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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verkrampften sich.
    Aerbon war unberechenbar. Falls er die Bedeutung seines Besuchs nicht erkannte, ihm nicht glaubte oder beleidigt war, weil er nicht zu ihm, sondern zum Tato wollte, hatte sein Vorstoß zu den Arkoniden üble Folgen. „Es geht um eines der großen Geheimnisse meines Volkes", betonte der Priester. „Ich habe selbst nicht gewusst, wie bedeutsam einige Dinge sind. Erst in den letzten Tagen habe ich erkannt, dass es Zusammenhänge gibt, die wir beim Bergbau unbedingt beachten müssen, weil wir sonst niemals Erfolg haben werden."
    Aerbon verzog seine Lippen zu einem leichten Lächeln. Ihm war nicht entgangen, dass der Priester sich mit den Arkoniden solidarisiert hatte. „Komm", forderte er ihn auf. „Wir gehen zum Tato. Aber wehe dir, wenn du ihn mit sinnlosen Informationen belästigst. Die Wölfe werden dich nicht mehr nach Takijon zurückkehren lassen. Ganz sicher nicht."
    Owara zuckte zusammen. Er begann bereits zu bereuen, dass er sich so weit vorgewagt hatte. Lange hatte er gezögert. Nun war eine Entscheidung gefallen, und er konnte nicht mehr zurück.
    Er folgte Aerbon. Einer der Wölfe richtete sich auf und ließ ihn nicht aus den Augen. Owara war froh, als er das Haus betreten und die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte. Die Sensorhaare an den Seiten seines Halses spreizten sich ab, so dass er den besonderen Geruch in sich aufnehmen konnte, den Protana Aaqrass verströmte. Er verriet ihm, dass der Arkonide unter hohem Stress stand.
    Er konnte sich denken, was die Ursache war. Auf Caiwan war der Tato die ranghöchste Persönlichkeit, aber im fernen Arkon gab es Arkoniden, die im Rang weit höher standen als er und die von ihm hart und konsequent eine hohe Lieferung von Hyperkristallen forderten. Die angesetzten Quoten aber konnte er nicht erfüllen. Alle Anstrengungen, die er unternahm, liefen ins Leere.
    Aerbon ließ ihn in einem Vorraum warten. Nahezu eine Stunde verging, bis er endlich zurückkehrte und ihn zu Protana Aaqrass führte. Der Tato war im Vergleich zu ihm und zu anderen Caiwanen ein Riese. Dabei beeindruckte er durch eine beachtliche Körperfülle. Die weißen Haare reichten ihm voll und leicht gewellt bis auf die Hüften herab. „Was ist das für ein Geheimnis, von dem du mir erzählen willst?", eröffnete er das Gespräch. Er nahm sich Obst aus einer Schale, die vor ihm stand, und verzehrte sie. Seine roten Augen waren klein und verschwanden beinahe unter den schweren Lidern. Lauernd blickte er ihn an. „Der Schlüssel sind die Schaspaken, von denen ich dir erzählt habe", entgegnete der Priester. „Von denen du mir erzählen musstest, nachdem ich von anderer Seite davon erfahren habe", korrigierte ihn der Arkonide mit scharfer, beinahe schneidender Stimme. Der Verweis war unüberhörbar und zugleich eine deutliche Warnung.
    Owara Asa Tagakatha versuchte gar nicht erst, sein Versäumnis zu entschuldigen. Er fuhr fort: „Schaspaken sind überall, wo der Boden nicht felsig ist. Es gibt sie auf dem Grund der Seen und Flüsse und vermutlich auch im Meer. Wir leben mit ihnen. In gegenseitiger Abhängigkeit."
    „Ich weiß. Komm endlich zur Sache. Du strapazierst meine Geduld. Ich habe keine Zeit, mich über Dinge zu unterhalten, die mir längst bekannt sind."
    „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Schaspaken darüber entscheiden, ob es gelingt, die Hyperkristalle aus dem Gestein zu holen und so aufzubereiten, dass sie für euch verwertbar sind. Wo wir im Bergbau tätig sind, halten sich Schaspaken in der Nähe auf. Ich habe beobachtet, dass sie sich in besonders großer Menge im sandigen Boden versammeln, wenn sie durch Felsen daran gehindert werden, körperlichen Kontakt mit uns aufzunehmen."
    Protana Aaqrass horchte auf. „Willst du damit sagen, dass keine Schaspaken in der Nähe sind, wenn wir den Bergbau allein betreiben, und dass die Hyperkristalle deswegen zerfallen?"
    Owara legte eine Hand auf die Brust und verneigte sich. „Genau das, hoher Tato! Ich habe keine Beweise, nur eine Reihe von Hinweisen, denen ich nachgegangen bin."
    Die kleinen roten Augen tränten vor Erregung. Ächzend stand der Oberbefehlshaber des Planeten Caiwan auf. Jetzt war nichts mehr von seiner anfänglichen Gleichgültigkeit zu spüren. „Es kommt demnach darauf an, möglichst viele Schaspaken in die Nähe unserer Bergwerke zu bringen", stellte er mit belegter Stimme fest. „Die Frage ist nur, wie locken wir die Schaspaken an, so dass wir sie einfangen können? Und dann wäre zu

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