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2244 - Bürgergarde Terrania

Titel: 2244 - Bürgergarde Terrania Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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morgen wird ganz Terrania erfahren, dass es uns gibt und der Kampf begonnen hat. Unsere Ziele werden von jedem Trividempfänger leuchten - die Ziele der Menschen, die den Terror ebenso wenig hinnehmen wollen wie die Untätigkeit der Regierung. Die Ziele der Bürgergarde Terrania!" Wieder streckte die Gestalt die Hände hoch gegen die Decke. „Bürger! Freunde! Terraner! Wir haben dem Treiben der Verführer, der besessenen Mörder lange genug zugesehen -ab heute, dem 15. April 1332, wird zurückgeschlagen!"
    Die letzten Worte waren voller Leidenschaft gerufen worden. Sie hallten noch von den Wänden wider, als die Männer und Frauen sich mehr und mehr in Ekstase schrien: „Ab heute wird zurückgeschlagen!
    Ab heute wird zurückgeschlagen!" Fäuste wurden geschüttelt. Erste Bekennende rissen sich die Masken vom Kopf und schwenkten sie.
    Der „Marschall" im Tarnfeld verließ das Podest und schritt zum Ausgang. Die potenziellen Mitglieder der eben gegründeten Bürgergarde Terrania, fast ohne Ausnahme, klatschten und feierten ihn als ihren Anführer. Nur wenige zögerten. Er sollte ihr Befreier sein. Ihm wollten sie folgen, bedingungslos.
    Er würde dafür sorgen, dass sie wieder ruhig schlafen konnten, und dabei würden sie ihm helfen.
    Es dauerte Minuten, bis wieder Ruhe einkehrte. Marschall Tellon war längst verschwunden, ohne dass auch nur ein Einziger gewagt hätte, danach zu fragen, wer er wirklich war - oder gar gefordert hätte, dass er seine Tarnung fallen ließ.
    Terrence trat wieder aufs Podest und begann damit, die ersten konkreten Anweisungen zu geben.
    Auch er hatte seine Maske abgenommen und wirkte nun noch finsterer. Die zum Kampf bereiten Männer und Frauen wurden aufgefordert, ebenfalls - wie er - einen Tarnnamen für sich zu wählen.
    Terrence war also nicht sein richtiger Name, aber das hatten wohl die meisten Anwesenden ohnehin schon vermutet. Dann durften sie vortreten, sich einschreiben, und wurden gebeten, sich zur Verfügung zu halten. Sie würden kontaktiert werden, wenn die Zeit reif war. Wer Terrence erreichen wollte, bekam eine Nummer. Es schien nicht zu der Anonymität dieser ersten großen Versammlung zu passen, doch darüber machten sich in dieser Stunde wohl die wenigsten der taufrischen Gardisten Gedanken.
    In den Straßen von Terrania war es noch ruhig. Die normalen Bürger ahnten noch nichts von dem, was quasi unter ihren Füßen seinen Anfang nahm. Das sollte sich jedoch schnell ändern. Die Ruhe war nichts anderes als die Ruhe vor dem Sturm, der die Stadt in ihren Grundfesten erschüttern sollte, eine tickende Zeitbombe ...
     
    2.
     
    18. April 1332 NGZ Maggie Sweeken saß noch vor ihren Kontrollen. Fast lag sie in ihrem Sessel. Ihre Augen waren halb geschlossen. Wenn sie nicht aufpasste, war sie plötzlich ganz schnell eingeschlafen - aber warum eigentlich nicht? Was hatte sie hier zu versäumen? Sie war natürlich nicht mit der WAYMORE, mit Greuther und Schneider, zum Mond geflogen, um sich aus der Nähe anzusehen, was dort vor sich ging.
    Chip Greuther saß still an seinem Platz und redete stundenlang kein Wort. Die Frustration war ihm anzusehen, nachdem er mehrfach Kontakt mit der Einsatzleitung auf der Erde aufgenommen und zweimal sogar mit Noviel Residor persönlich gesprochen hatte. Die Antwort war immer die gleiche gewesen. Sie sollten sich gedulden. Es konnte nicht mehr lange dauern - was immer auch gemeint war.
    Maggie bewunderte ihn für seine Ruhe, auch wenn sie erzwungen war. Er war ein schwer zu nehmender Mensch, der mehr grübelte als redete, aber sie hatte ihn vom ersten Moment an gemocht, als sie vor fünf Monaten an Bord der Space-Jet kam. Er strahlte eine natürliche Autorität aus. Und zwei Einsätze am Rand des Solsystems hatten ihr gezeigt, wie schnell und gut er sich auf außergewöhnliche Situationen einstellen konnte. Er war mit seinen 68 Jahren ein stattlicher Mann. Sie konnte sich vorstellen, auf längere Zeit mit ihm zusammenzuarbeiten.
    Wenn es überhaupt etwas gab, was sie leicht an ihm störte, war es, dass er nie lachte - sie meinte, richtig lachte, ausgelassen, aus vollem Herzen. Greuther verbarg etwas. Irgendeinen seelischen Ballast schien er mit sich herumzuschleppen. Etwas, das ihn so gemacht hatte, wie er war: freundlich, konzentriert, aber immer ernst und um eine gewisse Distanz bemüht. Vielleicht würde sie es mit der Zeit erfahren.
    Im Gegensatz zu ihm ging Schneider ihr auf die Nerven. Es gehörte viel Selbstdisziplin dazu, ihn mitsamt

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