Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2248 - Friedenskämpfer

Titel: 2248 - Friedenskämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wirbelte herum, ihre Hände zuckten zu den Schläfen hoch, die Finger verkrampften sich um den Schädel. Das Lachen bereitete ihr mittlerweile Schmerzen. Sie wollte es nicht mehr hören, sie ...
    Die abrupte Stille war nicht weniger unheimlich. Ich kann es abstellen, erkannte Lyressea. Ich habe die Kraft dazu.
    Das Gelächter klang wieder auf, wurde übermächtig.
    Ich schaffe es! Ich komme hier heraus. Irgendwie. Lyressea starrte ihre Fäuste an, die von ihren wütenden Hieben geröteten Handkanten, dann warf sie sich, ohne darüber nachzudenken, mit der Schulter gegen die Wand ... ... aber da war kein Widerstand mehr.
    Der eigene Schwung trug Lyressea hinaus in eine Welt, die ihr vertraut erschien. Dabei war sie nie zuvor an diesem Ort gewesen. Wie hätte das auch möglich sein sollen? Das Früheste, woran sie sich erinnerte, war ihr Erwachen vor zwei Tagen - der Rest war übergeordnetes Wissen ohne konkreten Bezug. Wie ein Rechner, dessen Datenspeicher nach einer Löschung neu beschickt wurde. Genau diese Vorstellung erschreckte sie. Lyressea lief vor sich selbst davon.
    Ihre nackten Füße hinterließen Abdrücke im Straßenstaub. Ich bin kein Roboter!, dröhnten ihre Gedanken. Ich lebe. Mein Körper ist aus Fleisch und Blut. Wenn sie sich mit ihren Fingernägeln ritzte, quollen winzige Blutstropfen. Das war der Beweis.
    Tief atmete sie ein. Die Luft schmeckte klar und rein, aber immer noch ... steril, fand sie, war der richtige Ausdruck. Künstlich aufbereitet, von '" Schwebstoffen aller Art gereinigt. Obwohl Lyressea keine Ahnung von der natürlichen Atmosphäre eines Planeten hatte, konnte sie sich vorstellen, dass von tausend Welten keine wie die andere roch.
    Ein Windstoß fegte über die verlassene Straße, brach sich an Vorsprüngen und Mauerkanten und wurde zum Wirbel, der Staub und welkes Laub aufnahm und neu verteilte.
    Die Stadt war leer, aber nicht leblos. Lyressea versuchte, alles auf einmal zu erkennen. Eng duckten sich die Gebäude aneinander, als suchten sie Schutz vor der Einsamkeit. Fahrzeuge fehlten, ebenso Tiere. Aber vielleicht verbargen sich die Bewohner hinter den spiegelnden Fassaden. Lyressea war versucht, die Arme zu heben und zu winken, doch mitten in der Bewegung verzichtete sie darauf. Ihre Fußspuren verrieten ihr, dass sie allein war. Es waren die einzigen weit und breit.
    Hoch über der Stadt wölbte sich ein dunkler Himmel. Schwarz fast, wie der Weltraum, doch ohne Sterne. Und irgendwie zum Greifen nahe. Das war nicht der weite Himmel, den Lyressea erwartete, wenn sie an einen Planeten dachte. Nicht diese Kuppel, als würde die Atmosphäre von einer Energieglocke festgehalten. Eine Sonne stand im Zenit. Eine Kunstsonne, stellte Lyressea fest. Wahrscheinlich war diese gesamte Welt künstlich erschaffen worden.
    Lyressea schritt schneller aus, als wolle sie unsichtbaren Beobachtern entkommen. Bald erreichte sie einen großen freien Platz, der von knorrigen Baumriesen gesäumt wurde. Hinter einem der Stämme zeichnete sich eine Bewegung ab. Lyressea wollte schon loslaufen, da erkannte sie einen Roboter, der die Baumwurzeln mit Nährstoffen versorgte. Er nahm von ihr keine Notiz.
    Nichts in dieser Stadt mutete plump oder unzulänglich an; die Ästhetik ihrer Erbauer spiegelte sich in allem wider. Auch der Turin, der sich am Rand des großen Platzes in den dunklen Himmel hinaufschraubte, war eher filigran als massig. Von oben, erkannte Lyressea, würde sie sehr viel von dieser Welt überschauen können - und schon Minuten später schwebte sie in einem Antigravschacht in die Höhe, nachdem sich der Zugang wie eine unausgesprochene Einladung vor ihr geöffnet hatte.
    Der obere Tunnbereich war zu einer umlaufenden Plattform ausgebaut. Lediglich ein einfaches Geländer bot Schutz vor dem gähnenden Abgrund. Aber darauf achtete Lyressea kaum. Fasziniert blickte sie über die Stadt hinweg. Die unbekannten Erbauer hatten sie auf einer Hochebene errichtet, die noch sehr viel Platz für Erweiterungen bot. Majestätisch imposant wirkte der breite Strom, dessen schäumende Wassermassen das Land in Jahrtausenden zugeschliffen hatten. Donnernd stürzte die Flut über den Rand des Plateaus in ein tiefblaues Meer.
    Dieser gewaltige Wasserfall mochte von der Meerseite her gesehen ein unvergesslicher Anblick sein. Im Dunst der aufsteigenden Gischt schimmerten etliche Regenbogen.
    Das also war ihre Heimat. Ein Kleinod, das nur darauf wartete, in Besitz genommen zu werden.
    Obwohl sie tief in ihre

Weitere Kostenlose Bücher