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2241 - Die Todbringer

Titel: 2241 - Die Todbringer
Autoren: Unbekannt
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gehabt, hier an der Stelle, wo es jetzt stand. Ähnliches hatten Atlan und er in der Eiswüste von Baikhal Cain geträumt. Auf Tom Karthay träumten aber auch die alten Frauen der Motana in den Karthay-Orten von ihr, die Lokalen Majestäten und Beraterinnen.
    Auf beiden Planeten trat der Traum regional begrenzt auf, dort im Land Keyzing, hier im und am Karthay-Ort Kimte.
    Atlan vermutete eine Art Mentalstrahlung, die auf besonders empfängliche Bewusstseine wirkte, etwa auf die von Trägern der Ritteraura.
    In Roedergorm hatte der Traum keinen von ihnen heimgesucht, auch nicht im Wald von Pardahn oder auf Ash Irthumo.
    Bisher hatte die Suche nicht einmal die Andeutung einer Spur ergeben. Die Leibesvisitation der Kantblätter um Kimte war ein Reinfall gewesen, so, wie Rorkhete es vorhergesagt hatte.
    Irgendwo muss die Spur sein, da war Atlan sich ganz sicher. Es gab diesen Zusammenhang zwischen dem Traum und der Überlieferung der Motana in Kimte. Ihr zufolge hatte die Eherne Schildwache nach der Blutnacht von Barinx in oder bei Kimte ihr Ewiges Asyl bezogen, was immer darunter zu verstehen war. Im Land Keyzing, der Eisregion des Planeten Baikhal Cain, war es die Mediale Schildwache gewesen. Das waren zwei von insgesamt sechs Schildwachen, wie sie inzwischen wussten. Um eine Anerkennung als Schutzherren zu erlangen, mussten sie alle ausfindig machen. „Wir können das ganze Tiefland umgraben", sagte Atlan, als er bei Perry ankam, „und werden doch nichts finden."
    Sein alter terranischer Freund sah ihn eigentümlich an wie immer, wenn sie einmal nicht einer Meinung waren. „Irgendetwas findet man immer. Allerdings ist es oft nicht das, was man erwartet", antwortete der Terraner.
    Echophage meldete sich über das Funkgerät am Gürtel des Arkoniden. „Tretet ein wenig zurück. Ich dehne das Schirmfeld der SCHWERT noch ein Stück weiter aus." 275 Meter betrug der maximale Durchmesser, im Augenblick lag er bei zweihundert Metern. Das Schiff stand nicht im Zentrum, sondern am Rand der bläulich schimmernden Kugel.
    Echophage ließ den Schirm pulsieren, während er ihn erweiterte. Dadurch entstand eine wellenförmige Bewegung im Sand. Die Wucht des energetischen Feldes drückte den Sand zur Seite, schob ihn an den Rändern des Kraters empor. Das Loch im Boden besaß inzwischen eine Tiefe von knapp hundert Metern. Und es wanderte im Zeitlupentempo um die SCHWERT herum. Achtzig Prozent der Umgebung Kimtes hatten sie auf diese Weise und bis auf eine Tiefe von 150 Metern schon unter die Lupe genommen. Mehr ging nicht. Sie hätten wertvollen Humusboden umgraben müssen. Dagegen wehrten sich die Bewohner des Karthay-Ortes.
    Echophage schickte winzige Bohrsonden in den Sandkrater. Sie wühlten sich in den Sand, bohrten sich anschließend durch festes Erdreich und näherten sich Kimte bis fast an die Grenze des Graugürtels. Sechs Stunden benötigten sie, bis sie ebenso erfolglos zurückkehrten. „Glaube mir, es ist sinnlos", versuchte Atlan Perry klar zu machen. „Gäbe es in Kimte oder seiner Umgebung eine geheime Station oder etwas Ähnliches, hätten die empfindlichen Sensoren der Bionischen Kreuzer sie längst entdeckt. Wir haben nichts außer einer vagen Aussage der Planetaren Majestät."
    „Du vergisst, dass dein Extrasinn es war, der uns auf eine mentale Kommunikation hinwies, die stattgefunden hat."
    „Nicht hier. Auf Baikhal Cain."
    „Von der Örtlichkeit abgesehen, kann ich keinen Unterschied in der mentalen Kommunikation feststellen. Hier ist es die eine, auf Baikhal Cain die andere Schildwache."
    Der Terraner setzte sich neben ihn. Die beiden Freunde sahen sich eine Weile stumm an. „Du hast Recht", sagte Perry nach einer Weile. „Auf Baikhal Cain empfand ich den Traum viel intensiver, gerade so, als bestünde zwischen der Medialen Schildwache und mir eine Verbindung -ein mentales Band."
    „Das ist ein dünner Strohhalm, findest du nicht?"
    „Doch, aber immerhin ist es einer."
    Atlan hatte das untrügliche Gefühl, dass sie sich mit ihren Argumenten im Kreis drehten. Dabei mussten sie so schnell wie möglich handeln und deswegen eine Entscheidung treffen. „Die Epha-Motana haben fünfzig Kilometer westlich von hier ein Lager errichten lassen", eröffnete Perry ihm. „Die Todbringer aus der Festung müssen in Einzelhaft gehalten werden, ohne Gegenstände und nur mit dem Nötigsten bekleidet. Mehrere von ihnen haben versucht, sich das Leben zu nehmen." Atlan unterdrückte ein nervöses Zucken seiner
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