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2248 - Friedenskämpfer

Titel: 2248 - Friedenskämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Der heutige Tag wird in die Geschichte des Ordens eingehen."
    „Das hängt von verschiedenen Faktoren ab", schränkte Homunk ein.
    Wieder verursachten die Flügelstummel einen Höllenlärm. „Wenn ES seinen Boten zum Dom Rogan schickt, ist das so. Wir haben die Unterstützung der Superintelligenz nicht vergessen, aus den Tagen, bevor ..." sch'Lerief schwieg, als scheute er sich, über die Vergangenheit zu reden. Sein mittlerer Kopf zuckte nach vorne und verfiel in eine Schüttelbewegung. „Niemand erfährt von diesem Besuch. Die Schutzherren von Jamondi..." Die vier äußeren Hälse bogen sich zurück, und die Köpfe musterten die hinter ihm stehenden Wesen. „Alle Schutzherren wissen, was wir ES schuldig sind."
    „Kein Außenstehender wird von dieser Zusammenkunft erfahren", stellte ein achtbeiniges, spinnenartiges Geschöpf fest. Ein dichtes, zotteliges Fell verhüllte die weiblichen Attribute des Körpers nur unzulänglich. Daran änderte auch das lederartige Geflecht nichts, das den Leib und die Gliedmaßen wie ein Netz überzog. An vielen Ledersträngen baumelten Hülsen und Futterale, in denen silberne technische... Geräte steckten. sch'Lerief stellte die Frau mit einem zungenbrecherischen Namen vor, den Lyressea weder aussprechen, geschweige denn sich merken konnte und auf Anhieb wieder vergaß. „Meine Freunde nennen mich schlicht Mutter", wisperte eine Membran in der Schädelmitte. Lyressea nickte.
    Auch Mutter trug die Aura der Schutzherren. Sie musste also wie der Fünfköpfige uralt sein. „Nein", sagte Homunk leise, „beide gehören nicht mehr zu den Ordensgründern. Ihre Weihe erfolgte viele Jahrtausende später."
    Die anderen sechs Schutzherren erwiesen sich zwar als ebenfalls charismatische Persönlichkeiten, doch sie waren, von ihren zweifellos vorhandenen Vorzügen abgesehen, normale Wesen, ohne die charakteristische Aura.
    Und das war schlicht zu wenig.
    Ka-Rrah, der seine Raubvogel-Ahnen nicht verleugnen konnte, wollte wissen, was ES dem Orden zu bieten hätte. „Keiner der geweihten Schutzherren wird die nächsten hundert Jahre überleben", stellte er unumwunden fest, und das klang vor allem bedrückt. „Wir anderen können nur versuchen, ihre Werke fortzuführen, doch ohne die Aura sind wir zum Scheitern verurteilt. Alles geht verloren, und auch wenn wir es nie akzeptieren werden, vermögen wir wenig zu tun."
    „ES hat das ebenfalls erkannt", erwiderte Homunk. Er unterbrach sich, weil ein Schatten über den Domvorplatz fiel. In geringer Höhe zog einer der Schutzherren-Porter über die Insel hinweg. „Unsere Schiffe werden uns überdauern", kommentierte Mutter den Vorgang. „Solange sie fliegen, wird der Orden nicht in Vergessenheit geraten."
    Homunk setzte sich wieder in Bewegung. Er ging auf den Dom zu. Lyressea folgte ihm. Bereitwillig wichen die Schutzherren zur Seite und gaben ihnen den Weg frei. Doch Homunk blieb unvermittelt stehen. Er machte eine umfassende Geste. „ES unterbreitet euch ein Angebot: Lyressea und ihre Geschwister werden den Schutzherren als Schildwachen zur Seite gestellt und ihnen dienen. Sie werden jeder den Eid auf den Orden und seine hehren Ziele schwören."
    Die stumme Frage der acht so verschiedenartigen Schutzherren war fast körperlich spürbar. Aber jetzt war es heraus, und Lyressea registrierte immer noch nicht die Ablehnung, die sie insgeheim befürchtet hatte. „Außerdem", fuhr Homunk bedeutungsvoll fort, „wird ES den Schutzherren von Jamondi ein mächtiges Instrument übergeben, mit dessen Hilfe fortan wieder Schutzherren-Auren verliehen werden können." sch'Leriefs Hälse erstarrten. Auch Mutter schien in dem Moment zu keiner Regung mehr fähig zu sein. Beide spürten die ungeheure Bedeutung des Gesagten. „Das Paragonkreuz wird dem Orden dienen, solange die Schutzherren im Sinne des Lebens handeln", hörte Lyressea Homunk sagen. „Das Paragonkreuz ist ein psionisches Feld, in das ES einen Splitter seines eigenen Bewusstseins integriert hat. Nur dadurch wird die Verleihung der Schutzherren-Aura wieder möglich. Und durch eure Schildwachen." Homunk wandte sich den sechs jungen Schutzherren zu, als wolle er selbst ihre Gesinnung prüfen. „Eine neue Weihe kann nur erfolgen, wenn das Paragonkreuz und alle sechs Schildwachen anwesend sind. Allein ihr mentaler Verbund wird die Verleihung der Aura bewirken. Kein Element darf fehlen!"
    Das war es also, erkannte Lyressea. Das lange mentale Training auf Wanderer hatte das Zusammenwirken mit

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