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2229 - Zuflucht der Motana

Titel: 2229 - Zuflucht der Motana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blendete ihn. Aus zusammengekniffenen Augen sah er Venga. Sie saß auf seinem Bett, die Arme ausgestreckt, und hielt ihn fest.
    Der Terraner bäumte sich auf - ein Reflex, er konnte es nicht ertragen, festgehalten zu werden -, fiel dann wieder auf das Bett zurück, als sein Verstand den Instinkt zurückdrängte.
    Venga war eine Freundin. Sie wollte ihm nichts Böses.
    Die Motana löste ihren Griff. Ihre Hände mit den schmalen Fingern, die ihn mit einer Kraft gehalten hatten, die er ihnen nicht zugetraut hätte, verharrten wenige Zentimeter über ihm, bereit, erneut zuzugreifen, sollte es notwendig sein. „Es ... es geht schon wieder", brachte Rhodan hervor.
    Diese Frau, dachte Rhodan. Ich habe sie im Traum gesehen, auf Baikhal Cain und während des Flugs der SCHWERT! Sie ist mir im Land Keyzing erschienen. „Sicher?"
    „Denke schon."
    Was hat das zu bedeuten? Folgt sie mir? Aber sie hat mich nicht beachtet ... oder doch? Ich habe sie mir zuwinken sehen, glaube ich ...
    Die Motana zog ihre Hände zurück. „Also gut. War er sehr schlimm, dein Alptraum?"
    „Nein. Und eigentlich war es kein Alptraum."
    Will diese Frau mir vielleicht eine Nachricht übermitteln? Aber wieso hat sie dann so getan, als bemerke sie mich nicht? „Wieso hast du dann so geschrien? Die Türen sind so gut wie schalldicht, und ich habe dich trotzdem gehört, als ich zufällig vorbeikam."
    Rhodan strich sich über die Stirn. Sie war feucht. Er schob die vielen Fragen, die in ihm aufstiegen, beiseite. Für sie war später noch Zeit. „Der Traum endete schlimm. Aber jetzt bin ich wieder hier. Glück gehabt."
    „Ja, das hast du."
    Rhodan richtete den Oberkörper vorsichtig auf und hob die Decke. Kalte, erfrischende Luft strich über seinen schweißverklebtcn Körper. „Träumst du auch manchmal?", fragte Rhodan aus einem Gefühl der Verlegenheit heraus. Der Gedanke, dass Venga in einem so persönlichen Moment in seine Kabine gestürmt war, benagte ihm nicht. Andererseits war er froh, dass sie gekommen war. Ihre aufrichtige Sorge tat ihm gut - und er brachte es nicht über sich, sie mit einem einfachen „Danke" wegzuschicken. „Nicht „manchmal"", antwortete die Botin. „Oft. Fast jede Nacht. Die meisten von uns träumen."
    „Und was träumt ihr?"
    „Das ist verschieden." Vengas Blick wandte sich von Rhodan ab, sah versonnen in die Ferne. „Ich träume von Leuten, mit denen ich zu tun habe, Freunden und Familie. Na ja, und natürlich Männern."
    Venga hatte das letzte Wort noch nicht ausgesprochen, als sie erschrocken die Hand über den Mund legte. „Oh, das ist mir ... Bitte, Perry, denk nicht..."
    „Keine Angst, das tue ich nicht", versicherte ihr Rhodan. Er meinte es ehrlich. Der Hang der Botin, Gedanken auszusprechen, die jeder andere tunlichst für sich behielt, brachte sie immer wieder in peinliche Situationen. Rhodan gefiel dieser Zug an ihr, baute er doch immer wieder Spannungen ab. Und Venga hatte es nicht darauf abgesehen, sich jeden einzelnen Mann zu angeln, dem sie begegnete. Sie ging lediglich mit offenen Augen durch das Leben - und schönen, wie Rhodan sich jetzt aus der Nähe überzeugen konnte. Ihre grünen Katzenaugen hatten orangefarbene Sprenkel, die im sanften Licht der Kabine von innen heraus zu leuchten schienen. „Was träumen andere Motana?", fragte er. „Ach, alles Mögliche. Manchmal träumen sie sogar alle das Gleiche."
    „Das Gleiche?"
    „Ja. Hast du dich denn noch nicht gefragt, was wir alle auf der Ebene getan haben, als ihr mit eurem Schiff gelandet seid?"
    „Schon. Ich dachte, ihr wärt auf einer Pilgerfahrt oder etwas Ähnlichem."
    „Du hast was?" Venga konnte sich vor Lachen kaum aufrecht halten. Als sie sich wieder beruhigt hatte, sagte sie: „Nein, nein, wir waren nur da draußen, weil Kischmeide den alten Weibern zeigen wollte, dass ihre Träume Unsinn sind."
    „Und hat sie das geschafft?"
    Venga überlegte. „Hm, das kann man nicht so einfach sagen. Die alten Weiber haben in ihrem Traum gesehen, dass unzählige Sterne über den Himmel herfallen und eine neue Zeit anbricht."
    „Haben sie das?", fragte Rhodan. Und wahrscheinlich, dachte er, haben sie damit den Nagel auf den Kopf getroffen. Wenn der Sternenozean zurück in den Normalraum stürzt, werdet ihr euren Himmel nicht mehr wiedererkennen! „Ja. Kischmeide sagt, der Marsch war ein voller Erfolg. Die Sterne sind nicht auf uns herabgestürzt, kein neues Zeitalter ist angebrochen. Nur..."
    „Nur was?"
    „Nur ...", Venga verdrehte

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