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2215 - Der Schohaake

Titel: 2215 - Der Schohaake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an. „Ich will wirklich nichts von dir", wiederholte dieser. „Du sollst mir nur sagen, weshalb die Leute Mol verlassen haben. Dann gehe ich."
    „Du weißt es also wirklich nicht?", fragte der Alte. „Ich verrate dir ein Geheimnis: ich auch nicht. Ich weiß nur, dass sie plötzlich alle durcheinander redeten. Das war, nachdem viele Geräte plötzlich ausgefallen waren. Ach ja, und dann kamen die Burschen von der Regierung."
    „Von der Regierung?", fragte Skargue.
    Stromsud stand umständlich auf, wahrscheinlich wollten seine alten Knochen nicht mehr so richtig. „Von der Distriktverwaltung, ja. Ich weiß nicht, was sie den Leuten gesagt haben. Sie flogen wieder ab, und die anderen folgten ihnen." Er kicherte. „Nur ich bin geblieben. Sie haben nach mir gesucht, aber sie fanden mich nicht.
    Seitdem gehört hier alles mir, und ich werde in Mol sterben. Daran wird mich keiner hindern, auch du nicht."
    „Mach von mir aus, was du willst", sagte Skargue. „Ich werde hier übernachten und mich morgen auf den Weg in die Stadt machen. Keine Angst, ich suche mir ein anderes Haus."
    „Tu das. Wenn du es dir anders überlegst, wirst du mich nicht mehr finden. Auch nicht, wenn die Geister kommen."
    „Geister?", fragte Skargue.
    Ole kicherte irre und schlug auf einen Schalter. Schlagartig wurde es dunkel. Als Skargue das Licht wieder einschaltete, war der Alte verschwunden.
    Alexander Skargue zuckte mit den Achseln. Er hätte Sam auf Ole hetzen können, doch er verzichtete darauf. Er hatte kein Interesse mehr an dem Verrückten. Sollte er sich doch als König von Mol fühlen. „Komm, Sam!", sagte der Biologe. „Wir gehen zurück."
    Kurz darauf waren sie wieder in dem Haus, in dem er Orren Snaussenid zurückgelassen hatte. Der Außerirdische lag noch genau da, wo er ihn abgelegt hatte.
    Skargue hob ihn auf und trug ihn in das Schlafzimmer des Hauses.
    Die Betten waren ordentlich gemacht. Skargue schlug die Decken zurück und legte Snaussenid in das kleinste. Offensichtlich war es für ein Kind gedacht gewesen. Die nassen Felle hatte er dem Alien schon vorher ausgezogen. Zusammen mit seinen eigenen hängte er sie über eine Elektro-Heizung, die zum Glück noch funktionierte.
    Ob sie über eine Batterie betrieben wurde? Ole hatte doch so etwas erwähnt...
    Dann deckte er Snaussenid zu und kroch in das Bett, das er für sich selbst ausgesucht hatte. Die dicken Wolldecken wärmten ausgezeichnet. Sam sprang ebenfalls auf das Bett und rollte sich zu Skargues Füßen zusammen.
    Kurz dachte Skargue an die Geister, von denen der verrückte Ole gesprochen hatte.
    Er gab nichts auf die Phantasien des Irren, von dem behauptet wurde, er hätte sein Gehirn durch Alkohol ausgebrannt. Dennoch nahm er selbst einen kräftigen Gutenachtschluck und schlief wenige Minuten später ein.
    Am nächsten Morgen schien die Sonne von einem wolkenlosen Himmel. Die Jacken, Hosen und Schuhe waren über Nacht getrocknet. Der Außerirdische musste weiterhin getragen werden. Skargue hatte sich wieder ein Tuch um den Hals gebunden und ihn in die Schlinge über der Brust gelegt. Snaussenids Augen waren geöffnet, aber er rührte sich nicht. Skargue hatte ihm mangels Alternativen wieder etwas Rentiermilch eingeflößt in der Hoffnung, dass er sie auch diesmal bei sich behielt und sie ihm neue Kraft gab. Leider blieb es bei der Hoffnung.
    Vom verrückten Ole war nichts mehr zu sehen. Der Bach war noch stärker angeschwollen, die einzige Brücke überspült. Skargue musste vorerst auf dieser Seite bleiben, was möglicherweise ein Problem werden dürfte, wenn er keine passierbare Furt oder Brücke fand. Er war bislang kaum ein halbes Dutzend Mal in Otta gewesen, und das jedes Mal mit dem Gleiter. Aber er hatte sich während des Fluges die Landschaft einigermaßen eingeprägt. Wenn er den direkten Weg wählte, musste er über hügeliges Gelände, wahrscheinlich einige Tage lang. Irgendwann würden sie auf einen Fluss stoßen. Das Problem war, dass Otta auf der anderen Seite des Flusses lag, sie ihn also irgendwie überqueren mussten.
    Den ganzen Vormittag über marschierten sie nach Süden. Längst folgten sie nicht mehr dem Bachlauf, sondern gingen bergan. Es gab einen gut ausgetretenen Weg durch die Wälder, der ein gutes Fortkommen ermöglichte.
    Skargue musste immer wieder an die Worte des verrückten Ole denken. Was konnte er davon ernst nehmen? Was hatte es mit dem plötzlichen Aussetzen vieler Geräte auf sich? Unwillkürlich musste er an seinen

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