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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lachten und tauschten Scherze aus. während sie rücksichtslos schufteten. „Wo soll das enden?", murmelte ich und sah zu meinem Erstaunen, dass die Terraner Bildschirme und Holoprojektoren testeten, indem sie auf schwebende Spionsonden schalteten, die durch Vhalaum-Center schwebten, also mitten in arkonidischem Einflussgebiet. Einige Male hörte ich in ihren Gesprächen, wie mein Suchschema Shallowains weitergegeben wurde; ich kannte zwar die Terraner in der „Schmiede", nicht aber ihre Partner, die sich womöglich in Vhalaum-City aufhielten. „Und wie wird es enden?"
    Irgendwann hatte ich genug gesehen, aß eine Kleinigkeit, schlief ein paar Stunden und wurde von einem furiosen Alptraum aus dem Schlaf gerissen: Ich erlebte mit, wie sich riesige Heere barbarischer Terraner auf einer staubigen Ebene mit archaischen Waffen bekämpften. Als ich zu mir kam, erkannte ich verwundert, was der Grund für meinen Schreckenstraum gewesen war.
    Die Dwarmaris kämpften gegeneinander!
    Aus den Holstern, die an den Hosen befestigt waren, strömten unentwegt die schwarzen Tierchen. Sie liefen entlang von Fugen, Kanten und Leitungen und trafen sich auf ebenen Flächen. Sie kämpften mit ihren winzigen Kieferzangen, rissen einander Beine aus und zerschnitten die Körper. Zwischen den Gruppen, die ununterbrochen in Bewegung waren-, lagen winzige Häufchen bewegungsloser Punkte. „Die Königinnen ...", murmelte ich, beugte mich vor und versuchte Genaueres zu erkennen. Hunderte Grüppchen wuselten durcheinander und übereinander, bildeten Knäuel und trennten sich wieder, fielen übereinander her, und ich glaubte sie wütend summen zu hören.
    Ich betrachtete einige Atemzüge lang das Kämpfen, Töten und Sterben der winzigen Wesen, dann holte ich tief Luft und konzentrierte mich auf meine Begabung. Ich versenkte mich telepathisch in die Welt einer Königin und empfing dünne, scharfe Impulse: Überlebenswille, dumpfe Aggression, gebündelte Befehle aus einer Mikro-Umwelt, eine vage Stimmung, die dem Ausschütten von Pheromonen entsprach, über deren Bedeutung sich die Dwarmaris verständigten.
    Ich setzte beruhigende, beschwichtigende, befehlende Gedanken dagegen: Ich versuchte, mein Verbot des Kämpfens in die Bezüge einer tierischen Ebene umzusetzen, die für mich aus undeutlichen Bildern riesiger, unbegreiflicher Dinge bestand. Was ein Insekt sah, war stets nur ein mikroskopischer Ausschnitt aus einer monströsen Umgebung, in der Staubkörner riesige Ballen und Zuckerkristalle schrankgroße Polyeder waren und Menschen wie ich irgendwelche Schatten von kosmischer Ausdehnung. Aufhören!
    Leben lassen, die Angegriffenen sind deinesgleichen/ Meine telepathischen Befehle, die ich mir wie eine Wolke dämpfenden Nebels vorstellte, erreichten die Königin. Die Dwarmari-Soldatinnen, die aus dem Holster hervorkamen, verbreiteten im Vorwärtsrennen die neuen Befehle. Jede Berührung eines Insekts mit einem anderen übertrug durch den Botenstoff den Befehl; es dauerte nicht lange, und ich konnte die Herrscherin des zweiten Behälters beruhigen.
    Ich wandte, was die Winzlinge betraf, meine Telepathie wirklich instinktmäßig an, denn dieses Mikroleben entzog sich klaren Vorstellungen.
    Aber auch die unklaren mentalen Befehle wirkten. Binnen weniger Minuten hatten die überlebenden Dwarmaris aufgehört, sich gegenseitig zu bekriegen. Sie bewegten sich auseinander, packten die Körperteile der getöteten Kleinlebewesen und schleppten sie, schnell wieder zu langen Kolonnen formiert, in das rechte und linke Königinnenreich zurück. Ich ahnte, dass die Dwarmaris mit den Resten irgendetwas anfangen konnten; vielleicht bauten sie Zellwände oder Waben oder eine zweite Königinkammer.
    Oder sie fraßen die Reste der Beute auf. Ich zwang mich dazu, mit der mentalen Aufsicht über die Königinnen nicht nachzulassen und sie in kleinen Schritten zu lockern. „Sie brauchen meine Aufsicht", sagte ich im Selbstgespräch. „Offensichtlich sind sie nicht so einfach zu kontrollieren, wie ich es mir vorgestellt habe."
    Aus dem Nachbarraum rief Mal: „Hast du Gesellschaft oder träumst du wieder schlecht?"
    „Selbstgespräche", gab ich zurück. „Eigentlich versuche ich mich als Insektensprecher oder Dwarmari-Dompteur."
    „Verstehe. Brauchst du Hilfe?"
    „Nein.
    Schlaf nur."
    Ich richtete meine mentaltelepathische Aufmerksamkeit weiter auf die Königinnen und spürte, wie sich deren Erregung legte. Vor ungefähr zwei Tagen hatte ich zum ersten Mal

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