieser eisigen Welt - und die gefährlichste.
    Rif stieß Shar an und zeigte mit dem Kopf hinter sich. Siehst du ihn schon?, sollte das heißen.
    Der andere Jäger verstand ihn sofort. Er drehte sich um., „Nein", antwortete er. „Noch nicht."
    Es musste bald so weit sein. Im Schlitten vor ihnen sah auch Kem immer wieder zurück. Er hatte Rho Dan das Steuer überlassen und konzentrierte sich völlig auf die Navigation.
    Die täglich wechselnden Landschaften erschwerten es, den Weg zu finden.
    Die Schlitten donnerten über das Eis und ließen das Steuer in Rifs Händen ausschlagen. Er konzentrierte sich nur auf die Strecke, die er vor sich sah, denn bei diesen Geschwindigkeiten konnten selbst kleine Hindernisse tödlich sein.
    Wir werden es nicht schaffen, dachte Rif plötzlich.
    Wie zur Bestätigung rief Shar: „Ich sehe ihn!"
    Im vorderen Schlitten drehte sich At Lan um. Er konnte den Ruf unmöglieh gehört haben, aber vielleicht hatte er das andere Geräusch wahrgenommen, dieses Grollen und Prasseln, das mit jedem Atemzug lauter wurde.
    Rif verstand die Mimik der

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