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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seine Freunde? Feinde konnten es nicht sein, denn sie hatten ihn aus der FESTUNG gerettet, auch wenn sie dort unsichtbar gewesen waren. Entweder waren sie große Zauberer oder mächtig.
    Er wusste nicht, wohin sie ihn brachten. Es musste ihm auch egal sein, denn er hatte mit ihnen nichts zu tun! Er hatte in dieser Welt überhaupt nichts mehr zu suchen! Er musste tot sein! Warum hatten die Unheiligen ihn nicht getötet oder wenigstens sterben lassen? Er hatte sein Leben verwirkt. Nein, die Fremden waren keine Engel der Allmutter Andaxi, die sie geschickt hatte, um ihn zu retten! Er hatte an ihr gefrevelt, er war schuld daran, dass ihre unersetzliche Ikone für immer verloren war.
    Wenn die Allmutter sie geschickt hatte, dann um ihn zu bestrafen.
    Der Priester richtete sich umständlich auf, bis er nach der Schulter des Fremden greifen konnte, der vor ihm saß und das seltsame Fahrzeug lenkte. „Tötet mich!", schrie er. Seine Kehle schmerzte noch heftig. „Die Unheiligen hätten es getan! Warum habt ihr mich nicht sterben lassen?"
    „Priester!", rief Shawann von dem anderen Fahrzeug herüber. „Meister, es sind unsere Freunde!"
    „Du redest irre!", kreischte er den Jungen an. Er dachte, seine Brust musste unter dem Schmerz explodieren. Die Strafe! Er musste noch viel mehr Schmerzen fühlen! „Sie haben dir den Verstand geraubt!" Übelkeit kam in ihm hoch. Er konnte sich zwar wieder bewegen, aber alles tat weh.
    Außerdem fühlte er sich schlecht. Er hatte zu lange keinen Kontakt mehr mit der Welt gehabt; hatte gedacht, er brauche das nicht mehr. Aber sie fehlte ihm. Das Eins-Sein, der Fluss des Lebens ... „Aber Meister, die Allmutter hat sie uns geschickt!", schrie Shawann verzweifelt. „Ja, um mich zu bestrafen! Warum tun sie es dann nicht?"
    Er streckte sich trotz der Schmerzen weiter, bis er über die Schulter des Fremden vor ihm sehen konnte. Immer noch fuhren sie über den Fluss, doch sie waren langsamer geworden, -und jetzt kamen sie fast zum Stehen.
    Und dann geschah etwas, das dem alten Priester fast das Herz stehen bleiben ließ: Aus schreckgeweiteten Augen sah er, wie wenige Dutzend Mannslängen vor ihnen etwas aus dem Wasser stieg, etwas Gewaltiges, eine Form wie ein gewaltiger Fisch. Aber das ...
    Er kannte es! So und nicht anders war es überliefert! Das, was da aus dem Wasser stieg, war... das mythische Heim der Allmutter Andaxi!
    Er bekam keine Luft mehr. Er zeigte mit zitternder Hand auf das Gebilde, von dessen mächtigen Schwingen das Wasser in kleinen Strömen herablief. Jetzt war es ganz aus dem Wasser heraus, und an seiner Unterseite bildete sich eine Öffnung, .aus der helles Licht schien.
    Es war endgültig zu viel für Sonder fan Dor. Er sank zusammen und spürte, wie ihn das Bewusstsein verließ. Es wurde dunkel um ihn herum, aber sein letzter Gedanke war wie die Befreiung, auf die er gewartet und nicht mehr zu hoffen gewagt hatte.
    Er war tot! Alles, was an ihm vorbeigezogen war, war ein Traum gewesen, der lange Tunnel vom Hier nach dem Dort, dem Nirgendwo, dem Ewigen Reich der Allmutter Andaxi! Sie hatte ihm verziehen und nahm ihn jetzt zu sich! Deshalb hatte sie ihre Engel geschickt! Ja, es waren Engel! Sie hatten ihn aus der Hölle geholt, in der er bereits gewesen war, und holten ihn heim, heim zu IHR!
    Dann verschlang ihn Schwärze.
    Perry Rhodan trank seinen dritten Trakara und wartete auf eine Nachricht aus der Medo-Station. Seit sechs Stunden waren sie zurück in der SCHWERT, die wieder auf dem Grund des Flusses lag. Lyressea war schon vor einer Stunde in die Zentrale gekommen. Ihr Zustand war zu Rhodans Erleichterung den Umständen entsprechend gut, und sie erholte sich weiter. Die beiden Verwandlungen hatten sie stärker erschöpft als vorher vermutet. Nach dem Betreten der SCHWERT war sie kollabiert.
    Er hatte die schlimmsten Befürchtungen gehabt, doch die Medo-Station hatte gute Arbeit geleistet und sie stabilisiert. Lyressea drängte schon wieder darauf, ins Gebirge zu fliegen.
    Zephyda hatte keine solchen Probleme gehabt. Sie war bei ihnen im mittleren Level und hatte einen Vorschlag gemacht, wie sie Sonder fan Dor vielleicht endlich von seinem Wahn kurieren könnten, tot und im Reich der Allmutter Andaxi zu sein.
    Echophage hatte erklärt, dass es technisch machbar sei.
    Shawann befand sich bei dem Priester. Auch der Knabe versuchte ihn davon zu überzeugen, dass er lebte, bislang ohne Erfolg. Fan Dors Schuldkomplex und sein Verlangen nach Strafe und Tod schienen so

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