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2227 - Menschenjagd auf Hayok

Titel: 2227 - Menschenjagd auf Hayok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fangrohr, über die bewachsene Brücke und zum steinernen Gesicht, aus dem das Wasser in den See sprudelte.
    Es dauerte länger als eine Stunde, bis Shallowain im Gebüsch den zusammengerollten Overall fand, den Kantiran getragen hatte. „Ich hab's doch gewusst", flüsterte er begeistert. „Er hat einen Fehler begangen."
    Shallowain schwang sich aus dem Pilotensitz, war mit wenigen Schritten beim Gebüsch und zog sein Messer. Eine Falle? Er hob den feuchten Overall vorsichtig zwischen den Zweigen hervor, breitete ihn im Gras aus und begann ihn zu untersuchen. Das zerknitterte Kleidungsstück stank, die Taschen klebten zusammen, und Shallowain zertrennte sie methodisch mit dem summenden Vibromesser.
    Alle Taschen waren leer. Der Overall trug keine Kennzeichen. Aber er schien einem Flottenangehörigen der Terraner zu gehören. Zwischen den zerschlissenen Stofffetzen sah Shallowain eine zwei Finger breite Brusttasche. Er riss sie auf und zog ein flaches Metallgerät heraus, das er nach zwei, drei Versuchen als Multifunktionswerkzeug identifizierte.
    Als er einzelne Teile ausklappte und dünne Stäbe teleskopisch ausfuhr, nickte er: Er hatte eine Spur gefunden. „Damit arbeiten Positroniker und Elektroniker", sagte er, steckte das Werkzeug ein und ließ die Reste des Overalls liegen. Er stieg ein, wendete und schwebte auf dem kürzesten Weg zum Hotel zurück; er war sicher, dass niemand seinen Ausflug beobachtet hatte. Am wenigsten Kantiran, Detair oder einer der überlebenden TLD-Terraner.
    Kantiran ist kein Spezialist für Positroniken. Er braucht diese Teile des Werkzeugs nicht. Folglich steht er irgendwie in Verbindung mit einer Positronikwerkstatt.
    Shallowain starrte das aufgeklappte Werkzeug an, das wie ein metallener Seestern vor ihm auf dem Tisch lag. Er lachte grimmig - positronische Werkstätten gab es praktisch an jeder Ecke. Jeder, der etwas vom Umrüsten der Syntronik verstand und Zugang zu positronischen Bausteinen hatte, arbeitete daran, Geräte aller Art wieder funktionsfähig zu machen. „Systematische Suche würde unzählige Tage dauern", murmelte er. „Wo versteckt sich der Bastard?"
    Shallowain entschloss sich, die Suche fortzuführen. Er würde sich so gut wie möglich tarnen und die Stadt durchstreifen; im Dunkel der folgenden Nächte. Jalahia da Varlorc, die stellvertretende Chefin der Tu-Ra-Cel-Unterabteilung, musste mit den Nachmittagsstunden vorlieb nehmen. Shallowain sah auf die Uhr: zwei Stunden nach Mittag. Fünf Tage vor Ende des Monats. Er rief einen Celista, gab ihm das Werkzeug und sagte, welche Art Untersuchung durchgeführt werden sollte; ohne Eile, aber ohne Verzug.
    Ich hatte die Holster, deren Leder sich durch die Nässe verfärbt hatte und jetzt, beim Trocknen, fransige braune und weiße Linien hinterließ, auf den Rahmen eines Bildschirms gestellt und die Deckel geöffnet.
    Mal lehnte an der Wand, verfolgte schweigend das Geschehen auf den Bildschirmen und trank warmen Fruchtsaft. Ich drehte mich halb um und sagte: „Bisher hat niemand herausgefunden, wer in der >Galerie der verlorenen Erinnerungen" derart gewütet hat. Man ist froh, dass sie wegen des Schocks geschlossen war - wegen möglicher unschuldiger Opfer."
    „Ja", antwortete er. „Auf unserer Suche hinterlässt du bemerkenswerte Spuren."
    „Und wir werden weiter suchen", sagte ich. „Getrennt. In besserer Verkleidung.
    Drüben, in Vhalaum."
    „Meinetwegen", brummte er. „Mit mehr Vorsicht", beharrte ich, „aber ohne positronische Hilfsmittel."
    Cardozos Positronik-Schmiede arbeitete nach wie vor auf Hochtouren. Auf Hayok, in der Hauptstadt und in der terranischen Enklave begannen sich die Verhältnisse sehr langsam zu ändern, womöglich zu verbessern. Die Banken stellten einfaches Notgeld her. sodass das Ausmaß des Tauschhandels zurückging.
    Wie erwartet hatte die SENTENZA die farbigen Plastikkärtchen langst gefälscht und mischte sich erfolgreich in den Finanzkreislauf, der erst dann in Aufruhr geraten würde, wenn die Geldchips gegen offizielle positronische Guthaben eingetauscht werden würden. Arkons Präfekten waren dabei, die Krise zu meistern.
    Die Anzahl der Gleiter und anderer Maschinen nahm immer noch zu. Einige Computernetze arbeiteten. Aussetzer blieben aber an der Tagesordnung. Ein .Teil der Wasser- und Abwasserversorgung funktionierte, einige wichtige Straßen waren beleuchtet, und etliche Viertel besaßen halbe Tage lang Energie. Es war kein Zufall, dass Vhalaums Innenstadtring bisher am

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