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2248 - Friedenskämpfer

Titel: 2248 - Friedenskämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterschiedlichen Wesen friedlich vereint zu sehen. Achtundfünfzig Völker und Volksgruppen waren vertreten, zwar nur ein Bruchteil des intelligenten Lebens in Ammandul, aber doch ein beachtlicher Anfang. Die Novizen berührten einander. Tentakel wanden sich um Greif klauen, vielfingrige Hände schlössen sich um unaufhörlich zuckende Sinnesbüschel. Schuppen, Haare, Federn und nackte Haut lagen plötzlich eng beieinander. Nur zwei Wesen trugen ihrer besonderen Lebensbedingungen wegen Schutzanzüge. „Ein erhebender Moment", flüsterte Metondre. „Schon deshalb bin ich ES dankbar, dass er uns das Leben gegeben hat."
    Lyressea nickte wortlos. Der dritte Gong schien den gesamten Dom in Schwingung zu versetzen. Die Schutzherren betraten das Podest, ihnen voran die imposante Gestalt von ro'an sch'Lerief und Mutter.
    Der Orden der Schutzherren von Jamondi hatte nie weniger als vier, aber bislang auch nicht mehr als zwölf Berufene verzeichnet. Entscheidend für die Zahl war, wo und wann Intelligenzwesen aufgespürt werden konnten, die den Kriterien entsprachen und die zudem bereit waren, ihr Leben völlig umzugestalten und sich fortan dem Orden und dessen Aufgaben zu widmen.
    Der Aufnahme eines neuen Schutzherrn musste nicht nur jeder geweihte Schutzherr zustimmen, sondern nun auch alle Schildwachen. Jeder hatte sich auf diese Voraussetzungen eingelassen. Wen die Schildwachen zurückwiesen, der war vom Erhalt der Aura ausgeschlossen. Das bedeutete zugleich, dass der oder die Betreffende die schon verliehene Würde seines Amtes verlor und zurückgestuft wurde. Er konnte als Verwalter oder auch Verkünder weiterhin tätig sein, nicht aber erneut als Novize angenommen werden.
    Die Verweigerung der Weihe für Nychewarau hatte die Schutzherren überrascht und beinahe einen Eklat ausgelöst. Immerhin konnte Nychewarau in den wenigen Jahrzehnten seiner Tätigkeit schon auf einige Erfolge zurückblicken, und aus der Geschichte des Ordens war ein ähnlicher Vorfall nicht überliefert.
    Lyressea löste sich aus ihren Überlegungen. Ihr Blick schweifte durch den lichtüberfluteten Dom, dessen Wände der hoch stehenden Sonne kaum Widerstand zu bieten schienen. Irgendwo in der Höhe fiel das Sonnenlicht ein und wurde von den schuppenförmigen Wandsegmenten reflektiert. Noch konzentrierte sich das Licht unter der Kuppel, aber der richtige Winkel würde in Kürze erreicht sein.
    Die Schildwachen betraten nun ebenfalls das Podest. Lyressea streckte die Arme aus, Catiaane und Eithani ergriffen ihre Hände. Der Kreis schloss sich, die Kraft zwischen ihnen wurde spürbar. Lyressea atmete ein klein wenig schneller, als Eithanis mentaler Widerstand schwand. Den Bruchteil eines Augenblicks später passte Catiaane sich an; Hytath, Atjaa und Metondre folgten.
    Kein Außenstehender konnte erkennen, dass die fünf Geschwister sich „treiben" ließen und die Sechste im Bunde - Lyressea - die mentalen Schwingungen mit ihrer schwachen telepathischen Begabung auf ein identisches Niveau einpegelte. Die auf diese Art gebündelten und fokussierten geistigen Kräfte riefen das Paragonkreuz.
    Das Licht aus der Höhe der Domkuppel fiel mittlerweile auf das Podest. Es warf keine Schatten, aber es umschmeichelte die Beteiligten, als wolle es sie in eine andere Sphäre entrücken.
    Minuten vergingen. Dann, als die Helligkeit wieder abflaute, materialisierte die geheimnisvolle Spirale aus wirbelnder Energie zwischen den Schildwachen. „Das Paragonkreuz!" Das Flüstern einiger weniger schwoll zum Widerhall an, der nur von Lyresseas prägnanten Worten überlagert wurde. „Fünf Männer und Frauen - jeder entstammt einem anderen Volk der Galaxis Ammandul - begehren die Weihe zu Schutzherren von Jamondi. Sie versprechen, mit ihrem Können und ihrer Kraft immer und überall für die Ziele des Ordens einzustehen. Ihre Namen sind in der Folge ihres Eintritts in den Orden der Schutzherren von Jamondi: Lagha-Rau'a, die Weise aus dem Reich der Trabtee ..."
    Nahezu eine halbe Stunde lang umfloss die Energiespirale die Schutzherrin, die regungslos inmitten der energetischen Wirbel verharrte, dann verschwand die hagere Echsengestalt mit dem weit vorspringenden Schädel hinter einer Kaskade kalten Lichts. Niemand konnte erkennen, ob Lagha-Rau'a entmaterialisiert worden war oder was mit ihr geschah... doch dieser Zustand währte nur einen Lidschlag lang. Fast gleichzeitig erfüllte ein Psionischer Pulsschlag den Dom. Jeder, selbst der für mentale Kräfte Unbegabteste,

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