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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bäume in den Himmel, und Sonder fan Dor flog genau auf sie zu, als wolle er sie rammen. Seine Höhe betrug jetzt allenfalls noch zweihundert Meter, und bis zur Festung konnte es nur noch ein Kilometer sein - wenn überhaupt.
    Zephyda fluchte hemmungslos. Sie jagte ihr Trike in riskanten Manövern zwischen den mächtigen Stämmen hindurch, und als der Wald sich dann wieder lichtete, war es das letzte Mal.
    Vor ihnen lag, hinter einem breiten Streifen gerodeten Lands, auf der Hügelkuppe die Kybb-Festung. Aus dieser Entfernung sah Rhodan erst jetzt richtig, dass es sich um eine riesige Baustelle handelte. Fast das gesamte Fort befand sich im Umbruch.
    Shawann schrie hinter Rhodan, als Sonder fan Dor in Sicht kam. Der Terraner wusste, was jetzt kam. Von dem Fort ging noch kein Schuss aus, kein Energieschirm baute sich auf. Fan Dor schwebte heran, ging noch tiefer - und dann fuhr ein tiefvioletter Strahl aus dem Korb unter dem Trawinder, fast nicht mehr sichtbar und breit gefächert. Rhodan war keine Waffe bekannt, die solche Strahlen verschoss. Die Terraner besaßen keine solche, die Kybb und die Shoziden nicht und die Tabtree schon gar nicht. Bisher.
    Aber das war jetzt nebensächlich. Der Priester feuerte auf die Festung, aber es war nicht zu erkennen, dass seine Waffe überhaupt einen Schaden anrichtete. Die Strahlen schienen vor den Mauern und Türmen der finster dräuenden, igelförmigen Anlage in einem Vakuum zu verschwinden. Sie erreichten sie entweder gar nicht, oder sie waren harmlos.
    Und das sollte die „furchtbare Waffe" sein? Das geheimnisvolle Artefakt aus dem Heiligen Berg?
    Perry Rhodan hielt den Atem an. Der Trawinder schwebte weiter auf das Fort zu. Nur noch wenige hundert Meter, dann würde er es rammen, aber Sonder fan Dor feuerte weiter, kämpfte wie weiland Don Quichotte gegen Windmühlenflügel.
    Doch bevor es zur Katastrophe kam, versiegten die Strahlen. Rhodan konnte sich kaum vorstellen, dass der besessene Priester freiwillig mit dem sinnlosen Beschuss aufgehört hatte. Es sah eher so aus, als seien die Batterien - oder was auch immer - seiner „Superwaffe" erschöpft.
    Vielleicht hatten die Kybb denselben Gedanken, denn jetzt starteten die ersten Gleiter aus der Festungsbaustelle. Sie näherten sich schnell dem „Ballon", eröffneten aber nicht das Feuer -jedenfalls kein tödliches. Als der Priester schrie und der Trawinder plötzlich zu erschlaffen begann, glaubte Rhodan zu wissen, was vorging. „Sie schießen mit Lähmstrahlen!", rief er den beiden Frauen zu. „Sie wollen ihn lebend!"
    „Verdammt, wir brauchen ihn!", schrie Zephyda zurück. „Warum können diese bockigen Dinger nicht fliegen?"
    Rhodan verwünschte die Tatsache, dass sie nichts tun konnten, genauso wie sie.
    Schweigend, den Kopf in den Nacken gelegt, verfolgte er, was in der Luft vorging.
    Sonder fan Dor schrie nicht mehr. Der „Ballon" schrumpfte weiter zusammen und sank immer tiefer. Noch einmal flackerte Hoffnung in dem Terraner auf, doch bevor sie eine Chance zum Eingreifen bekamen, hatten die Kybb ihn eingekreist. Dicke Trossen schössen aus ihren Gleitern auf den Trawinder zu und legten sich um ihn. Und dann schleppten sie ihn mit sich fort, gewannen an Höhe und verschwanden zwischen den stachelförmigen Metalltürmen und Mauern ihres schwarzen Forts. „Sie haben ihn paralysiert", sagte Rhodan. „Sie werden genau wie wir wissen wollen, was das für eine Waffe war und woher er sie hatte. Sie werden ihn verhören, und dann ..."
    „Wie willst du das verhindern?", fragte Zephyda. „Wir müssen erst einmal in den Wald zurück, bevor sie uns auch noch entdecken", sagte er. „Dort halten wir Kriegsrat.
     
    6.
     
    Sie hatten ihre Trikes abgeschaltet und standen sich zwischen zwei Bäumen gegenüber, deren dichte Wipfel keine Sicht nach oben boten und umgekehrt. Wenn tatsächlich Kybb-Gleiter das Gelände um das Fort herum nach weiteren Gegnern absuchten, waren sie vor Entdeckung geschützt.
    Zwei Punkte standen im Mittelpunkt ihrer Beratung, und bei beiden kam Lyressea jeweils eine wichtige Rolle zu. Rhodan hatte eine verwegene Idee, wie sie die Befreiung des Priesters bewerkstelligen konnten, aber es hing alles von der Schildwache ab.
    Er versuchte es, indem er ihr erklärte - erster Punkt -, warum es so wichtig war, Sonder fan Dor zu retten, bevor die Kybb ihn ausfragen konnten. Wenn sie ihn tatsächlich paralysiert hatten, war das nicht vor Ablauf einiger Stunden möglich. Sie hatten also noch Zeit, um den

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