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221 - Feindliche Übernahme

221 - Feindliche Übernahme

Titel: 221 - Feindliche Übernahme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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kann.
    Aruula verspürte erneuten Triumph, als Nefertari fast ohnmächtig wurde.
    Du… weißt von den Hydriten?! Wer… wer bist du wirklich, Aruula?
    Verzeih, dass ich meine Geheimnisse nicht vor dir ausbreite, Königin, entgegnete sie. Irgendwann werde ich es dir erzählen. Wenn die Zeit gekommen ist.
    ***
    Sümpfe von Akaaga, Raanda, Mitte Juni 2524
    General Sango berief in aller Eile eine Besprechung mit seinen untergeordneten Heerführern und Königin Elloa ein.
    Auch die Wawaas Mongoo und Banta gehörten mit zu den Entscheidungsträgern, normalerweise auch Mombassa, aber der war auf eigenen Wunsch als Kundschafter ausgezogen.
    Mombassa besaß einen sechsten Sinn für die Natur und ihre Gefahren. Längst war der Hüne neben Yao zum heimlichen Herrscher der Huutsi geworden. Wie selbstverständlich akzeptierten sie seine animalische Kraft und seine Klugheit.
    Die Heeresspitze und Elloa trafen sich in Sangos Zelt. Der General, ein kleiner, etwas dicklicher Mann, der als einziger Soldat vom Monate dauernden Drill Yaos ausgenommen gewesen war, musterte die Gesichter der vierzehn Anwesenden der Reihe nach. In den meisten sah er Furcht und Unsicherheit.
    Auch er selbst konnte eine gewisse Nervosität nicht verbergen.
    Sie drückte sich darin aus, dass er ständig über die aus Eisen gefertigten Tapferkeitsmedaillen strich, die, an bunten Bändern hängend, im Dutzend seine Brust zierten.
    »Solange unser… neuer König ruht, sollten wir besprechen, wie wir uns ihm gegenüber verhalten wollen«, begann Sango das Gespräch.
    »Da gibt es nichts zu besprechen«, brauste Elloa auf und funkelte den General vernichtend an. »Da Yao tot ist, liegt nun alle Macht bei mir, denn ich bin eure Königin. Daa’tan aber ist ein gemeiner Mörder, den kein Huutsi jemals als König anerkennen wird. Darum müssen wir ihn zur Strecke bringen!«
    Der General musterte sie nachdenklich. Er zögerte einen Moment. Dann gab er sich einen Ruck. »König Yao war ein Gewaltherrscher, und ich weiß, dass die meisten meiner Soldaten ihm nicht nachtrauern. So mancher von ihnen hat seit Yaos Krönung Familienangehörige verloren, die auf geheimnisvolle Weise verschwunden und nie wieder aufgetaucht sind. Alles Leute, die mit Yaos Politik nicht einverstanden waren.«
    Er klopfte mit dem Knauf seines Offiziersmessers auf dem kleinen Holztisch herum, um den sie alle saßen. »Ich spreche dies aus, Königin Elloa, weil es ohnehin ein offenes Geheimnis ist, dass du Yao nicht in Liebe zugetan warst. Wie gesagt, viele haben den König gehasst. Aber Yao war doch ein Huutsi. Daa’tan hingegen ist ein Fremder, von dem wir nicht wissen, wo er herkommt und wer er ist. Er hat den König erniedrigt und neben ihm auch einige Wächter getötet. Dies wäre also in der Tat ein Grund, ihn zu bekämpfen.«
    »Ja. Aber er ist mächtig. Vielleicht sogar ein Deemon«, erwiderte Bubacar, einer der drei Obristen. »Vielleicht könnte er das ganze Volk der Huutsi vernichten! Uns, die wir nicht dabei waren, wurde berichtet, er könne sich die Natur Untertan machen. Deswegen sage ich: Bekämpfen wir ihn, wäre das unser Untergang. Wenn wir ihn hingegen als unseren König anerkennen, werden wir von seiner ungeheuren Macht profitieren.«
    »Niemals werden wir das tun!«, ereiferte sich Elloa wieder.
    »Du redest wie ein erbärmlicher Feigling, Bubacar. Ich setze dich hiermit als Obristen ab.«
    »Das wirst du nicht tun, Königin«, mischte sich der General ein. »Wir wissen ja momentan nicht einmal, ob du die nötige Stärke für die Führerschaft aller Huutsi besitzt.«
    »Du…«, zischte Elloa, verschluckte dann aber die Beleidigung, die ihr auf der Zunge gelegen hatte.
    Die Diskussion wogte hin und her. Ungefähr die Hälfte wollte gegen Daa’tan vorgehen und die Königsfrage in Eigenregie lösen. Die andere Hälfte plädierte für eine Unterwerfung, um weitere Opfer zu vermeiden.
    Schließlich mischte sich zum ersten Mal Banta ein. Die Wawaa erhob sich und fletschte ihre zugespitzten Zähne. »So könn’mer das Problem nicht lösen. Die einen woll’n des und die anderen das. Ich schlage vor, dass ‘mer warten, bis der Mombassa wieder zurück ist, und dem die Entscheidung überlassen. Der ist klug. Der Mombassa wird schon wissen, was richtig ist, glaubt’s mir. Ohne den wär der Clan der Wawaa im Dschungel schon ein paar Mal elend verreckt.«
    Zu Bantas Überraschung wurde ihr Vorschlag fast einstimmig angenommen. Auch von denen, die der Ansicht waren, dass sich stolze

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