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2267 - Ich, Gon-Orbhon

Titel: 2267 - Ich, Gon-Orbhon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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autark wie die einer Ameise.
    Ein nur parasinnlich wahrnehmbarer Schlauch verband ihn mit der Kosmität... ... bei der es sich um den Leib eines lebenden Wesens handelte, das sich als „Rektor" verstand... ... dessen 143 mobile, doch in permanentem telepathischem Kontakt stehende Inkarnationen mit ihm zusammen den „Lehrkörper" bildeten... ... eine Bezeichnung, die also durchaus wörtlich zu nehmen war ... ... womit weiterhin klar wurde, dass die XIX. Kosmität nicht nur bloß einen einzigen Studenten beherbergte, sondern auch lediglich einen einzigen Lehrer ... ... welcher sich kurz vor meinem Eintreffen in 144 nur scheinbar verschiedene Personen aufgespalten hatte, wohl aus Gründen des pädagogischen Konzepts.
    Mich erstaunte selbst, wie ruhig ich angesichts dieser Erkenntnis blieb.
    Immerhin hatte mich der Lehrkörper über einen sehr, sehr langen Zeitraum hinweg getäuscht. Koppa, Emili, Schlacke, Pyr It, der Messingenieur und der Rektor - sie waren alle eins. Allein ich stellte den einzigen Fremdkörper innerhalb dieser monströsen Wesenheit dar.
    Aber dass sie - oder er oder es - mich betrogen, hintergangen, für dumm verkauft hatten, war momentan zweitrangig. Weit größere Bedeutung besaß, dass ich „Nick" nicht unter Kontrolle bringen konnte. Er stand mit der ganzen Kosmität in Verbindung; alle anderen Inkarnationen wären sofort gewarnt gewesen.
    War mein Ausbruch schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt?
    Ich überlegte fieberhaft. Schließlich kam mir ein ebenso kühner wie verzweifelter Gedanke. Der Reihe nach vermochte ich die Mitglieder des Lehrkörpers nicht zu beeinflussen. Was, wenn ich sie gleichzeitig zu übernehmen versuchte, alle 144 auf einmal?
    Dazu brauchte ich nichts anderes zu tun, als von meinem Geist insgesamt 144 „Aktionsquanten" absplittern und in Aktion treten zu lassen. Entsprechend geringer würde die dislozierte Mentalkraft pro Quant ausfallen, die ich einsetzen konnte.
    Doch hatte sich auf dem Planeten der Primaten gezeigt, dass ich über ganz beträchtliche Reserven verfügte.
    Darüber hinaus konnten mir die telepathischen „Verbindungsschläuche" der Sub-Entitäten als Verstärker dienen.
    Die ganze Sache klang vollkommen wahnwitzig. Gleichwohl entschied ich, es darauf ankommen zu lassen. Ich hatte keine Wahl; und nur diesen einen Versuch.
    Zweifellos waren die Aufzeichnungen der beiden eiförmigen Roboter längst vom Lehrkörper ausgewertet worden. Dabei mussten aus den Reaktionen der Primaten Rückschlüsse auf mein paranormales Talent gezogen worden sein.
    Aber entweder unterschätzte man mein Psi-Potenzial, oder man rechnete nicht mit einem simultanen Angriff. Jedenfalls gelang es mir, die Kosmität zu überrumpeln.
    Für Sekundenbruchteile, die sich zu Ewigkeiten zogen, rangen wir miteinander. Als Vorteil für mich erwies sich, dass das Kollektivwesen mit jedem telepathischen Verbindungsstrang, den ich „eroberte" und für meine Zwecke umpolte, erheblich geschwächt wurde.
    Die Ersten waren heiß umkämpft, die Auseinandersetzung wogte hin und her. Doch sobald ich Nick sowie Pyr It und meine anderen ehemaligen Gespielinnen isoliert hatte - ich unterdrückte die schauderhafte Vorstellung, dass ich im Prinzip auch mit Koppa und dem Pedell geschlafen hatte -, setzte ein Domino-Effekt ein. Die Gegenwehr des Lehrkörpers schwand nämlich nicht linear, sondern exponentiell abfallend.
    Am Ende brach die Verteidigung meiner multiplen Erziehungsberechtigten rapide in sich zusammen. Ich hatte keine nennenswerte Mühe, ins kollektive Bewusstsein die Idee einzupflanzen, man sollte den Studenten Gon-Orbhon umgehend auf eine weitere Exkursion schicken. Diesmal für bedeutend längere Zeit; wenn er sich dazwischen nicht meldete, bestünde kein Grund zur Besorgnis.
    Alles funktionierte prächtig. Der Auftrag wurde erteilt, der Start genehmigt.
    Abermals verließ ich mit der Yacht die Hyperraumblase.
    Als ich nach der dritten Überlicht-Etappe immer noch keine Spur einer Verfolgung feststellen konnte, gestattete ich mir einen kurzen Freudenausbruch. Ich hatte es tatsächlich geschafft! Ich war davongekommen, war erstmals frei; und ich besaß überdies ein Sternenschiff, mit dessen Technologie es keines der raumfahrenden Völker in diesem Sektor aufnehmen konnte.
    Das Leben war schön, und es hatte soeben begonnen.
    Eine Warnmeldung riss mich jäh aus meinen Phantasien darüber, welchen Aufgaben ich mich in Zukunft widmen wollte. Die Raumyacht teilte mir trocken mit,' dass sich

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