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223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M

Titel: 223 - Gaston, Diana - Die mysteriöse Miss M Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Gaston
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solle mir Gedanken über die Fortführung der Familienlinie machen.“
      „Komm mit, ich muss etwas Essbares auf einen Teller zusammenstellen.“ Devlin packte ihn am Arm und zog ihn mit sich zum Büfett. Ram nahm von einem Tablett ein Glas Champagner, leerte es in einem Zug und griff sogleich nach dem nächsten.
      „Du wirst bei uns am Tisch sitzen, ich bestehe darauf.“
      Ramsford sagte dazu nichts, folgte seinem Freund aber an den Tisch, an dem Miss Duprey saß. Devlin stellte ihm die Gesellschaft vor und bemerkte die neugierigen Blicke, die die jungen Damen seinem Begleiter zuwarfen. Mit einem Mal hätte er sie am liebsten alle fortgeschickt, um sich ungestört mit seinem alten Freund unterhalten zu können.
      Nachdem er Miss Duprey zurück in den Ballsaal begleitet hatte, wandte er sich wieder Ramsford zu. Beide standen an einem der offenen Fenster, durch die kühle Nachtluft in den Saal getragen wurde, als Amanda Reynolds zu ihnen kam, da sie Ram vorgestellt werden wollte.
      Devlin begriff, dass man weder ihn noch seinen Freund auf diesem Ball in aller Ruhe in Erinnerungen schwelgen lassen wollte. Kurzerhand entschloss er sich, zusammen mit Ramsford aufzubrechen. Nahe St. James’s fanden die beiden eine gemütliche Schenke, ließen sich dort nieder und tranken auf die im Krieg gefallenen Kameraden.
      Spät in der Nacht verließen sie das Lokal und fanden sich in der kalten Nachtluft wieder. Devlin umarmte seinen Freund zum Abschied. Der Alkohol hatte ihn gefühlsduselig gemacht, aber er war zu betrunken, um sich von seinem eigenen Verhalten in Verlegenheit bringen zu lassen.
      Er stolperte und wankte durch die Straßen, dabei sang er ein wüstes Trinklied. Kurz bevor er seine Wohnung erreichte, stellte sich ihm auf einmal ein Mann in den Weg.
      „Guten Abend, Steele. Wie ich sehe, hatten Sie einen vergnüglichen Abend.“
      Devlin kniff die Augen ein wenig zusammen, um im Schein der Straßenlaterne erkennen zu können, wer da vor ihm stand.
      Farley.
      „Verschwinden Sie.“ Devlin schob ihn aus dem Weg, hätte dabei aber fast das Gleichgewicht verloren. Auf der anderen Straßenseite war bereits sein Zuhause zu erkennen. Trotz seines benebelten Verstands wurde Devlin klar, dass Farley wusste, wo er wohnte, und dass er sich aus genau diesem Grund hier in der Gegend aufhielt.
      „Verschwinden Sie“, wiederholte er und überquerte mit wackligen Schritten die Straße.
      Aus einer Laune heraus war Lord Farley auf die Idee gekommen, Steele an diesem kühlen, diesigen Abend nachzugehen. Die vollen Geldtruhen seiner Spielhölle konnten nichts daran ändern, dass er das Bett nicht mehr mit Madeleine teilte.
      Seit Wochen wusste er, wohin Steele mit ihr gezogen war, und er wusste noch viel mehr über ihn. Ihm war der Streit mit seinem Bruder bekannt, der akute Geldmangel, die Suche nach einer Ehefrau. Die Zeit war reif, um Madeleine zu sich zurückzuholen.
      Lord Farley warf Devlin Steele einen letzten Blick zu, dann zog er sich in den dichter werdenden Nebel zurück.
 

16. KAPITEL
 
 
      M adeleine schreckte aus dem Schlaf hoch, als die Haustür laut ins Schloss fiel. Sie musste eingeschlafen sein, während sie in Devlins Schlafzimmer auf der Fensterbank gesessen und auf seine Rückkehr gewartet hatte. So spät war er noch nie zurückgekommen. Mit schweren Schritten schleppte er sich die Treppe hinauf, und als er ins Zimmer kam und sich nach Madeleine umsah, bemerkte sie, wie er schwankte.
      Erschrocken sprang sie auf. „Was ist los, Devlin? Was ist geschehen?“
      Er klammerte sich an ihr fest und zog ihr dabei das Nachthemd halb von der Schulter. Sein Atem stank nach Alkohol.
      „Maddy, versprich mir, dass du niemals allein aus dem Haus gehst!“ Seine Stimme klang beunruhigt, doch die Worte kamen ihm nur schwerfällig über die Lippen.
      „Das mache ich auch nicht, außer wenn ich mit Linette ein wenig spazieren gehe.“ Sie wich vor ihm zurück. So hatte sie Devlin noch nie erlebt.
      „Tu es nie wieder. Das musst du mir versprechen!“ Dabei schüttelte er sie eindringlich.
      Warum behandelte er sie so? Er verhielt sich wie ein Fremder. „Was ist geschehen?“
      Er ließ sie los und rieb sich das Gesicht. „Nichts ist passiert. Gar nichts. Aber du wirst tun, was ich dir gesagt habe.“
      „Du bist betrunken“, gab sie zurück, während sie die Arme vor der Brust verschränkte.
      „Ich bin nicht betrunken“, widersprach er verärgert und machte

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