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2260 - Im Arphonie-Sternhaufen

Titel: 2260 - Im Arphonie-Sternhaufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Waffensystemen. Jetzt, als er es endlich wieder konnte, tat er es wie ein Süchtiger, der endlich seinen heiß ersehnten „Schuss" bekam - und das im wahrsten Sinn des Wortes. Er bündelte seine sämtlichen mentalen Energien, ein Vorgang, den er als Quelle wie im Traum beherrschte, und verschmolz seine eigene aggressivdestruktive Energie mit der Energie der Waffen und des Schiffes.
    Selboo sandte den Paramagnetischen Torpedo und den Paramagnetischen Strahl. Er empfand dabei ein orgiastisches Gefühl von Macht und stöhnte vor Lust, als der erste prickelnde Punkt in der Matrix, den er angepeilt hatte, zerstäubte. Aber das war erst der Anfang. Es ging sofort weiter. Selboo war es gewohnt, jedes Quäntchen Energie aus sich herauszupressen. Er hatte härtere Schlachten erlebt.
    Diese drei Gegner, mit denen er es nun zu tun bekommen hatte, waren keine wirkliche Herausforderung.
    Sie konnten ihm nicht die volle Befriedigung verschaffen, nicht die Ekstase, die für ihn alles war. Das zweite Ziel - und das zweite Verpuffen. Sein noch junger Körper wurde von einer Hitzewelle durchflutet. Er verlor keine Sekunde, sondern nahm sofort das dritte und letzte Ziel ins Auge. Er visierte es an und schrie im nächsten Moment auf wie eine gequälte Kreatur, eine Bestie, der man das Opfer, auf das sie schon zum Sprung angesetzt hatte, im letzten Moment entriss.
    Mit hilflosem Zorn musste er feststellen, dass das Ziel zu weit entfernt war, außerhalb der Reichweite der Geschütze; außerhalb seiner Reichweite.
    Und es kam nicht näher.
    Selboo erlebte den schlimmen Moment des Aufwachens aus seiner Vernichtungs-Trance, als die Todbringer-Matrix erlosch. Sein Körper wurde schlaff und hing wie leblos im Sessel. Er wurde nicht bewusstlos wie nach einer wirklichen Schlacht. Der Kampf war kurz gewesen und hatte ihn kaum einen Bruchteil seiner Kraft gekostet.
    Er hatte sein Werk getan. Er fühlte sich leer.
    Wie ein Verdurstender nach einem Wassertropfen gierte er nach dem einen und letzten Ziel, das er noch vernichten konnte.
    Vielleicht hatte er aber auch Glück. Vielleicht kamen noch mehrere, Dutzende, Hunderte. Und dann würde es erst richtig beginnen...
    Echophage meldete sich nicht mehr, aber er „funktionierte" noch. Nur so war die Koordinierung der Schiffssysteme, insbesondere der Waffen und der Stabilisierung der Schutzschirme, zu interpretieren.
    Die Biotronik schwieg. Das konnte im schlimmsten Fall bedeuten, dass es ernster um sie stand, als Rhodan wahrhaben wollte. Im besten Fall war sie nur gekränkt über die scheinbare Nichtbeachtung ihrer Probleme durch den Terraner.
    Dabei tat Perry Rhodan alles für sie, was in seiner Macht stand. Allerdings war diese beschränkt. Er konnte nur alle Motana, die gesund, verfügbar und ausreichend bewaffnet waren, auf Deck drei und zur linken Bugseite schicken, wo sich die große Rechnerkugel befand. Genau das hatte er getan, aber das war und das waren nicht viele, gerade angesichts der Flinkheit und Unberechenbarkeit der Wagwas.
    Es gab zwei Positiv-Meldungen, eine aus dem Schiff und eine aus dem All. Die Entwicklung verlief so schnell, dass selbst ein Mann, den man früher „Sofort-Umschalter" genannt hatte, sich am Rand der Überforderung fühlte.
    Die Epha-Motana Ophada hatte sich aus der Medo-Station zurück- und einsatztauglich gemeldet.
    Rhodan konnte nur hoffen, dass sie das auch wirklich war. Er hatte in der Zentrale mitbekommen, wie beflissen sie war, aber er hatte keine andere Wahl gehabt, als sie mit halber Überzeugung auf Deck vier zu schicken, wo sie Zephydas Platz einnehmen und sich mit neuen Quellen umgeben sollte; Motana, denen sie zutraute, wieder kräftig genug für ein Fluchtmanöver zu sein.
    Inzwischen saß sie dort, und die Quellen waren entweder schon da oder zu ihr unterwegs. Und das wurde auch Zeit.
    Die Positiv-Meldung aus dem Weltall war nur zur Hälfte wirklich positiv. Selboo hatte mit der von ihm gewohnten Präzision zwar zwei der angreifenden Zylinderdiskus-Schiffe abgeschossen. Das dritte befand sich jedoch außerhalb der Reichweite der Paramag-Torpedos und -strahlen, und es hielt sich auch dort. Wer immer es lenkte, hatte aus der Vernichtung der beiden anderen gelernt und war klug genug, sich nicht durch einen neuen Angriff auch in Gefahr zu bringen, sondern hielt Abstand - und funkte auf allen Kanälen um Hilfe! „Es wird nicht lange dauern", prophezeite Lyressea. „In wenigen Minuten wird es hier von Schiffen wimmeln. Selboo wird glücklich sein, aber

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