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2232 - Wiedergeburt

Titel: 2232 - Wiedergeburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gespielt.
    „Eventuell die Reaktion auf eine Störstrahlung oder eine andere Teufelei der angreifenden Arkoniden?"
    „Theoretisch möglich; ich glaube aber nicht daran. Unsere Abschirmung war perfekt. Nein, ich hege eher den unbestimmten Verdacht, irgendetwas ist hier drin ...", sie stockte, klopfte auf das Modul mit der biologischen Komponente KHASURNS, „... nicht ganz so, wie es sein sollte."
    Aus diesem Grund hatte sie den Verbund, obwohl er scheinbar klaglos funktionierte, bisher noch nicht ans Botschaftsnetz gehängt.
    Zwürbal checkte das ganze System nochmals gründlich durch. Er konnte nichts Auffälliges entdecken. „Du bist trotzdem nicht beruhigt, stimmt's?", fragte der Posbi. „Meine Analyse deiner Mimik und Körpersprache ergibt >mühsam verhohlene Besorgnis<. Fürchtest du, aufs falsche Pferd zu setzen, hüah, hüah, hüah?"
    Filana nickte. „Obwohl es irrational ist. Wir haben unser Möglichstes getan."
    „Noch nicht ganz. Ich könnte sozusagen persönlich nachsehen gehen."
    „Wie?"
    Der Posbi erklärte es ihr.
     
    7.
     
    Jäger und Gejagte Viel Zeit vergeht, in der ich die Eingeweide des Biests erforsche.
    Igor Strawanzky leistet mir dabei gute Dienste. Ich habe ein wenig an ihm herumgebastelt. Nun kann ich eines seiner Leuchtaugen herausnehmen und wie eine Lampe in der Hand halten. So schone ich meine Kräfte. Ich brauche nicht mehr den ganzen Robo-Kater zu tragen, er läuft selbsttätig neben mir her. Manchmal schicke ich ihn sogar voraus, um eine enger werdende Kaverne oder eine besonders steile Röhre zu erkunden. Denn das ausgebaute Auge leuchtet nicht nur; wenn ich hindurchblicke, kann ich sehen, was Igor mit dem anderen sieht.
    Praktisch ist das. Es erspart mir manchen Umweg, und ich verrenne mich nicht so oft in Sackgassen.
    Vorläufig schrecke ich davor zurück, den Schlüssel mit dem Maulwurf-Anhänger abermals einzusetzen.
    Etwas sagt mir, dass ich damit zwar neue Gänge und Abkürzungen eröffnen, zugleich aber unabsichtlich dem Raubtier Schaden zufügen könnte. Das wäre nicht gut. Noch scheint es mich nicht bemerkt zu haben. Doch wenn ich ihm Schmerzen bereite, würde es wahrscheinlich auf mich aufmerksam werden.
    Und sich, wie es in seiner Natur liegt, gegen mich wehren, mich attackieren und versuchen, mich zu fressen. Wie die arme Yolindi.
    Vorläufig kenne ich viel zu wenig von seiner Anatomie, als dass ich das riskieren dürfte. Erst wenn ich mehr über die Entität gelernt habe, in die es mich verschlagen hat, kann ich darangehen, sie zu beeinflussen.
    Das weiß ich noch. Unsere Betreuer haben uns manchmal in komplizierten, sich verändernden Labyrinthen ausgesetzt, ohne uns vorher zu verraten, nach welchen Regeln und Gesetzen diese aufgebaut waren. Yolindi und ich waren gut darin und fast immer unter den Ersten, die derlei Aufgaben bewältigten.
    Es gab einen Merkspruch: Willst hinaus du finden, Musst heraus du finden, Wie beschaffen ist, Wo du bist.
    Warte mal – könnte es nicht sein, dass sie gerade wieder einen solchen Test mit uns veranstalten?
    Und dass Yolindi gar nicht tot ist, sondern nur ... ausgeschieden?
    Möglich. Aber das ändert nichts an meiner Situation. Also verschwende ich keinen weiteren Gedanken daran.
    Mich in den unzähligen verwinkelten, sich in alle Richtungen windenden Gängen zu orientieren erfordert meine ganze Konzentration.
    Zwischendurch erleide ich immer wieder Ohnmachtsanfälle, regelrechte Blackouts. Lästig sind die, haben jedoch auch ihr Gutes: Danach ist es jedes Mal ein wenig wärmer geworden, und auch ich fühle mich stärker als zuvor.
    Und ... älter.
    Reifer. Ich denke nicht, dass ich noch zur Schule gehe. Vielmehr bin ich geneigt anzunehmen, dass die Zeit im Internat schon lange zurückliegt.
    Erneut setzt mein Denken aus. Und – klick! – schlagartig wieder ein.
    Fast hätte ich geschrien. Der Schock elektrisiert mich, als wäre ich von einem Blitz getroffen worden.
    Diesmal hat sich alles viel gravierender verändert. Das titanische Untier, in dem ich gefangen bin, hatte bislang geschlafen.
    Jetzt ist es erwacht.
    Es bewegt sich, äußerlich wie innerlich. Es wächst. Expandiert. Reckt und streckt sich, verändert seine Form, seine Gestalt.
    Mit ihm, synchron – als wären wir verbunden, auf unerklärliche Weise vom Schicksal aneinander gekettet –, wachse auch ich. Ich bin jetzt größer, erfahrener, selbstbewusster. Mit erhobenem Kopf schreite ich durch die endlosen Flure. Die Absätze meiner Schuhe verursachen ein

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