Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Feuerleitzentrale und alle angrenzenden Räume ein. „Das wird dir nichts nützen, Tornbill!"
    „Lass uns später darüber diskutieren, ja?"
    Zephyda hörte Triumph aus seiner Stimme heraus. Plötzlich ahnte sie, worauf der Todbringer hinauswollte. Es ging ihm nicht um die Erprobung der Waffen. Es ging ihm um den maximalen Kick seiner Sucht, um das, was Atlan Stunden zuvor als den „Goldenen Schuss" bezeichnet hatte.
    Die Psyche der Todbringer aus der Feste Roedergorm veränderte sich auf erschreckende Weise, während die Todbringer aus den Karthay-Orten keinerlei Symptome einer Erkrankung zeigten.
    Letztere ähnelten Selboo, blieben Einzelgänger und identifizierten sich mit ihrem Waffenleitstand und der Todbringer-Matrix. Sie zeigten ebenfalls Suchtsymptome, wenn sie erst einmal mit der Matrix verschmolzen waren und eine geistigemotionale Einheit mit ihr bildeten. Sie neigten sogar zur Zerstörung, da sie sich noch nicht fest genug unter Kontrolle hatten. Erst nach längerer Übung gelang das, wie Selboos Beispiel als erster Todbringer gezeigt hatte.
    Aber sie verwandelten sich nicht in suizidsüchtige Kranke, die ihr Schiff mitsamt Besatzung in die Luft jagten, um den Ultimaten Emotio-Kick zu bekommen.
    Bei den Todbringern aus der Festung nahmen die Symptome zu. Gembarog ließ sich nur noch mit Hilfe von Drogen einigermaßen ruhig stellen. Andere Todbringer streiften ruhelos durch die Schiffe oder durchkämmten das von der Staubsuppe verhüllte Tiefland. Sie entwickelten sich zu einer echten Gefahr für alle Motana.
    Das habe ich nicht gewollt, dachte Zephyda. Aber es kann auch nicht vorgesehen sein, dass wir uns selbst auslöschen. Irgendwo steckt ein Fehler, und ich werde herausbekommen, wo.
    Tornbill stieß einen Laut des Wohlbehagens aus. Sein Sessel wackelte, als er sich darin räkelte und die bequemste Position suchte, um zu sterben.
    Zephyda schloss die Augen. Sie hoffte, etwas von der emotionalen Substanz zu erhaschen, die den Todbringer ausmachte. Es gelang ihr nicht. Vielleicht während sie selbst die Matrix steuerte, aber nicht hier und nicht jetzt. Ohne Quellen. „Die Träger-Energie steht", hörte sie Tornbill wie in Trance sagen; unselige Verzückung in den Augen. „Noch ist sie wirkungslos. Erst meine Kräfte verwandeln sie in eine tödliche Waffe."
    „Du willst den Paramag-Torpedo im Innern des Schiffes zur Explosion bringen", konstatierte Makrografo, mehr für Zephyda als für den Todbringer. „Doch das kannst du nicht, wenn ich dir die Energie entziehe."
    „Versuche es nur. Du hast versäumt, meine Aktivitäten der letzten Tage zu beobachten." Der Todbringer lachte schrill. „Schalte ruhig ab. Mein System hängt an einer unabhängigen Energieversorgung."
    Makrografo tat das, was ihm in einer solchen Situation blieb. Überall in der LANZE heulten Alarmsirenen auf.
    Zephyda huschte aus ihrer Deckung. Bei dem Lärm brauchte sie nicht auf die minimalen Geräusche zu achten, die sie selbst erzeugte. In der Deckung der Schränke und Konsolen näherte sie sich der Tür. Sie entdeckte das Blinklicht und warf sich vorwärts. Dicht hinter ihr fiel die Tür zu.
    Er hat dich entdeckt!
    Mit wenigen Schritten stand sie hinter dem Sessel und vollzog dessen Drehbewegung mit.
    Tornbill starrte in Richtung der Tür. „Ich weiß, dass jemand da ist." Diesmal wendete er den Sessel blitzschnell um hundertachtzig Grad. „Zephyda! Du kannst mich nicht aufhalten."
    Sie schlug Tornbills Hand zur Seite, die am Kontrollpanel der Armlehne Eingaben vornehmen wollte.
    Ihr zweiter Arm zuckte nach vorn. „Zephyda, nein!", schrie Makrografo mit sich überschlagender Stimme. „Er ist doch der To..." Der Rechner verstummte.
    Die ausgestreckten Finger der Epha-Motana trafen Tornbill seitlich am Hals. Sie zerfetzten die Sehnen und die dahinter liegenden Nervenknoten. Wie vom Blitz gefällt rutschte der Todbringer nach unten aus dem Sessel.
    Zephyda schaltete den Schutzschirm ab. Anschließend beugte sie sich über den Krieger. „Todbringer lassen sich ersetzen, Bionische Kreuzer nicht."
    Tornbill hörte es nicht mehr. Zephydas Dagor-Griff war ein wenig zu heftig ausgefallen. Der Todbringer war tot.
    Der nächste Morgen empfing die Epha-Motana mit einem strahlend blauen Himmel, kühler, reiner Luft und einem Rochentanz über der Ebene. Zephyda zählte die Schiffe, es waren vierzehn Bionische Kreuzer. Manche zeichneten Spiralen an den Himmel, andere versuchten sich im Steilflug.
    Von der BILIEND her näherte sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher