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2248 - Friedenskämpfer

Titel: 2248 - Friedenskämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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langlebigsten sehen mittlerweile ihrem Ende entgegen. Und neue Schutzherren können nicht mehr geweiht werden. Ohne die Aura fehlt ihnen die charismatische Ausstrahlung, deshalb wird der Orden bald zusammenbrechen.
    ES steht im Gefolge der Hohen Mächte und wagte es nicht, sich offen auf die Seite der Schutzherren zu stellen, obwohl ES ihnen viel Sympathie entgegenbrachte. Doch nun kann und will die Superintelligenz nicht länger warten. Sie hat sich entschlossen, insgeheim die Entwicklung zu beeinflussen. Ammandul drohen für die nahe Zukunft enorme Schwierigkeiten. Unter diesen Umständen ist ein autarker und stabilisierend wirkender Faktor, wie ihn derzeit nur die Schutzherren von Jamondi darstellen, in der Mächtigkeitsballung von entscheidender Bedeutung.
    ES ist noch nicht im Zugzwang, aber die Zeit wird knapp. Es ist unerlässlich, schon heute Vorkehrungen für die Zukunft zu treffen.
    Homunk, Diener von ES Übergangslos fiel das gläserne Schiff in den Normalraum zurück. Homunk hatte die Zeit des Fluges genutzt, um Lyressea und ihren Brüdern und Schwestern über die Schutzherren von Jamondi und die ihnen zugedachte Rolle zu berichten. Lyressea stufte die Schutzherren als vergleichbare Organisation wie die Ritter der Tiefe als Wächterorden der Hohen Mächte ein; die Ähnlichkeiten waren stark. Vor allem das nährte ihre Faszination für die Schutzherren von Jamondi.
    Vor dem gläsernen Raumschiff ballten sich die Sterne. Lyressea schätzte die Zahl der Sonnen in diesem Gebiet auf mehrere hunderttausend: Jamondi, knapp 27.000 Lichtjahre vom galaktischen Zentrum entfernt. Von hier aus betrachtet war der Sternhaufen wirklich ein Ozean aus Sonnen. Der Sternenozean ..., dachte Lyressea. Sie schloss die Augen, lauschte in den Weltraum hinaus und hoffte auf einen zufälligen Kontakt, Emotionsfetzen von einer nahen Welt oder aus einem anderen Raumschiff. Aber das All blieb stumm und verbarg eifersüchtig seine Geheimnisse, ein Mysterium aus Nacht und Licht. Dass gerade hier der Orden der Schutzherren entstanden war, erschien ihr gar nicht mehr so unverständlich.
    Das Schiff beschleunigte wieder, ein blauer Riesenstern sprang ihnen förmlich entgegen. Drei Planeten zeichneten sich für wenige Augenblicke als schmale Sicheln ab. Sie näherten sich der zweiten Welt, einem blauen, von Wolkenbändern teilweise verhüllten Juwel.
    Von der Seite glitt ein mächtiger Schatten heran. Sekundenlang schien eine Kollision unvermeidlich, dann zog eine schrundige, rostrote Wand so nahe vorbei, dass Lyressea schon glaubte, dieses andere Raumschiff berühren zu können. Es musste riesig sein und blieb nur langsam zurück. Als Homunk sein gläsernes Schiff in die Lufthülle des Planeten eintauchen ließ, wurde das zerfurchte Rostrot zum gewaltigen .Walzenraumer.
    In Lyresseas Erinnerung erwachte das Abbild eines ähnlichen Raumschiffs. Nur war dessen Farbe ein strahlendes Kobaltblau. Suchend hob sie den Kopf, um einen längeren Blick auf das vermeintliche Kosmokratenschiff zu erhaschen. „Die Walze ist ein Schutzherren-Porter", erklärte Homunk. „Ein Schiff aus der Anfangszeit des Ordens, als die Schutzherren noch ohne Wenn und Aber im Dienst der Kosmokraten standen."
    „Ich schätze es auf vier oder fünf Kilometer Länge", bemerkte Hytath, „und auf ein beachtliches Potenzial."
    „Sieben Kilometer", berichtigte Homunk. „Über die Ausstattung ist mir nichts bekannt."
    Unweit stiegen zwei schlanke Raumer auf Flammensäulen in den Himmel. Ein goldglänzender Diskus jagte an ihnen vorbei und verschwand hinter dem Planetenrund. „Diese Welt erinnert mich an Wanderer!" Aus weit aufgerissenen Augen blickte Metondre in die Tiefe. Das sanftblaue Licht und ein schneller Wechsel von Wolkenschatten ließen ihr Gesicht hohl erscheinen, ja beinahe eingefallen. Ihre kantigen Wangenknochen trugen ein Übriges dazu bei.
    Tief unter dem Schiff erstreckte sich eine ausgedehnte Marschlandschaft. Ein breiter Strom, im Widerschein der hoch stehenden Sonne wie geschmolzenes Blei schimmernd, wälzte sich in weiten Mäandern durch die Ebene. Über Tausende Kilometer hinweg schwoll er auf seinem Weg aus den fernen Bergen auf eine Breite an, die den Blick von einem Ufer zum anderen ohne optische Hilfsmittel unmöglich machte. „Der Rogantoh", sagte Homunk und wies auf den Fluss, der sich jetzt in zwei Arme teilte, die erst am Horizont wieder zusammenflössen. Dadurch war eine ausgedehnte Insel entstanden. „Die Insel Rogan, gut vierzig Kilometer

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