Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
auftreten würdest, aber deshalb musst du doch den guten alten Admiral Gecko nicht so anfahren." Wieder zwinkerte ich.
    Bully starrte mich an - und jetzt auch Icho.
    Bevor das Schweigen zu lang währte, erzählte ich meinen Freunden, wie und wo ich Taff kennen gelernt hatte. Ich schilderte ihnen unseren Spaziergang über den Jahrmarkt und meinen Sondierungssprung zum P-Dock, natürlich alles so, dass es eine einzige Abfolge spaßiger Erkundungen zu sein schien.
    Bully sah mich weiter ausdruckslos an, während seine Gedanken schrien: Und du glaubst allen Ernstes, das nimmt dir irgendjemand ab? „Besonders das P-Dock hat mich beeindruckt", sagte ich mit einer Betonung, die deutlich machen musste, dass ich dieser Entdeckung den allergrößten Wert beimaß.
    Aber das hätte ich mir sparen können. Sie wussten diese Information sehr wohl selbst einzuschätzen, wie ich den warnenden Blicken entnahm, die Bully mir zuwarf.
    Der Haluter schlug sich auf die Vorderseite seines roten Kampfanzugs und hob wie zum Schwur den rechten Handlungsarm. „Bei meinen Ahnen. Ich schlage vor, dass wir uns zu einem Powhow hinter den nächsten Kamin zurückziehen."
    Entgeistert starrte ich Icho an. So hatte er noch nie gesprochen. Aber er war ja auch nie zuvor als Zirkusartist aufgetreten.
    Ich nickte Taff Ogtan zu. „Eine kleine Fachsimpelei, die dich nur langweilen würde. Über unser weiteres Vorgehen ... unsere Pläne. Bis gleich."
    Ich watschelte zu Bully und Icho hinüber, hakte die beiden unter und teleportierte auf die andere Seite des Daches. Ein Blick über die Schulter zeigte mir die kleine Gestalt des Arvezen, der jetzt ein wenig ratlos weit hinten auf die Straßen hinuntersah. „Gucky!", entfuhr es Bully. Er japste ein paarmal nach Luft, um etwas zu sagen, aber es gelang ihm nicht. Er atmete heftig aus. „Mir fehlen die Worte."
    „Du hast uns in eine sehr schwierige Lage gebracht", grollte Icho leise.
    Ich breitete die Arme aus. „Reine Selbstverteidigung."
    Bully verdrehte die Augen. „Kannst, du mir das vielleicht genauer erklären?"
    „Hätte ich den Jungen an Bord des Jägers lassen sollen? Er wäre unter Garantie aufgegriffen worden und hätte bei nächster Gelegenheit von mir erzählt. Was meint ihr wohl, wie schnell die in ihren Archiven auf Gucky, den Helden der Menschheit, gestoßen wären."
    Ich verschwieg wohlweislich, dass ich wirklich einen schweren Fehler begangen hatte. Nach meinem Zusammenstoß mit dem Jungen hatte ich den Deflektor ausgeschaltet. Diese eine Fehlhandlung hatte alles Folgende bedingt. „Und außerdem", fügte ich hinzu, „kann es nicht schaden, wenn er uns mit der Mentalität seines Volkes bekannt macht. Das erleichtert das Vorgehen."
    „Spar dir die billigen Ausreden", murrte Bully. „Jetzt ist das Kind in den Brunnen gefallen. Wir müssen die bittere Medizin wohl schlucken."
    „Auch wenn's ans Eingemachte geht", setzte Icho eine weitere Redewendung hinzu.
    Täuschte ich mich, oder bereitete die Situation dem Haluter eine diebische Freude? Ich hätte schwören können, dass er seine Fassade der Nüchternheit nur mit Mühe aufrechterhalten konnte und sich am liebsten ausgeschüttet hätte vor Lachen.
    Aber das hätte man dann noch auf dem nächsten Kontinent gehört. „Wie ist es euch ergangen?", fragte ich leutselig.
    Bully ballte die Hände. „Wir haben das Funknetz geknackt und Zugriff auf den Hauptrechner der Stadt erlangt. Damit sind wir jetzt über alles im Bilde, was sich hier abspielt, von der neuesten Rundmail mit der Gebührenerhöhung für den Vidkom-Anschluss bis hin zu Polizeimeldungen."
    „Ausgezeichnet!", entfuhr es mir. „Habt ihr etwas vom Statthalter Gon-Os aufgefangen?"
    Bully und Icho blickten sich an. „Nein." Bully schüttelte den Kopf. „Wieso hat er hier einen Statthalter? Hat er sich auf dieser Welt zu erkennen gegeben?"
    „Gon-O hat hier tatsächlich das Sagen", antwortete ich mit vor Stolz geschwellter Brust. „Und das weiß ich nur aus meinen Gespräch mit diesem Jungen."
    Ich deutete auf Taff, der sich auf die Brüstung gesetzt hatte und die Beine ins Leere baumeln ließ. „Schon gut", murmelte Bully. „Wie gehen wir jetzt weiter vor? Und was machen wir mit ihm?" Er deutete hinter sich ebenfalls in Taffs Richtung. „Wir müssen uns ein geeignetes Hauptquartier suchen. Hier oben auf dem Dach sind wir auf Dauer zu auffällig. Und wir müssen den Jungen mitnehmen."
    „Wohin?", überlegte ich, „Zu dem Teil des Kontinents, der für uns am

Weitere Kostenlose Bücher