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2268 - Das Paragonkreuz

Titel: 2268 - Das Paragonkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewaltig zu sein, dass er selbst ihm nicht glaubte. Etwas in seinem Kopf ignorierte das, was er sah. Die Mediker und Roboter konnten seinen Körper stabilisieren, aber nicht seinen Geist.
    Dabei ging es Shawann auch nicht sehr gut. Der Knabe klagte nicht. Er hielt sich tapfer, aber etwas fehlte ihm. Es waren nicht Hunger und Durst, die ihn quälten, jedenfalls nicht die des Körpers. Auch er litt eher geistig. Zwar wünschte er sich nicht den Tod, aber die Symptome glichen jenen, die auch der Priester zeigte. Er hatte eine Bemerkung gemacht. Danach vermisste er den „Kontakt" mit dem, was er Welt nannte.
    Zephyda hatte spekuliert, dass die Tabtree über Sinne verfügten, die sie die Nähe der Pflanzen, vielleicht der gesamten Natur spüren ließen. Dann war dies der „Kontakt", das Gefühl des „Eins-Seins", das die Eingeborenen des Planeten Petac brauchten. Es machte sie der naturverbundenen Motana gleich wieder sympathischer. Sie schien sogar bereit zu sein, ihnen das anscheinend strenge Patriarchat zu verzeihen ...
    Endlich kam die Nachricht, dass Sonder fan Dor die Medo-Station verlassen könne.
    Eine von Zephydas Quellen - Naida, die durch den unerwarteten Nachwuchs ihres blinden Passagiers fast den Bionischen Kreuzer ruiniert und eine Menge gutzumachen hatte - war mit ihm und seinem Schüler auf dem Weg zur Zentrale.
    Rhodan warf seinen leeren Becher in den Konverter und erkundigte sich bei Echophage, ob er bereit für das Spektakel war, das sie Sonder fan Dor vielleicht doch bieten mussten. Die Biotronik bejahte.
    Naida brachte die beiden Tabtree und beeilte sich, sich wieder unsichtbar zu machen. Die junge Motana warf Zephyda und Rhodan einen schnellen, unsicheren Blick zu, aus dem immer noch das drückend schlechte Gewissen sprach. Dann war sie auch schon verschwunden. „Nun?", begann der Terraner. Er war aufgestanden und lächelte den Priester an. „Wie fühlst du dich? Hast du noch Schmerzen?"
    „Nein", antwortete Sonder fan Dor. Er sprach langsam. Sein Blick war verklärt. Er schien die Umgebung nicht wahrzunehmen. „Keine Schmerzen mehr."
    „Und Hunger?", fragte Zephyda. „Möchtest du etwas essen? Oder trinken?
    Trawindermilch gibt es bei uns leider nicht."
    „Nein", sagte fan Dor. „Du vermisst ... die Welt, nicht wahr?", fragte sie.
    Für einen Moment klärte sich sein Blick. Er starrte sie an. Seine Lippen bewegten sich. Shawann, der neben ihm stand, sah wie beschämt zu Boden. „Was ... wisst ihr von der Welt?", fragte der Priester.
    Rhodan hob die Schultern. „Nur was wir von deinem Schüler gehört haben. Er ist ein sehr tapferer Knabe, du kannst stolz auf ihn seih. Hat er ... etwas gesagt, das wir nicht hören sollten?"
    „Ihr habt es gespürt?", fragte Sonder fan Dor zurück. „Die Welt? Das Eins-Sein?" Rhodan schüttelte den Kopf. „Ich fürchte, das körinen wir nicht."
    „Aber wir wollen dich und Shawann so schnell wie möglich wieder nach Scherydann bringen", sagte Zephyda schnell. „Sobald du ins in den Heiligen Berg geführt und uns gezeigt hast, woher du das hast." Sie drehte sich um und nahm die Waffe von einem Pult, die sie aus der Kybb-Festung gerettet hatten. Sie nannten sie vorläufig nur „Violett-Strahler", weil sie sonst nichts damit anzufangen wussten. „Das Artefakt", sagte der Priester andächtig. „Ich war unwürdig und konnte es nicht benutzen. Aber es spielt auch keine Rolle mehr. Ich sehe und höre euch zwar, aber das ist nicht wirklich. Es ist nur meine Einbildung, ein Traum. Denn ich bin im Reich der Allmutter."
    „Du bist in unserem Raumschiff", sagte Rhodan. „Und du lebst."
    „Raumschiff?" Sonder fan Dor schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Es ist das mythische Heim der Allmutter Andaxi. Ich habe es gesehen, wie in unseren Überlieferungen."
    „Das mag auch so sein - beides hat seine Richtigkeit!", kam es von Lyressea. „Eure Überlieferungen berichten vom Besuch der Allmutter auf Petac, nicht wahr? Und sie kam mit einem Schiff vom Himmel, das große Ähnlichkeit mit dem unseren hatte. Es gibt viele davon. Es ist also in gewissem Sinne auch ihr mythisches Heim. Allerdings bist du nicht in ihrem Ewigen Reich gelandet - oder wie immer du dazu sagst. Du lebst, Sonder fan Dor! Wenn du glaubst, Buße tun zu müssen, dann führe uns in den Heiligen Berg Gorithon; dorthin, wo du den Strah... das Artefakt gefunden hast!"
    „Es war ein Fehler!", begehrte der Priester auf. „Nur noch ein weiterer Frevel! Ich habe ihn durch meinen Tod gebüßt! Und ich

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