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2229 - Zuflucht der Motana

Titel: 2229 - Zuflucht der Motana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rückwärts zur Tür. Der niedrige Tisch bohrte sich in ihre Kniekehlen, aber die Botin fing sich mit der den Motana eigenen Geschicklichkeit ab.
    Als sie im Türrahmen stand, rief Rhodan: „Einen Augenblick, Venga. Ich will dich noch etwas fragen."
    „Ja?"
    „Du hast eben gesagt, dass ich noch jung bin - hat dir jemand erzählt, wie alt ich bin?"
    „Nein, aber das ist auch nicht nötig."
    „Aha. Liest du mir das Alter von den Augen ab?"
    „So ähnlich." Venga rieb nervös die Hände gegeneinander. „Es ist, wie du mich ansiehst. Weißt du, nicht jeder mag mich. Viele Leute finden mich zu laut, zu aufdringlich oder zu dumm. Vielleicht bin ich auch nicht das hellste Licht von Kimte, aber das wollte ich auch nie sein. Ich bin nur ich. Aber die Leute, die mich nicht mögen, sagen es mir nie ins Gesicht, sie glotzen mich nur böse an. So etwa." Venga wölbte die Augenbrauen nach vorne, sodass ihre Katzenaugen tief in den Höhlen lagen. Sie funkelten böse. „Glotzen alle alten Leute so?" Venga schüttelte den Kopf. „Nicht alle. Kischmeide tut es zum Beispiel nie. Und es gibt noch mehr Alte, die eigentlich jung sind - und Junge, die alt sind."
    „Und ich bin jung?"
    „Natürlich! Wenn du mich ansiehst, leuchten deine Augen, und wenn ich erzähle, hörst du immer zu." Vengas Hände lösten sich voneinander. „Aber das wollte ich dir eigentlich niemals sagen. Gute Nacht!"
    Die Tür glitt hinter der Motana zu. Rhodan ließ sich wieder auf das Bett sinken. Überrascht stellte er fest, dass die Sorgen, die ihn bedrückt hatten, verschwunden waren. Mühelos glitt er in einen tiefen, traumlosen Schlaf
     
    12.
     
    Am folgenden Morgen, dem sechsten Tag, der seit ihrer Ankunft auf Tom Karthay verstrichen war, machte sich Venga zu ihrem täglichen Marsch nach Kimte auf. Die Botin wirkte ausgeruht und frisch, als hätte sie sich nicht die halbe Nacht um die Ohren geschlagen.
    Mittags kehrte sie wieder zurück, durch einen Sandsturm, der so heftig wütete, dass selbst die Ortungssysteme der SCHWERT die Botin erst unmittelbar vor dem Schott der Bodenrampe erfassten.
    Venga betrat das Schiff, raste an der einzelnen Motana, die sie im Hangar erwartete, vorbei und hechtete in den Antigravschacht, der zur Steuerzentrale der SCHWERT führte. Während sie nach oben schwebte, entledigte sie sich der äußersten Schicht ihrer Kleidung und der Gesichtsmaske, die sie an diesem Tag zum ersten Mal seit der Landung des Kreuzers getragen hatte.
    Als sie den Schacht auf der obersten Ebene verließ, blieb eine Wolke aus Flodder zurück, in der eine Maske, eine Jacke und eine Überhose trieben. „Gute Nachrichten!", rief Venga den in der Zentrale Versammelten zu. Es war Zephydas Schicht. Neben ihren Quellen waren noch Perry Rhodan und Rorkhete anwesend.
    Noch bevor jemand auf ihre Ankündigung reagieren konnte, sprach sie atemlos weiter: „Es ist so weit! Die Wegweiserinnen haben sich im Blisterherzen versammelt - alle 39! Sie erwarten euch. Kommt, wir müssen sofort aufbrechen!" Niemand rührte sich. „Was habt ihr?", fragte Venga verblüfft. „Das ist doch der Moment, auf den ihr gewartet habt! Wieso kommt ihr nicht?"
    Zephyda bedachte die Botin mit einem zornigen Blick, sagte aber nichts. Stattdessen ergriff Perry Rhodan das Wort. „Venga, das sind tatsächlich gute Nachrichten, aber hast du nicht das Wetter bemerkt?"
    Wie auf einen unsichtbaren Befehl Rhodans hin entstand in der Zentrale ein Holo. Es zeigte Strudel aus wirbelndem Sand und Steinen - den Sturm, der auf der Ebene tobte. „Was ist damit?" Venga würdigte das Holo gerade einmal mit einem Seitenblick. „Es ist etwas unruhig heute. Aber die Vorhersage ist gut. Das Wetter bleibt stabil."
    „Venga", begann Rhodan, „du ...„Zephyda schnitt ihm das Wort ab. „Kannst du nicht die Augen aufsperren?", fuhr sie die Botin an. „Da oben tobt ein übler Sturm! Für dich ist das ein laues Lüftchen, du bist hier aufgewachsen. Aber für jeden von uns wäre es glatter Selbstmord, die SCHWERT zu verlassen. Wir würden keine Minute überleben!"
    „Ooooh", machte Venga. „Daran hatte ich nicht gedacht. Aber ihr müsst gehen. Die Planetare Majestät und ihre Wegweiserinnen und viele Lokale Majestäten warten!"
    „Na und? Sollen sie eben warten. Wir sitzen hier seit sechs Tagen und drehen Däumchen - es wird ihnen gut tun, auch einmal die Erfahrung des Wartens zu machen."
    Venga war wie vom Donner gerührt. Ihr Kopf huschte von einem Anwesenden zum anderen, Hilfe suchend, als

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